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Stiftung Preußischer KulturbesitzGeldprobleme bedrohen den Reformprozess

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz muss infolge eines Defizits zu drastischen Mitteln greifen. Sie will die Eintrittsgelder erhöhen und kürzt die Etats der Museen auf 40 Prozent.Christiane Fricke 02.05.2024 - 13:34 Uhr
Die Schließung des Pergamon Museum kostete die Stiftung Preußischer Kulturbesitz etwa fünf Millionen Euro Einnahmen aus Eintrittsgeldern. Foto: Lutz Wallroth/Shotshop/picture alliance

Düsseldorf. Geldprobleme gefährden den 2021 verordneten Reformprozess der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Wie Gero Dimter, Vizepräsident der größten deutschen Kultureinrichtung, am 25. April in einer Anhörung des Kulturausschusses im Deutschen Bundestag ausführte, summiert sich das Defizit auf 31,2 Millionen Euro. Verantwortlich sind „enorme Preissteigerungen“ für Sicherheit, Energie und IT. Allein etwa fünf Millionen Euro entfallen auf entgangene Einnahmen durch die Schließung des Pergamonmuseums.

Der Fehlbetrag soll in diesem Jahr durch eine Erhöhung des Bundeszuschusses um 4,9 Millionen Euro, eine Kofinanzierung durch das Land Berlin und weitere Maßnahmen „heruntergedrückt“ werden. Dazu gehören auch höhere Eintrittsgelder. Dimter spricht in diesem Zusammenhang von einer „Sockelerhöhung“, die der Museumsverbund auch 2025 brauche: „Weil wir an unsere Grenzen kommen.“

Bis 2030 soll die ursprünglich auf fünf Jahre angesetzte Strukturreform abgeschlossen sein. Bis dahin will man die schwerfälligen, hierarchischen Strukturen zerschlagen haben. Die Stiftung soll schneller werden und auf Augenhöhe mit großen internationalen Häusern wie dem Louvre operieren können. 

Laut SPK-Präsident Hermann Parzinger steuern die Museen ihre Budgets bereits eigenständig. Immerhin. Doch nun sollen sie zukünftig auch wirtschaftlich denken. Dass die Lage ungemütlich für sie wird, spiegeln insbesondere Dimters Formulierungen. Er spricht von „etwas“ auf 40 Prozent gedrückten Budgets für Ausstellungen. Man werde jedoch alle Ausstellungen, auf die man sich verpflichtet habe, 2024 stattfinden lassen. „Aber wir geraten dann enorm an die Grenzen“, so Dimter.

Zurzeit wirtschaftet die Stiftung mit einem Gesamtetat von 400 Millionen Euro. 85 Prozent der Kosten trägt der Bund, acht Prozent die Stadt Berlin, und sieben Prozent tragen die Länder. Sie sind bereit, ihren Anteil künftig um zehn Prozent zu erhöhen. Die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Neben dem zukünftigen Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Ländern steht eine Novellierung des 1957 verabschiedeten Bundesgesetzes zur Gründung der SPK weit oben auf der Agenda. Darin fließen alle Änderungen ein.

Dass die Stiftung allein mit öffentlichen Geldern nicht zu finanzieren sein wird, mahnte Andreas Görgen, Amtsleiter der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth von Bündnis 90/Die Grünen. Konkretere Angaben über die zukünftige Finanzierung konnte er indes nicht machen. Der Gesetzgeber muss also schleunigst eine Perspektive für die Finanzierung entwickeln. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Reformprozess ins Stocken kommt.

Mehr: Kleingärten, Festivals, Internetseiten – Der Bund gibt Milliarden für Förderungen aus, anstatt zu sparen

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