Sammlung Würth: Der 40 Millionen-Euro-Deal

Das Selbstporträt als Elefant (1991) befindet sich nun im Besitz von Reinhold Würth.
Wien. Reinhold Würth, der Name des deutschen Kunstmäzens kursierte im Zusammenhang mit der Sammlung Essl erstmals im Sommer 2014 hinter den Kulissen. Das Unternehmen des österreichischen Baumarkt-Zampanos Karlheinz Essl war in massive wirtschaftliche Turbulenzen geraten und die Gläubiger sollten Zugriff auf die im eigenen Museum im Wiener-Umland in Klosterneuburg verwahrten 4.900 Kunstwerke erhalten. Von staatlicher Seite war ein Ankauf abgelehnt worden. Nun hoffte man auf einen Investor oder einen vermögenden Samariter. So kam der Schraubenfabrikant ins Spiel, in dessen mittlerweile 17.500 Objekte umfassenden Sammlung sich auch 1.300 Werke österreichischer Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts befinden. Es blieben Gerüchte. Quasi in letzter Minute betrat Hans-Peter Haselsteiner im Herbst 2014 die Bühne des Dramas und gewährte einen Überbrückungskredit in der Höhe von 117 Millionen Euro.
Seither gehören der Privatstiftung des Bau-Tycoons, dessen Strabag-Konzern mehr als 2.500 Werken zeitgenössischer Malerei und Graphik sein Eigen nennt, 60 Prozent der Sammlung Essl. 40 Prozent verblieben bei der Familie. Zur Refinanzierung des Kredits wurden sukzessive Kunstwerke verkauft, konkret wurden die Highlights aus der wertvolleren internationalen Tranche von Christie’s versteigert.





