Gustav Klimt Wertvolle Wasserschlangen

Gustav Klimt: "Wasserschlangen II", Öl auf Leinwand, 1906/07. (Ausschnitt)
Wien Bis vor kurzem hatten Gustav Klimts eindrucksvolle „Wasserschlangen II“ in einer österreichischen Privatsammlung ihr Zuhause. Jetzt wechselte das 1906/07 entstandene Gemälde über einen von Sotheby’s vermittelten Private Sale hinter den Kulissen der Öffentlichkeit in internationalen Besitz. Dem Vernehmen nach flossen rund 115 Millionen Dollar.
Der Preis liegt unter den 135 Millionen Dollar, die Ronald Lauder 2006 – gleichfalls über einen Private Sale (Christie's) – für Klimts „Goldene Adele“ (Porträt Adele Bloch-Bauer I) bewilligte und über dem vorläufigen Auktionsweltrekord aus demselben Jahr. Den hält das Porträt Adele Bloch-Bauer II mit 87,93 Millionen Dollar (Christie’s New York).
Einigung mit den jüdischen Erben
Auf Anfrage will Sotheby’s weder den Deal noch den kolportierten Betrag kommentieren. Tatsache ist jedoch, dass das Österreichische Bundesdenkmalamt aufgrund „berücksichtigungswürdiger Gründe“ die Ausfuhrgenehmigung erteilte. Dahinter steht ein unrühmliches aber nunmehr bereinigtes Kapitel in der Provenienzgeschichte. Das Gemälde stammt ursprünglich aus dem Besitz der jüdischen Industriellen Jenny Steiner, deren Vermögen von den Nationalsozialisten beschlagnahmt worden war. Im März 1940 sollte es im Dorotheum versteigert werden, musste jedoch auf Veranlassung Baldur von Schirachs zurückgezogen werden.
Der Wiener Reichsstatthalter vermittelte es stattdessen an Gustav Ucicky, einen Filmregisseur, der 1961 in Hamburg verstarb. Seine Witwe, die zwischenzeitlich 92-jährige Ursula Ucicky, entschloss sich nun zum Verkauf bei zeitgleicher Einigung mit den Erben nach Jenny Steiner. (Mehr auf den Kunstmarktseiten im Handelsblatt vom 27.9.2013)
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