Das Wichtigste in Kürze
- Die Rendite einer PV-Anlage liegt typischerweise zwischen 5 und 10 Prozent pro Jahr, oft auch darüber. Das ist mehr als bei klassischen Geldanlagen.
- Eine gute Rendite beginnt bei etwa 5 Prozent, wobei Standort, Eigenverbrauch und Förderungen eine entscheidende Rolle spielen.
- Mit einer einfachen Berechnung können Hausbesitzer prüfen, welche Rendite eine geplante PV-Anlage abwirft.
Eine eigene Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) senkt nicht nur die Stromkosten und den CO₂-Ausstoß, sie wirft oft auch mehr Rendite ab als Festgeld oder Lebensversicherungen.
Dass eine PV-Anlage auch Rendite einbringt, ist ein Punkt, den viele Hausbesitzer überraschenderweise ignorieren. Sie schauen bei der Anschaffung einer PV-Anlage auf niedrige Stromkosten in der Zukunft, prüfen aber nicht, ob sich die Investition auch finanziell rentiert. Dabei ist die Renditeberechnung unerlässlich, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Aber wie funktioniert diese Berechnung und was überhaupt eine „gute“ Rendite?
Was ist unter der Rendite einer PV-Anlage zu verstehen?
Die Rendite gibt an, wie viel Gewinn eine PV-Anlage im Verhältnis zu den Investitionskosten erwirtschaftet – ähnlich wie die Zinsen bei einer Geldanlage. Sie wird in Prozent pro Jahr ausgedrückt und berücksichtigt neben den Ausgaben für die Anschaffung der Anlage auch die Einnahmen aus den Einsparungen durch Eigenverbrauch des erzeugten Stroms und aus der Einspeisung überschüssiger Energie ins Netz.
Im Unterschied zum Gewinn bei einer Geldanlage, der einen finanziellen Überschuss darstellt, ist die Rendite das prozentuale Verhältnis zwischen dem investierten Kapital und den jährlichen Einsparungen und Erträgen. Je höher die Rendite ist, desto schneller amortisiert sich eine PV-Anlage. Wie hoch die Rendite einer PV-Anlage ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe der Anlage, der Standort, die Stromproduktion, die Einspeisevergütung und der Eigenverbrauch.
Welche Rendite bringt eine PV-Anlage?
Die durchschnittliche Rendite einer Photovoltaikanlage in Deutschland liegt bei 5 bis 10 Prozent pro Jahr. Die Rendite kann mit Speicher aber auch 14 Prozent und mehr betragen – insbesondere, wenn die Anlage optimal ausgerichtet ist und der Eigenverbrauch maximiert wird.
Als gute Rendite gilt ein Wert, der über den aktuellen Zinssätzen für sichere Geldanlagen liegt. Das ist typischerweise ab 5 Prozent der Fall. Ab 7 Prozent wird eine Rendite als sehr attraktiv betrachtet. Schlechte Renditen liegen unter 4 Prozent und können die Investition in eine PV-Anlage weniger attraktiv machen.
So wird die Rendite einer PV-Anlage berechnet
Zur Ermittlung der PV-Anlagen-Rendite können Hausbesitzer eine einfache Formel nutzen:
Rendite = Jährlicher Ertrag geteilt durch Investitionskosten mal 100
Ein Beispiel: Angenommen, eine 10 kWp-Anlage hat eine jährliche Stromproduktion von 9.000 kWh. Bei einer Eigenverbrauchsquote von 40 Prozent (3.600 kWh) und einer Einspeisung ins Netz von 60 Prozent (5.400 kWh) ergibt sich folgende Berechnung:
Investitionskosten: 12.000 Euro
Ersparnis durch Eigenverbrauch: 3.600 kWh × 0,30 €/kWh = 1.080 Euro
Einnahmen aus Einspeisung: 5.400 kWh × 0,0794 €/kWh = 428,76 Euro
Gesamter jährlicher Ertrag: 1.080 Euro + 428,76 Euro = 1.508,76 Euro
Rendite = 1.508,76 € jährlicher Ertrag : 12.000 € Investition x 100 = 12,57 %
Somit beträgt die jährliche Rendite dieser 10kWp-Anlage rund 12,6 Prozent.
Diese Faktoren beeinflussen die Rendite einer PV-Anlage
Investitionskosten: Die Kosten für die Anschaffung und Installation einer PV-Anlage variieren je nach Anlagengröße und Qualität der verwendeten Komponenten. Für eine typische 10 kWp-Anlage, die für einen durchschnittlichen Haushalt ausreicht, können die Kosten zwischen 8.000 und 15.000 Euro liegen. Diese Kosten müssen sich über die Jahre durch Einsparungen und Erträge wieder amortisieren.
Stromproduktion: Die Menge des erzeugten Stroms hängt von mehreren Faktoren ab, wie der geografischen Lage, der Ausrichtung der Solarmodule und den lokalen Wetterbedingungen. Eine 10 kWp-Anlage produziert in Deutschland durchschnittlich zwischen 8.000 und 10.000 kWh Strom pro Jahr. In südlichen Regionen ist die Stromproduktion durch höhere Sonneneinstrahlung tendenziell höher als in norddeutschen Regionen.
Eigenverbrauch und Strompreise: Ein entscheidender Faktor für die Rentabilität einer PV-Anlage ist der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms. Je mehr Strom der Betreiber selbst nutzt, desto weniger Strom muss er zu den teuren Preisen der Netzbetreiber beziehen. Der derzeitige durchschnittliche Strompreis für Haushalte in Deutschland liegt bei etwa 30 Cent pro kWh. Durch die Kombination von Eigenverbrauch und Einspeisung ins Netz kann die Rendite der PV-Anlage maximiert werden.
Einspeisevergütung: Die Einspeisevergütung ist ein wichtiger Faktor bei der Renditeberechnung. Sie stellt den Betrag dar, den der Anlagenbetreiber für den ins Netz eingespeisten Strom erhält. Dabei wird unterschieden, ob nur der nicht verbrauchte Reststrom ins Netz abgegeben wird (Teileinspeisung) oder der gesamte erzeugte Solarstrom (Volleinspeisung). Entsprechend variieren die Vergütungen.
Aktuelle Einspeisevergütungen
Anlagengröße | Teileinspeisung | Volleinspeisung |
bis 10 kWp | 7,94 ct/kWh | 12,60 ct/kWh |
bis 40 kWp | 6,88 ct/kWh | 10,56 ct/kWh |
bis 100 kWp | 5,62 ct/kWh | 10,56 ct/kWh |
Die in der Tabelle genannten Einspeisevergütungen gelten für die Zeit vom 1. Februar 2025 bis zum 31. Juli 2025. Alle PV-Anlagen, die in diesem Zeitraum in Betrieb genommen werden, erhalten den entsprechenden Fördersatz für 20 Jahre. Die Einspeisevergütungen werden halbjährlich um 1 Prozent gesenkt, das nächste Mal also am 1. August 2025. Auch wenn die Vergütungen in den letzten Jahren bereits gesunken sind, bleiben sie dennoch ein relevanter Bestandteil der Renditeberechnung.
Das spricht für eine Photovoltaik-Investition
Die Rendite einer PV-Anlage kann stark variieren, je nach Größe der Anlage, Eigenverbrauchsquote und regionalen Gegebenheiten. Finanziell lohnt sich eine PV-Anlage meist schon ab einer Rendite von 5 Prozent. Mit einer optimalen Ausrichtung und Maximierung des Eigenverbrauchs sind jedoch auch Renditen von über 12 Prozent möglich. Und obwohl die Einspeisevergütung in den letzten Jahren gesenkt wurde, bleibt sie ein relevanter Faktor für die Rentabilität einer Anlage. Entscheidend ist, eine individuelle Berechnung durchzuführen, denn Standort, Verbrauch und Förderungen machen jeden Fall einzigartig.
Häufig gestellte Fragen zur Rendite von PV-Anlagen
Steigende Strompreise erhöhen automatisch die Rendite einer PV-Anlage, da jede selbst verbrauchte Kilowattstunde mehr wert ist. Bei einer Preissteigerung von beispielsweise 5 Prozent pro Jahr verdoppelt sich der Strompreis in 15 Jahren. Die Ersparnis durch Eigenverbrauch wächst damit überproportional. Gleichzeitig bleibt die Einspeisevergütung fix, weshalb ein hoher Eigenverbrauch die beste Absicherung gegen Preissteigerungen ist.
Ja, durch mehrere Maßnahmen: Ein Stromspeicher erhöht den Eigenverbrauch von typischen 30 Prozent auf 60 bis 80 Prozent. Das verbessert die Rendite deutlich. Zusätzlich lässt sich mit smartem Energiemanagement der Verbrauch optimieren, indem zum Beispiel bei Sonnenschein die Waschmaschine gestartet oder das E-Auto geladen wird. Auch Nachrüstungen wie leistungsstärkere Wechselrichter oder eine regelmäßige Reinigung der Module steigern den Ertrag. Außerdem können neue Förderprogramme, etwa für Speicher oder Wallboxen, die Amortisationszeit verkürzen.
Ja, denn die Ersparnis durch Eigenverbrauch ist oft lukrativer als die Einspeisevergütung. Aktuell kostet Netzstrom etwa 30 Cent pro kWh, während die Einspeisevergütung nur bei etwa 8 bis 12 Cent liegt. Durch hohen Eigenverbrauch können Haushalte ihre Stromkosten deutlich senken. Zudem steigt die Wirtschaftlichkeit weiter, wenn die Strompreise zulegen. Experten empfehlen daher, den Fokus auf Eigenverbrauch statt auf Einspeisung zu legen