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Tornado-KampfjetDer Jagdbomber im Rentenalter

Der Tornado-Absturz in der Eifel rückt den Jagdbomber Anfang 2014 in den Fokus. Entwickelt wurde der Kampfjet vor über 40 Jahren, seit 15 Jahren wird er nicht mehr produziert. Die Bundeswehr setzt trotzdem noch auf ihn. 17.01.2014 - 12:36 Uhr
Foto: Handelsblatt

Am Donnerstagabend ist ein Tornado in der Eifel bei einem Übungsflug abgestürzt. Beide Piloten konnte sich mit dem Schleudersitz noch rechtzeitig aus dem Kampfflugzeug retten.

Foto: dpa

Der Pilot stürzte in einen Baum und zog sich leichte Verletzungen zu, der Copilot blieb unverletzt. Munition habe sich nicht an Bord befunden, wie ein Sprecher der Bundeswehr mitteilte.

Foto: dpa

Die Entwicklung des Tornado-Kampfjets begann am 20. Juli 1970. Bereits 1967 hatten sich die Niederlande, Belgien, Kanada, Italien und die Bundesrepublik Deutschland zur F-104-Replacement-Group zusammengeschlossen. Kanada, Belgien und die Niederlande zogen ihre Beteiligung aber wenig später zurück. Bei der Konzeption hatte sich letztendlich Großbritannien mit dem Konzept zweisitzigen zweistrahligen Flugzeugs durchgesetzt. Die am Programm beteiligten Industriekonzerne, British Aircraft Corporation (BAC), Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) und Fiat, schlossen sich in der unabhängigen internationalen Panavia Aircraft GmbH mit Sitz in München zusammen.

Foto: dpa - picture-alliance

Die Endmontage der ebenfalls an unterschiedlichen Orten hergestellten Einzelteile fand ab 1973 auf den drei Linien in Warton (Großbritannien), Manching (Deutschland) und Turin (Italien) statt. In Manching fand am 14. August 1974 auch der Erstflug des Kampfjets statt, 1976 erhielt das bis dahin als MRCA bezeichnete Flugzeug den Namen Tornado.

Foto: dpa - picture-alliance

Ein einheitliches „Tornado“-Modell gibt es nicht, auf nationaler Ebene wurden eine Reihe von Veränderungen vorgenommen. Letztlich gibt es noch zwei Hauptvarianten, die sich deutlich voneinander Unterschieden: den Tornado IDS und den Tornado ADV. Aus ersterem gab es später verschiedene Ableitungen unter anderem für die Aufklärung.

Foto: dpa - picture-alliance

Der Tornado wurde von der deutschen Luftwaffe sowohl im Bosnien-Konflikt als auch im Kosovo-Krieg zu Aufklärungszwecken sowie für die Bekämpfung feindlicher Radarstellungen eingesetzt.

Foto: dpa - picture-alliance

Die folgenden Daten beziehen sich auf den Tornado IDS:

Länge: 16,72 m

Spannweite: 13,91 m

Leergewicht: 14.092 kg

Steigrate:165 m/s

Maximale Höhe: 15.240 m

Foto: dpa - picture-alliance

Insgesamt wurden in der Produktionszeit (zwischen 1973 und 1999) 977 Tornado-Kampfjets gefertigt. Deutschland orderte 357 Jagdbomber, im Dienst sind noch knapp 185 Exemplare. Großbritannien kaufte 398, Italien 100 Tornados. Auch Saudi-Arabien wurde Kunde und leistete sich 120 Tornados.

Foto: dpa - picture-alliance

Mittlerweile erreichen immer mehr Tornados ihr Rentenalter. Die entstehenden Lücken sollen unter anderem durch den Eurofighter geschlossen werden.

Foto: dpa - picture-alliance

Als Rettungssystem wurde für den Tornado der Martin-Baker-Schleudersitz Mk. 10A ausgewählt, der über die Fähigkeit zur Rettung der Besatzung aus einem breiten Band an Fluglagen verfügt, einschließlich der sogenannten „Zero/Zero“-Kapazität, also der Rettung aus einem auf dem Boden stehenden Flugzeug.

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