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Ranking des Rolling StoneDas sind die besten Sänger aller Zeiten

Der Rolling Stone hat gerufen, eine hochkarätige Jury kam: Feste Größen der Musikbranche haben die besten Stimmen aller Zeiten gekürt. Das Ranking wird von weltbekannten Klassikern dominiert – und überrascht dennoch.Alexander Möthe und Marcel Reich, Hanna Büddicker, Lena Niethammer 15.05.2013 - 14:19 Uhr
Foto: ap

Platz 15: Robert Plant

Lebende Legende: Bis 1980 war Robert Plant der Lead-Sänger der britischen Band Led Zeppelin. Bis zum Tod von Drummer John Bonham eilten „Led Zep“ von Erfolg zu Erfolg – und das mit Musik, die mit radiotauglichem Pop überhaupt nichts zu tun hat. Belegbar sind allein aus Led-Zeppelin-Tagen 134 Millionen verkaufte Schallplatten, die Schätzungen gehen insgesamt von 200 bis 300 Millionen Tonträgern aus.

Plant wurde er zu einer Stilikone in Sachen Aussehen und Bühnenpräsenz für ganze Generationen von Hardrock-Sängern. 1982 begann er seine vielseitige Solokarriere. In den 90er Jahren nahm er dann zwei Alben mit Jimmy Page auf und 2007 mit der Bluegrass-Musikerin Alison Krauss. Im Jahr 2009 wurde er zum Commander des britischen Verdienstordens Order of the British Empire ernannt.

Foto: ap

Plant wird in diesem Jahr 65 Jahre alt. 2012 konnten er und die verbleibenden Bandkollegen (ergänzt um John Bonhams Sohn Jason) noch einmal einen fulminanten Charterfolg verbuchen: Die Live-CD „Celebration Day“ eroberte nicht nur in Deutschland die Nummer eins der Hitparade. 2007 hatten sich Led Zeppelin für einen Abend wieder auf der Bühne zusammengefunden, zu Ehren ihres verstorbenen Mitentdeckers Ahmet Ertegün. Für das Konzert in der Londoner O2-Arena bewarben sich unglaubliche 20 Millionen Menschen. Robert Plant ließ im Anschluss übrigens als einziges Mitglied der Band verlauten, er habe kein Interesse an einer längerfristigen Reunion. Schade, aber konsequent. Plant besitzt bis heute die für ihn charakteristische hohe, aber raue Stimme. Auch an dieser orientierte sich in der Musikgeschichte mancher Rock-Barde.

Robert Plant eröffnet die Top 15 des Rolling-Stone-Rankings der besten Sänger aller Zeiten. Weiter hinten landeten unter anderem Bob Marley, Freddie Mercury und Tina Turner. Das Wahlverfahren: Gewählt haben etwa 200 von der US-Redaktion berufene Musiker, Kritiker und Experten. Von der deutschen Redaktion wurden einige Favoriten ergänzt. Die Jurytexte stammen unter anderem von Mary J. Blige, Billy Joel, Robert Plant, Van Morrison, Jackson Browne, Alicia Keys, Bono, Lenny Kravitz und Iggy Pop.

Unter anderem in der Jury: Alice Cooper, Chris Cornell, David Crosby, Cameron Crowe, Clive Davis, Steve Earle, Melissa Etheridge, Mick Fleetwood, Liam Gallagher, Art Garfunkel, Beth Gibbons, Merle Haggard, Albert Hammond Jr., James Hetfield, Robert Hilburn, Jimmy Iovine, Chris Isaak, Yusuf Islam, Jim James, Billy Joel, Norah Jones, Rickie Lee Jones, Alicia Keys, B.B. King, Carole King, Lenny Kravitz, Jon Landau, Jerry Leiber, Kurt Loder, Courtney Love, Mike Love, Loretta Lynn, Shelby Lynne, Ray Manzarek, Chris Martin, Paul McGuinness, John Mellencamp, George Michael, Mike Mills, Sinead O’Connor, Yoko Ono, Ozzy Osbourne, Iggy Pop, Keith Richards, Robbie Robertson, Chris Robinson, Mark Ronson, Patti Smith, Bruce Springsteen, Ringo Starr, Seymour Stein, Rod Stewart, Justin Timberlake, Steven Van Zandt, Roger Waters, Scott Weiland, Paul Westerberg, Ann Wilson, Brian Wilson, Nancy Wilson.

Foto: dpa - picture-alliance

Platz 14: Al Green

Anfang der 60er Jahre gründete Al Green zusammen mit Curtis Rogers und Palmer Jones die Gruppe „Al Green And The Creations“, mit der sie bereits 1968 einen Top-5-Hit landeten. Greens Album „Al Green Gets Next To You“ erreichte 1970 Goldstatus. In den folgenden Jahren avancierte Green zum Superstar des Soul und Rhythm and Blues. Eine Zäsur in seinem Leben markiert das Jahr 1974: Seine damalige Freundin verbrühte ihm den Oberkörper und erschoss sich anschließend selbst – weil er ihren Heiratsantrag abgelehnt hatte.

Daraufhin wandte sich Green immer mehr dem Glauben zu. Der kommerzielle Erfolg blieb in dieser Zeit aus. In den 80er Jahren jedoch nahm er erfolgreich mit Annie Lennox den Song „Put A Little Love In Your Heart“ für den Film „Die Geister, die ich rief“ auf. 2003 produzierte er noch einmal mit seinem alten Produzenten Willie Mitchell von dem Label „Hi Records“ zusammen das Album „I Can't Stop“. Das Werk galt es grandioses Comeback des Künstlers.

Foto: Handelsblatt

Platz 13: Roy Orbison

Roy Orbison wird heutzutage gerne unterschätzt. Er war kein Phänomen wie Elvis, kein charismatischer Crooner wie Robert Plant. Aber der Texaner mit der dunklen Sonnenbrille landete, von seiner weichen, bis zum Falsett reichenden Stimme getragen, in den 1960er-Jahren zahlreiche Charterfolge. Der US-amerikanische Country- und Rocksänger tourte und produzierte gemeinsam unter anderem mit Johnny Cash während seiner Anfänge im Rockabilly. Elvis Presley stellte ihn einmal gar als größten Sänger der Welt vor, auch wenn weitere Hits seit Mitte der 60er ausblieben.

Ein fulminantes Comeback gelang Orbison Ende der 1980er-Jahre. Sein Solo-Album „Mystery Girl“ und die Hit-Single „You got it“ verkauften sich millionenfach. Auch als Teil der Supergroup „Traveling Wilburys“ (mit Bob Dylan, George Harrison, Jeff Lynne und Tom Petty) hätte er sich über satte Charterfolge freuen können. Leider erlebte Orbison das nicht mehr: Er starb 1988 an einem Herzinfarkt. So war ihm auch nicht vergönnt, seinen größten Hit selbst zu feiern. Sein 1964er-Stück „Oh, Pretty Woman“ stürmte als Soundtrack zum (fast) gleichnamigen Film abermals die Charts. Dafür erhielt er posthum sogar den Grammy.

Foto: David Shoenfelt

Foto: Handelsblatt

Platz 12: Little Richard

Der US-amerikanische Rock'n'Roll-Sänger kombinierte während der erfolgreichsten Phase seiner Karriere Stilelemente aus Blues, Gospel und Rhythm and Blues unter der Genrebezeichnung Rock'n'Roll und überführte diese Stilrichtung in den musikalischen Mainstream. Nachdem er hohe Platzierungen in den R'n'B-Charts erreichte, schaffte er auch bald den Durchbruch in den amerikanischen Popmarkt. Seine Markenzeichen waren stets sein kraftvolles Pianospiel und sein überdrehter Gesang.

Nach einem mehrjährigen Rückzug für religiöse Studien in den 60er Jahren konnte er mit seinem Comeback jedoch nicht mehr an frühere Verkaufszahlen anknüpfen. Mit extravaganten, travestieähnlichen Selbstinszenierungen steigerte er zwar die Aufmerksamkeit, jedoch nicht seinen Erfolg. Seit den 80er Jahren steht Little Richard nur noch sporadisch in Aufnahmestudios. Er gilt aber nach wie vor als einer der Wegbereiter des Rock'n'Roll.

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Platz 11: Paul McCartney

Einer der besten Songwriter, ja. Ein sehr talentierter Bassist, in Ordnung. Aber einer der besten Sänger aller Zeiten? Definitiv. Das Autoren-Team Lennon/McCartney zeichnet für einige der meistgespielten und erfolgreichsten Lieder überhaupt verantwortlich. 250 Millionen verkaufte Platten sind aktuell belegt, Schätzungen gehen von bis zu einer Milliarde Tonträger aus, die die Beatles bislang verkauft haben. In ihrer kurzen Karriere, die nur von 1963 bis zur Trennung 1970 dauerte, machte die Band erstaunliche musikalische Entwicklungen durch. Angestachelt wurden Lennon und McCartney immer wieder durch die nicht immer freundschaftliche Konkurrenz mit den Rolling Stones und den Beach Boys.

Zwar schaffte McCartney nach den Beatles mit seiner Band „Wings“ und als Solokünstler zahllose Charterfolge. An den ikonischen Status als Teil der Beatles reichte er, zumindest außerhalb Großbritanniens, nicht mehr heran. Kleiner Trost: Er gilt als reichster britischer Künstler, um die Jahrtausendwende wurde er gar erster Pop-Milliardär des Vereinigten Königreichs. Heute ist er meistens solo unterwegs und gönnt sich von seinen CD- und Tour-Einnahmen nur ein vergleichsweise kleines, einstelliges Millionengehalt.

Und entgegen allen Verschwörungstheorien ist Paul McCartney auch nach wie vor am Leben – und das Original.

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Platz 10: James Brown

James Brown inspirierte mit seinem Stil Größen wie Michael Jackson. Alleine dies zeigt schon, welche Wirkung seine Musik auf die nachfolgenden Künstler-Generationen hatte. Er gilt als Begründer des Funk, eines neuen Stils des Souls. Die größten Hits von James Brown waren zum Beispiel „I Got You (I Feel Good)“, „Papa’s Got A Brand New Bag“ oder „The Payback“.

Foto: AP/dpa

Für die Jury des „Rolling Stone“ bringt es Iggy Pop auf den Punkt: „James Brown war für mich nie nur eine Stimme, sondern das ganze Paket. Aber die Wirkung dieser Stimme gab mir Hoffnung, weil sie ohne großen Firlefanz serviert wurde und nichts mit einer vermeintlichen Riesenstimme zu tun hatte. Und dieser Schrei, der von ganz tief drinnen zu kommen schien und die Rechte eines Urmenschen einforderte: „Ich bin lebendig, ich kann alles Mögliche tun!“ Seine Tanzbewegungen nannte er „afrikanische Nervensteuerung“. Das ergab Sinn. Er war ein sagenhafter Arrangeur. Das Stück, das mich komplett ausrasten ließ – ich weiß noch, dass ich es im Auto hörte –, war „I Can’t Stand It“. Er pfiff auf den Refrain, pfiff auf die Melodie, es war kaum mehr als ein Riff übrig, aber er trieb die Band an wie der Steuermann einer römischen Galeere: Rudert, ihr Wichser, uh! Er erklärt uns, wie eine Gesellschaft funktioniert. Was Geld für eine Rolle spielt. Vielleicht deshalb, weil er zu Beginn seines Lebens selbst nicht viel besaß. Der bewegendste Teil seiner Autobiografie ist für mich der, wo er mit seinem Vater Tannenbäume anzapft, um Harz zu ernten. Das ist echte Armut.
Das Wichtigste, was er mir beibrachte: Steh nicht rum und glotz auf deine Schuhe. Fuck that. Mach was. Er selbst klingt immer so, als ob er gerade ausbrechen will. Wenn man sich erst mal dazu entschlossen hat, sich da draußen hinzustellen und loszugrooven, wird so vieles einfacher. So schafft man Bewegung in einer Gesellschaft, die auf Ordnung basiert.“

Foto: AP/dpa

Platz 9: Stevie Wonder

Stevie Wonder gilt als „Erneuerer“ der schwarzen Musik. Seine ersten Erfolge feierte er ab 1961 als Teenager auf dem Motown-Label, bei dem er noch heute dank eines lebenslangen Vertrags seine Alben veröffentlicht. 1999 erhielt er den „inoffiziellen Nobelpreis für Musik“, den „Polar Music Prize“.

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Sein größter Hit ist wohl „Superstition“. Mit der Zeit engagierte sich Stevie Wonder zunehmend in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner. Den Oscar, den er 1984 für den Song „I Just Called to Say I Love You“ aus dem Film „Die Frau in Rot“ erhielt, widmete er dem Apartheids-Opfer Nelson Mandela. Mit der Zeit veröffentlichte Wonder seine Alben in immer größeren Abständen. Für sein 1995 erschienenes Soloalbum „Conversation Peace“ nahm er sich acht Jahre Zeit. Dennoch wurde die Kritik an seiner Arbeit größer. Viele Experten bemängelten, dass die Qualität seiner neuen Werke unter seinen Möglichkeiten läge.Seit 2009 ist er außerdem Friedensbotschafter der Vereinten Nationen. Er ist Vater von sieben Kindern.

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Platz 8: Otis Redding

Im Jahr 1962 schaffte Otis Redding seinen absoluten Durchbruch. Als Sohn eines Baptistenpriesters aus Georgia entwickelte er sich zum wichtigsten Künstler seiner Plattenfirma Stax Records in Memphis. Sein erster Song „These Arms of Mine“ landete direkt nach der Veröffentlichung auf Platz 20 der US-R&B-Charts. Mit seinen erfolgreichen Songs wurde er zu einer maßgeblichen Figur des Memphis Soul. Besonders bekannt war er für seine Live-Auftritte. Er brachte das Publikum bis an den Rand der Ekstase. 1967 verunglückte Redding mit dem Flugzeug, als er von einem Fernsehauftritt in Cleveland auf dem Weg zu einem Konzert in Wisconsin war. Mit im Flugzeug war seine Begleitband „The Bar Kays“, von der nur ein Bandmitglied den Absturz überlebte.

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Platz 7: Bob Dylan

Bob Dylan zählt zu den einflussreichsten Sängern des 20. Jahrhunderts. In seinen Texten beschäftigte er sich oft mit der aktuelle Politik. Dylan hatte eine Meinung, und die hatte wiederum Gewicht. Er spielt Gitarre, Mundharmonika, Orgel und Klavier. Noch heute veröffentlicht er regelmäßig. Zu Beginn seiner Karriere machte er vor allem Folk-Musik, seit Mitte der 60er-Jahre wendete er sich dann eher der Rockmusik zu. Seine größten Hits sind unter anderem „Like A Rolling Stone“,„Lay Lady Lay“ und „Visions Of Johanna”.

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Einer seiner größten Fans ist Bono, der auch die Jury-Erklärung für Bob Dylan verfasste: „Bob Dylan hat geschafft, was nur sehr, sehr wenige Sänger schaffen – er hat anders gesungen als irgendjemand vor ihm. Heute leben wir in einer Welt, die von seinem Gesang geprägt ist. Fast niemand singt mehr wie Elvis Presley, aber Hunderte versuchen, wie Dylan zu klingen. Als Sam Cooke dem jungen Bobby Womack Dylan vorspielte, wusste der damit nichts anzufangen. Cooke erklärte es ihm dann: Ab sofort kommt es nicht mehr darauf an, wie schön eine Stimme ist.

Was zählt ist nur, ob du ihr glaubst, dass sie die Wahrheit sagt. Um Dylans Bedeutung als Sänger zu verstehen, muss man sich eine Welt ohne Tom Waits, Bruce Springsteen, Eddie Vedder, Kurt Cobain, Lucinda Williams und jeden anderen Vokalisten mit Reibeisenstimme, Straßenköterkläffen oder Bluesgeheul vorstellen. Sie ist wie eine geballte Faust, was Dylan erlaubt, zutiefst melancholische Lieder zu singen, ohne sentimental zu werden. Interessanterweise öffnet sich die Faust mit dem Alter, lässt ein wenig Verletzlichkeit zu. Wenn er heute „Idiot Wind“ singt, klingt er manchmal wirklich wie ein Idiot.“ Und manchmal sieht er aus wie Cate Blanchett – oder besser: Blanchett wie Bob Dylan, wie im Film „I'm not there“.

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Platz 6: Marvin Gaye

Die Musik von Marvin Gaye beeinflusst in Person von R. Kelly oder Usher noch heute die schwarze Musik enorm. Durch Songs wie „What’s Going On“ oder „Let’s Get It On“ prägte er die Soul- und R&B-Musik für die nächsten Jahrzehnte. Seine beste Zeit hatte Gaye vor allem beim legendären „Motown“-Label.

Foto: Handelsblatt

Schon seit den Jahren bei Motown war Gaye kokainabhängig. Darüberhinaus kämpfte er jahrelang mit Depressionen. Als diese wieder schlimmer wurden, zog er 1983 zurück zu seinen Eltern, um sich etwas zurückzuziehen. Doch dort stritt er sich mehrfach auf übelste Weise mit seinem Vater. Gaye drohte deshalb wiederholt mit Selbstmord. Am 1. April 1984, einen Tag vor seinem 45. Geburtstag, wurde Gaye von seinem Vater im Verlauf eines weiteren Streits erschossen. Dieser wurde dafür wegen Totschlags zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

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Platz 5: John Lennon

Die zweite Hälfte des begnadeten Komplementärduos Lennon/McCartney, für so manchen die bessere. Zunächst wurde Lennon mit den „Beatles“ weltbekannt. In der Endphase der Band machte sich Lennon jedoch immer mehr selbstständig. Zusammen mit seiner neuen Lebensgefährtin Yoko Ono, die er 1966 kennenlernte, veranstaltete er mehrere Aktionen, um sich für den Frieden einzusetzen. Darunter sein legendäres „Bed-In“, bei dem Lennon und Ono eine Woche in einem Amsterdamer Hotel das Bett nicht verließen.

Nach dem Ende der „Beatles“ war John Lennon auch als Solokünstler erfolgreich – kommerziell, aber auch als Ikone der Friedensbewegung. Das Attentat auf ihn machte auch über seinen Tod hinaus zur Leuchtfigur. Sein Song „Imagine“ ist auch heute noch ein bewegender Appell.

Paul McCartney sagte übrigens vor einiger Zeit, entgegen der landläufigen Meinung sei Yoko Ono kein Grund für die Trennung der Beatles gewesen.

Foto: dpa

Am 8. Dezember 1980 wurde John Lennon gegen 22:50 Uhr von dem geistig verwirrten Attentäter Mark David Chapman in New York vor dem Dakota Building erschossen. Als John Lennon wenige Stunden vor dem Mord das Dakota Building verließ, ließ sich Chapman eine Schallplatte von ihm signieren und wurde in diesem Moment von einem anderen Fan gemeinsam mit Lennon fotografiert. Chapman ist dadurch auf dem letzten Foto, das den Künstler lebend zeigt, mit diesem abgebildet. Hier zu sehen ist das „Imagine-Memorial“ am Westeingang des Central Park in New York.

Foto: Getty Images

Platz 4: Sam Cooke

Als einer der Väter des Souls gilt Sam Cooke. Der in Deutschland eher unbekannte Künstler erreichte ab 1950 erste Erfolge in der Gospel-Gemeinde mit der Band The Soul Stirrers. In den 60er Jahren gründete er sein eigenes Label, SAR Records. Bei diesem nahm er unter anderem The Simms Twins, The Valentinos, Bobby Womack und Johnnie Taylor unter Vertrag. Mit dem Major-Label RCA schloss er selbst einen Vertrag ab und seine erste Single Chain Gang wurde einer seiner bekanntesten Songs. 1964 wurde Sam Cooke im Hacienda Motel in Los Angeles von der Motelmanagerin Bertha Franklin erschossen. Bis heute sind die genauen Todesumstände ungeklärt.

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Platz 3: Elvis Presley

Der King of Rock ’n’ Roll. Hier kann man sich die Anführungszeichen sparen. Denn das war er wirklich. Presley gilt mit wahrscheinlich über einer Milliarde verkauften Tonträgern als der erfolgreichste Solo-Künstler weltweit. Sein Hüftschwung brachte Fans zum Kreischen und deren Eltern auf die Barrikaden. Er war einer der ersten Vertreter der Rockabilly-Bewegung, einer Fusion von „weißer“ Country-Musik und „schwarzem“ Rhythm & Blues. Presley wurde bis 1978 14 Mal für den Grammy nominiert, den er dreimal für seine Gospelinterpretationen gewann. Im Alter von 36 Jahren wurde er als bis dahin jüngster Vertreter mit dem Lifetime Achievement Award (Bing Crosby Award) ausgezeichnet. Seine wichtigsten Songs waren zum Beispiel „Mystery Train“, „Hound Dog“ oder „Suspicious Minds“. Diese Liste ließe sich noch lange weiterführen.

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In der Jury-Erklärung schreibt Robert Plant: „Es gibt einen Unterschied zwischen denen, die nur singen, und denen, die mit ihrer Stimme an einen anderen, jenseitigen Ort gehen, die in sich eine Euphorie erzeugen. Ich wusste damals noch nichts von Big Mama Thornton oder wo der ganze Swing herkam. Ich hörte nur diese Stimme, die ihren absolut eigenen Platz hatte. Die Stimme war souverän, verführerisch, gnadenlos. Sie glitt auf und ab, stürzte sich auf Noten wie ein Raubvogel auf die Beute. Ich nahm das alles auf, man hört es bei Led Zeppelin an allen Ecken und Enden. Als ich Elvis traf, nach einem unserer Konzerte Anfang der 70er Jahre, nahm ich ihn erst mal unter die Lupe. Er war nicht so groß wie ich, hatte aber einen ordentlichen Brustkorb – wichtig als Resonanzkörper. Und er war ein Besessener. „Anyway You Want Me“ ist das Bewegendste, das ich je aus dem Mund eines Sängers gehört habe. „Jailhouse Rock“ und die Songs, die bei den King-Creole-Sessions herauskamen – unvergleichlich. Wenn ich mir heute die Sun-Aufnahmen anhöre und auf seine Karriere zurückblicke, denke ich: „Wow, was für ein Anfang.“ Aber am meisten gefielen mir die modernen RCA-Sachen. „I Need Your Love Tonight“ und „A Big Hunk O’ Love“ hatten so viel Power – diese Sessions klingen, als hätte man sich damals an keinem besseren Ort der Erde aufhalten können.“

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Platz 2: Ray Charles

Ray Charles Robinson (so sein bürgerlicher Name) hatte keinen leichten Start ins Leben. Er wuchs in Armut zur Zeit der Rassentrennung in den USA auf. Bereits im Alter von sieben Jahren erblindete an einem Glaukom. Neun Monate vorher musste er mitansehen, wie sein Bruder in einem Waschzuber ertrank. Danach lebte er mit seiner alleinerziehenden Mutter, die jedoch schon starb, als Ray gerade mal vierzehn war. Vielleicht sind es diese Erlebnisse, die viele als „Soul“ in seiner Art zu singen heraushören wollen.

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In der Jury-Begründung schreibt Billy Joel: „Ray Charles singt nicht nur mit Soul, er lässt einen auch einen Blick in seine Seele werfen. Man hört etwas, das ganz tief in ihm drin steckt. Ray Charles hatte die eigenwilligste Stimme, die es je in der „leichten“ Musik gab. Er liebte es zu improvisieren, einen kleinen Lacher oder ein „Huh-hey!“ einzubauen. Als wäre ihm beim Singen plötzlich etwas eingefallen, auf das er einfach reagieren musste. Er hatte Freude an dem, was er tat. Und seine Freude war ansteckend.“ In seiner Karriere hat Ray Charles circa 90 Millionen Platten verkauft. Zu seinen bekanntesten Song zählen unter anderem „I Got A Woman“ und „You Don’t Know Me“.

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Platz 1: Aretha Franklin

Die 71-jährige Aretha Franklin wird auch die „Queen of Soul“ genannt. Bereits mit vierzehn Jahren bracht sie ihre erste LP raus, ein Gospel-Album. Mit dem Song „Respect“ wurde sie Ende der 1960er Jahre endgültig zu einer der Ikonen der schwarzen Musik in den USA, und das Lied wurde in ihrer Interpretation zu einer Hymne der afro-amerikanischen US-Bevölkerung. In der Jurybegründung schrieb Mary J. Blige, mit der Franklin ein Duett aufnahm: „Wenn es darum geht, sich mit jeder Faser in einen Song einzubringen, kann ihr niemand das Wasser reichen. Sie ist der Grund, warum Frauen singen wollen. Aretha hat alles – die Kraft, die Technik. Sie ist ehrlich in allem, was sie sagt. Alles was sie denkt oder tut, ist in ihrer Musik zu finden, von „Chain Of Fools“ bis „Respect“ und ihren Live-Auftritten. Und sie zweifelt keine Sekunde an sich.“

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2007 gewann Aretha Franklin für das Duett mit Mary J. Blige ihren 20. Grammy Award. Mit dem Song Respect wurde sie Ende der 1960er Jahre endgültig zu einer der Ikonen der schwarzen Musik in den USA, und das Lied wurde in ihrer Interpretation zu einer Hymne der afro-amerikanischen US-Bevölkerung. Weitere wichtige Songs von ihr sind „(You Make Me Feel Like) A Natural Woman“ und „Think“. Wobei sich jeder Song besonders anhört, wenn Aretha Franklin ihn singt. Sie hat gleich mehrere Generationen von großen Sängerinnen inspiriert und beeinflusst: Whitney Houston, Alicia Keys, Aaron Neville und Annie Lennox sind nur eine Auswahl. Die komplette Liste mit den 100 besten Vokalisten und ausführlichen Begründungen finden Sie beim Rolling Stone.

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