Das Wichtigste in Kürze
- Das Consorsbank Junior-Depot eignet sich gut für langfristiges Sparen mit ETF-Sparplänen. Sparen ist bereits ab 10 Euro monatlich möglich, und alle ETF-Sparpläne werden ohne Sparplangebühr angeboten.
- Die Depotführung und das Verrechnungskonto sind kostenfrei. Im Angebot ist ein Tagesgeldkonto mit zeitlich befristeten Aktionszinsen inklusive.
- Weniger geeignet ist das Consorsbank Junior-Depot für Familien, die persönliche Beratung in einer Filiale wünschen oder viele Einzelorders tätigen – hierfür fallen zusätzliche Order- und Handelsplatzgebühren an.
Ein langfristiger Vermögensaufbau für die Kinder steht bei vielen Familien ganz oben auf der Agenda. Da traditionelle Sparbücher kaum noch Zinsen abwerfen, entdecken immer mehr Eltern die Chancen des Kapitalmarkts, um über die Jahre ein Startkapital für Ausbildung, Führerschein oder Studium anzusparen.
Das Consorsbank Junior-Depot positioniert sich in diesem wachsenden Marktsegment als durchdachte Lösung für Familien, die möglichst früh die Weichen für die finanzielle Zukunft ihres Nachwuchses stellen wollen. Die Nürnberger Direktbank ermöglicht Eltern, regelmäßig kleinere Beträge zu investieren und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Dabei profitieren Familien nicht nur von günstigen Konditionen, sie können auch die steuerlichen Vorteile eines auf das Kind lautenden Depots nutzen.
Wie sicher und seriös ist die Consorsbank?
Seit 2014 gehört die Consorsbank zur französischen BNP Paribas. Damit ist sie Teil einer der größten Bankengruppen Europas. Die Zugehörigkeit zu einem international tätigen und bonitätsstarken Konzern verschafft der deutschen Direktbank finanzielle Stabilität und Zugang zu internationalen Märkten und Produkten. Als Vollbank verfügt sie über eine deutsche Banklizenz und untersteht der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Die Consorsbank ist durch die gesetzliche französische Einlagensicherung des Fonds de Garantie des Dépôts et de Résolution (FGDR) abgesichert, die Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde schützt. Zusätzlich ist sie Mitglied des Deutschen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB).
Die Depotführung erfolgt bei der Consorsbank in Deutschland. Wertpapiere werden getrennt vom Bankvermögen verwahrt und bleiben bei einer theoretischen Insolvenz der Bank im Eigentum der Kunden. Das Risiko für den Anleger beschränkt sich somit auf das Kursrisiko der Kapitalmärkte, nicht auf die Solvenz der Bank.
Das bietet das Junior-Depot
Das Junior-Depot der Consorsbank ist als digitales Depotkonto konzipiert. Es wird von den Eltern beziehungsweise den gesetzlichen Vertretern im Namen des Kindes geführt.
Die wichtigsten Leistungen sind:
- Ein kostenloses Wertpapierdepot inklusive Verrechnungskonto und Tagesgeldkonto für das Kind.
- Die Anlagewelt umfasst Sparpläne auf Aktien, Fonds und ETFs (hier mehr zum Thema Consorsbank ETF Sparpläne) sowie zusätzlich ETCs und Zertifikate, aber keine Optionsscheine.
- Sparpläne können bereits ab 10 Euro ausgeführt werden. Für alle ETF-Sparpläne entfällt seit dem 1. Oktober 2025 die Gebühr von 1,50 Prozent des Sparbetrags.
- Es stehen mehr als 1.500 ETFs zur Wahl. Sie bieten Zugang zu Indizes wie MSCI World und Dax, zu Ländern, Regionen, Branchen oder Trendthemen wie Künstliche Intelligenz.
- Das Tagesgeldkonto wird für 3 Monate mit 2,80 Prozent auf Guthaben bis 1.000.000 Euro verzinst (darüber 0,80 Prozent). Nach der dreimonatigen Promotionsphase gelten die aktuell gültigen Zinssätze.
Die Kombination aus niedriger Mindestsparrate, großer Asset-Auswahl und verzinstem Tagesgeldkonto macht das Angebot attraktiv für Eltern, die langfristig kleine Beträge investieren und das Depot bequem online verwalten wollen.
Consorsbank Junior-Depot: Konditionen im Überblick
Merkmal | Kondition |
---|---|
Depotführung Wertpapierdepot | 0 € |
Kontoführung Verrechnungskonto | 0 € |
Kontoführung Tagesgeldkonto | 0 € |
Sparplan eröffnen, anpassen, löschen | 0 € |
Sparplan Mindesteinzahlung | 10 € pro Ausführung |
Handelbare Assets | ETFs, Fonds, Aktien, ETCs, Zertifikate (Optionsscheine ausgeschlossen) |
Sparplangebühren je Ausführung | über 1.500 ETF-Sparpläne: 0 €* über 5.000 Aktien-Sparpläne: 1,50 % über 130 Fonds-Sparpläne: ohne Ausgabegebühr weitere Fonds-Sparpläne: ab 0,50 % Ausgabegebühr |
Ordergebühren für Einzelorders | Für Neukunden: 0,95 € pro Order für 5 Jahre* Grundpreis je Order: 3,95 € bis 4,95 €** Provision je Order: 0,08 % bis 0,25 %** Mindestgebühr je Order: 0 € bis 9,95 €** Höchstgebühr je Order: 29 € bis 69 €** |
Handelsplatzkosten | 0 €: Außerbörslich (OTC) Star Partner 0,95 €: Tradegate Exchange 1,95 €: Außerbörsl. (OTC) Nicht-Star-Partner 1,95 €: XETRA, zzgl. Transaktionsentgelt 2,95 €: Börse Frankfurt, München, Stuttgart |
Webseite | consorsbank.de |
**Je mehr Orders, desto bessere Konditionen (Silver-, Gold- und Platinum-Status)
Quelle: Webseite und Preis-Leistungsverzeichnis des Anbieters
Stand: Oktober 2025
Beispielrechnung: Ermittlung des Transaktionspreises
Die Gebührenvielfalt in der obigen Tabelle mag auf den ersten Blick verwirrend sein, vor allem die Preisspannen bei den Einzelordergebühren. Der Grund für die Preisunterschiede ist, dass Anleger, die mehr ordern, bessere Konditionen erhalten als solche, die weniger Orders ausführen. Die Consorsbank unterscheidet hier zwischen Silver-, Gold- und Platinum-Status.
Wie sich das alles auf den Transaktionspreis einer Einzelorder auswirkt, verdeutlicht eine Beispielrechnung.
Die Berechnungsformel lautet:
Grundpreis + Provisionssatz = Basispreis + Handelsplatzkosten = Transaktionspreis
Beispiel: Bei einer Order im Volumen von 4.000 Euro am Handelsplatz Tradegate ergibt sich für Bestandskunden mit Gold-Status folgende Rechnung:
Grundpreis: 3,95 € + Provisionssatz: 0,25 % des Ordervolumens
= Basispreis: 13,95 € + Handelsplatzkosten: 0,95 €
= Transaktionspreis: 14,90 €
Unkomplizierte Depoteröffnung
Für die Eröffnung des Consorsbank Junior-Depots werden der ausgedruckte Eröffnungsantrag mit den Unterschriften von allen gesetzlichen Vertretern, die Geburtsurkunde des Kindes in Kopie sowie die eigenen Ausweise benötigt. Sind die gesetzlichen Vertreter keine Consorsbank-Kunden, ist die Legitimation über das VideoIdent-Verfahren erforderlich. Hierbei müssen beide gesetzlichen Vertreter anwesend sein. Alternativ steht das klassische PostIdent-Verfahren zur Verfügung.
Wird der Minderjährige durch einen gesetzlichen Vertreter allein vertreten, ist eine beglaubigte Kopie des Sorgerechtsbeschlusses vorzulegen. Haben nicht verheiratete Eltern das gemeinsame Sorgerecht, genügt eine einfache Kopie der Sorgeerklärung.
Nach erfolgreicher Legitimation ist das Depot in der Regel nach wenigen Tagen einsatzbereit. Der Mindestanlagebetrag für Sparpläne liegt bei monatlich 10 Euro. Einmalanlagen sind bereits ab 25 Euro möglich. Das erlaubt auch Familien mit kleinen Budgets den Einstieg in den langfristigen Vermögensaufbau für den Nachwuchs.
Positive Erfahrungen mit dem Consorsbank Junior-Depot
- Benutzerfreundliche Plattform: Viele Nutzer loben die intuitive Bedienung der Online-Plattform und der mobilen App. Die Depotübersicht ermöglicht eine einfache Kontrolle der Sparfortschritte.
- Umfangreiche ETF-Auswahl: Eltern bewerten die große Auswahl an sparplanfähigen ETFs positiv. Besonders geschätzt wird die Verfügbarkeit beliebter Weltmarkt-ETFs ohne Ausgabeaufschlag.
- Kostenlose Bruchstück-Abwicklung: Depotinhaber schätzen besonders, dass bei Sparplänen automatisch die komplette Sparrate in Bruchstücke investiert wird, sodass kein Geld ungenutzt bleibt. Auch der spätere Verkauf von Bruchstücken erfolgt kostenlos. Das ermöglicht die Depotauflösung ohne Zusatzkosten.
- Flexible Sparplangestaltung: Viele Depotinhaber schätzen die Möglichkeit, Sparpläne jederzeit pausieren zu können. Gleiches gilt für die Anpassung der Raten.
- Zuverlässige Orderausführung: In Erfahrungsberichten findet sich häufig Lob für die pünktliche Ausführung von Sparplänen und die zeitnahe Verbuchung von Dividenden.
Kritikpunkte
- Keine persönliche Filialberatung: In Bewertungen findet sich wiederholt der Hinweis, dass persönliche Beratung vor Ort vermisst wird. Das reine Online Modell spricht eher digitalaffine Eltern an.
- Befristete Aktionen: Gelegentlich kritisieren Nutzer die Befristung von Aktionskonditionen, zum Beispiel für ETFs oder Tagesgeldzinsen. Die zeitliche Begrenzung stehe einer langfristigen Planbarkeit entgegen.
Für wen das Consorsbank Junior-Depot geeignet ist
Wer langfristig, regelmäßig und kosteneffizient für die Kinder sparen möchte, trifft mit dem Consorsbank Junior-Depot eine gute Wahl. Eltern oder Großeltern finden hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten und Leistung. Die gebührenfreie Depotführung, die niedrige Mindestsparrate ab 10 Euro und die große Auswahl an ETF-Sparplänen, die ohne Sparplangebühr zu haben sind, reduzieren die Einstiegshürden und die laufenden Kosten. Allein die gebührenfreie Depot- und Kontoführung stellt bei einer Laufzeit von bis zu 18 Jahren einen enormen Kostenvorteil dar.
Auch Familien mit mehreren Kindern profitieren vom System, da für jedes Kind ein separates Depot eröffnet werden kann. Die steuerlichen Vorteile durch die Nutzung der Freibeträge der Kinder machen sich bereits bei kleineren Sparbeträgen bemerkbar. Jedes Kind verfügt über einen jährlichen Grundfreibetrag von 11.604 Euro und einen Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro. Dadurch bleiben Kapitalerträge bis 12.604 Euro pro Jahr steuerfrei. Bei einer durchschnittlichen Rendite von vier Prozent können Eltern theoretisch bis zu 315.100 Euro für ihr Kind anlegen, bevor überhaupt Steuern auf die Erträge anfallen. Selbst bei deutlich kleineren Anlagesummen von 10.000 bis 25.000 Euro entstehen durch die Steuerfreiheit der Erträge spürbare Vorteile gegenüber Geldanlagen auf den Namen der Eltern.
Wer nach Alternativen suchen sollte
Das Consorsbank Junior-Depot lohnt sich weniger für Eltern, die beabsichtigen, den Großteil der Anlage durch gelegentliche Einmalzahlungen zu tätigen oder aktiv Einzelaktien zu handeln. Die Mindestgebühren von bis zu 9,95 Euro pro Order fressen bei kleineren oder mittleren Einmalanlagen schnell einen Teil der Rendite auf. Für diese Anlegergruppen können spezialisierte Neobroker mit sehr niedrigen oder festen Pauschalgebühren für Einmalkäufe die wirtschaftlichere Wahl sein.
Auch wer internationale Orders bevorzugt oder sehr aktive Trading-Strategien verfolgt, sollte die Gebührenstruktur und das Preismodell der Consorsbank genau prüfen. In solchen Fällen können spezialisierte Broker oder Depotmodelle mit anderen Kostenprofilen passender sein.
Nicht ideal ist das Consorsbank Junior-Depot auch für Eltern, die persönliche Beratung vor Ort, Filialservices oder ein breites Angebot an Derivaten wünschen. Letztere sind wegen ihrer speziellen Risiken nicht für Junior-Depots vorgesehen.
Häufig gestellte Fragen zum Consorsbank Junior-Depot
Nein, das ist nicht ohne Weiteres möglich, da das Vermögen im Junior-Depot dem Kind gehört und unter das Prinzip der Mündelsicherheit fällt. Entnahmen oder Verkäufe für andere Zwecke als das Wohl des Kindes sind streng untersagt und können von den Vormundschaftsgerichten überprüft werden. Die Eltern dürfen das Depot zwar verwalten und umschichten, jedoch dürfen die Erträge nicht für den Unterhalt oder eigene Bedürfnisse verwendet werden.
Großeltern oder Paten können das Junior-Depot nicht selbstständig eröffnen oder verwalten, da dies nur den gesetzlichen Vertretern möglich ist. Eine direkte finanzielle Beteiligung ist dennoch einfach. Sie können jederzeit Geld auf das dem Depot zugeordnete Verrechnungskonto des Kindes überweisen. Die Eltern können dieses Guthaben anschließend über einen Sparplan in Wertpapiere anlegen, wodurch das Geld direkt dem Vermögen des Kindes zugeordnet wird.
Ein Depotwechsel zu einem anderen Anbieter ist grundsätzlich jederzeit möglich. Der Übertrag muss von den gesetzlichen Vertretern initiiert und online im Kundenbereich oder über ein Formular beantragt werden. Zuvor ist ein Depot beim neuen Anbieter zu eröffnen. Bei einem Übertrag auf den Namen des Kindes werden die Anschaffungsdaten der Wertpapiere für steuerliche Zwecke an die neue Bank übermittelt.
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