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Ist mein Geld bei Bitpanda sicher?

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Frank Baecke
18.08.2025 – 16:41 Uhr aktualisiert
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Ist mein Geld bei Bitpanda sicher
Ist mein Geld bei Bitpanda sicher
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Krypto-Broker Bitpanda setzt auf umfassende Sicherheitsmaßnahmen wie Cold Storage, Zwei-Faktor-Authentifizierung und SSL-Verschlüsselung, um das Geld der Nutzer zu schützen.
  • Doch im Unterschied zu Banken gibt es bei Bitpanda keine gesetzliche Einlagensicherung, was im Insolvenzfall zu einem Risiko für die Einlagen werden kann.
  • Dieses Risiko gibt es anderswo nicht. Handelsplattformen wie Trade Republic, eToro oder Scalable Capital bieten sowohl eine Einlagensicherung als auch vergleichbare Sicherheitsvorkehrungen.

Mit dem Slogan „Investiere mit Vertrauen“ wirbt Bitpanda auf seiner Website um Kunden. Gleich darunter versprechen die Schlagwörter „reguliert“, „sicher“ und „vertrauenswürdig“ eine hohe Sicherheit. Ein Versprechen, das inzwischen mehr als sieben Millionen Nutzer überzeugt und aus dem Krypto-Broker ein florierendes FinTech gemacht hat.

Bitpanda wurde 2014 in Wien gegründet und hat sich als eine beliebte Handelsplattform etabliert. Neben Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum können Nutzer auch Aktien, ETFs, Edelmetalle und Rohstoffe handeln. Bitpanda verfolgt von Beginn an das Ziel, den Zugang zu digitalen Assets so einfach und sicher wie möglich zu gestalten.

Für viele Anlegerinnen und Anleger stellt sich dennoch die Frage: Ist das eigene Geld auf Bitpanda wirklich sicher? Denn gerade in der Welt der digitalen Finanzdienstleister gibt es immer wieder Berichte über Risiken und Hackerangriffe.

Dieser Artikel stellt die Sicherheitsmaßnahmen von Bitpanda vor und vergleicht sie mit denen dreier weiterer Plattformen, die ebenfalls Wert auf hohe Standards beim Schutz von Kundengeldern legen: Trade Republic, eToro und Scalable Capital.

Bitpanda im Sicherheitscheck

Bitpanda ist streng reguliert und verfügt über 16 europäische Lizenzen und Registrierungen. So ist das Unternehmen bei der österreichischen, französischen, spanischen, italienischen, tschechischen, schwedischen und norwegischen Finanzmarktaufsicht als Anbieter von virtuellen Assets registriert. Außerdem hat Bitpanda von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als erste europäische Plattform für Privatanleger eine Volllizenz für den Eigenhandel und die Verwahrung von Kryptoassets erhalten. Zudem setzt Bitpanda auf ein umfassendes Sicherheitssystem, das auf mehreren Säulen basiert:

  • Cold Storage: Bitpanda verwahrt den Großteil der Kryptowährungen seiner Kunden in Cold Wallets, also offline. Dadurch sind die Coins gut geschützt vor Cyberangriffen. Die Sicherheit der Cold Storages wird nach Angaben des Unternehmens in regelmäßigen Abständen durch externe Prüfungen bestätigt. Lediglich ein kleiner Teil der Kryptowährungen wird in Hot Wallets aufbewahrt, um Transaktionen zu ermöglichen. Jedoch ist dieser kleine Teil durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geschützt.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Der Login-Prozess ist durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung abgesichert. Hierbei müssen sich Nutzer zusätzlich zu ihrem Passwort mit einem weiteren Sicherheitscode verifizieren. Auf diese Weise wird das Risiko eines unbefugten Zugriffs minimiert.
  • SSL-Verschlüsselung: Sämtliche Daten und Transaktionen werden durch eine SSL-Verschlüsselung abgesichert. Diese Technologie schützt sensible Kundeninformationen und Finanztransaktionen vor unautorisierten Zugriffen.
  • Schutz der Infrastruktur: Mit zahlreichen Maßnahmen gewährleistet Bitpanda die Zuverlässigkeit, Integrität und Verfügbarkeit der eigenen Infrastruktur. Die Sicherheitsprozesse werden von externen Partnern routinemäßig bewertet, unter anderem durch Penetrationstests, um Risiken zu erkennen und zu minimieren.
  • Interne Sicherheitsmaßnahmen: Gefahr droht nicht nur von außen. Darum hat Bitpanda ein Programm zur Überwachung von Insider-Bedrohungen aufgesetzt. Zudem werden die internen Teams regelmäßig geschult, um das Bewusstsein für Sicherheitsthemen zu schärfen.   
  • Zertifiziert nach ISO 27001: Diese internationale Norm legt fest, welche Bedingungen ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) erfüllen muss. Ein ISMS trägt entscheidend dazu bei, Cyberangriffe abzuwehren. Zudem unterstützt es die Verhinderung von Datendiebstahl. Die ISO 27001-Zertifizierung bestätigt, dass Bitpanda den internationalen Standard für Informationssicherheit vollständig einhält.
  • Konform mit SOC-2: Mit der Erlangung des SOC 2 Typ 1-Zertifikats hat Bitpanda nachgewiesen, dass es die Kriterien für Vertrauensdienste (Trust Services Criteria, kurz TSC) in den Bereichen Sicherheit, Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Datenschutz vollständig erfüllt.

Viel Sicherheit, aber nicht für Einlagen

Die obige Liste der Sicherheitsmaßnahmen ist längst nicht vollständig. Doch allein dieser Ausschnitt zeigt bereits, wie viel Wert das Unternehmen auf das Einhalten von Gesetzen, Vorschriften und internationalen Sicherheitsstandards legt. Das hat seinen Grund: Es gilt, dem Versprechen „Investiere mit Vertrauen“ gerecht zu werden. In diesem Punkt setzt sich Bitpanda von anderen Krypto-Handelsplattformen positiv ab.

Eines müssen Anleger aber bedenken: Bitpanda ist ein E-Geld-Institut und keine Bank. Somit gibt es für hinterlegte Kundengelder keine gesetzliche Einlagensicherung – anders als bei Banken, wo Guthaben in der Regel bis zu 100.000 Euro pro Kunde geschützt sind.

Anleger sollten dies bei der Wahl ihrer Krypto-Handelsplattform berücksichtigen und gegebenenfalls Alternativen in Betracht ziehen.

Alternativen zu Bitpanda

Neben Bitpanda gibt es weitere Plattformen, die mit umfassenden Sicherheitsvorkehrungen für einen sicheren Handel mit digitalen Assets und den Schutz von Kundendaten und -vermögen sorgen. Anders als bei Bitpanda sind Kundeneinlagen hier durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.

1. Trade Republic

Der deutsche Online-Broker Trade Republic ermöglicht Nutzern den kostengünstigen Handel mit Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Die Plattform richtet sich insbesondere an Trader, die eine intuitive und mobile Lösung suchen.

  • Sicherheitsvorkehrungen: Trade Republic wird von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) reguliert. Nicht-investierte Kundengelder werden auf separaten Verrechnungskonten bei Partnerbanken verwahrt und sind bis zu 100.000 Euro pro Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Die Verwahrung der Wertpapiere erfolgt in getrennten Depots, die im Falle einer Insolvenz nicht in die Insolvenzmasse einfließen. Alle Daten werden mittels TLS-verschlüsselt (Transport Layer Security) übertragen, was den Schutz sensibler Kundeninformationen sicherstellt und Datenlecks vorbeugt. Außerdem überwacht Trade Republic auffällige Kontoaktivitäten und nutzt moderne Authentifizierungsverfahren, um verdächtige Zugriffe schnell zu erkennen. 
  • Vergleich zu Bitpanda: Bei Trade Republic gibt es im Gegensatz zu Bitpanda eine gesetzliche Einlagensicherung. Das ist möglich, weil nicht-investierte Guthaben bei Partnerbanken aufbewahrt werden. Dort sind bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Damit gibt es bei Trade Republic eine zusätzliche Sicherheit, die Bitpanda nicht anbieten kann.

2. eToro

Die internationale Handelsplattform eToro unterscheidet sich von anderen Anbietern vor allem durch ihr „Copy Trading“-Feature. Nutzer können die Strategien erfolgreicher Trader kopieren und so von deren Wissen profitieren.

  • Sicherheitsvorkehrungen: eToro ist in mehreren Ländern reguliert und hält Kundengelder auf separaten Konten, wodurch sie im Insolvenzfall geschützt sind. Geldguthaben ist pro Partnerbank und Kunde im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung mit jeweils bis zu 100.000 Euro geschützt. Zusätzlich sorgt die Trennung der Kundengelder von den Unternehmensgeldern für weiteren Schutz. Sämtliche Daten sowie alle Verbindungen zwischen Nutzer und Plattform werden durch SSL-Technologie verschlüsselt, um sie vor Ausspähversuchen zu schützen. Überdies nutzt eToro neben der standardmäßigen Zwei-Faktor-Authentifizierung interne Sicherheitsprotokolle, um unbefugte Zugriffe zu verhindern und die Identität von Nutzern zusätzlich zu verifizieren
  • Vergleich zu Bitpanda: eToro bietet eine ebenso gute Einlagensicherung als Trade Republic und Scalable Capital, während es bei Bitpanda gar keine Einlagensicherung gibt.

3. Scalable Capital

Scalable Capital ist ein deutscher Online-Broker, der sich durch seine kostengünstigen ETF-Sparpläne und das Angebot eines Robo-Advisors einen Namen gemacht hat. Neben Aktien und ETFs können Nutzer hier auch in Kryptowährungen investieren.

  • Sicherheitsvorkehrungen: Scalable Capital wird durch die BaFin reguliert und bietet für nicht-investierte Kundengelder eine gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro. Wertpapiere werden in separaten Depots verwahrt, sodass sie im Falle einer Insolvenz des Unternehmens nicht in die Insolvenzmasse einfließen. Zusätzlich schützt Scalable Capital die Kundenkonten durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Zudem lässt das Unternehmen regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Tests durch externe Fachleute durchführen, um Schwachstellen zu erkennen und potenzielle Sicherheitsrisiken proaktiv zu beheben. Scalable Capital hat eine ISO-27001-Zertifizierung erhalten, die eine hohe Sicherheit im Umgang mit sensiblen Daten garantiert.
  • Vergleich zu Bitpanda: Anders als Bitpanda bietet Scalable Capital eine gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Kunde an. Die Guthaben liegen auf Verrechnungskonten der Baader Bank, die der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken angehört.

Fazit: Wie sicher ist mein Geld bei Bitpanda im Vergleich?

Bitpanda bietet mit Cold Storage, Zwei-Faktor-Authentifizierung, SSL-Verschlüsselung und vielem mehr ein sehr hohes Maß an Sicherheit. Die fehlende Einlagensicherung stellt jedoch ein Risiko dar, das insbesondere bei höheren Beträgen zu beachten ist. Trade Republic, eToro und Scalable Capital bieten Nutzern neben vergleichbar hohen Sicherheitsstandards einen zusätzlichen Schutz durch die gesetzliche Einlagensicherung. Für Anleger, die bei der Auswahl der Trading-Plattform großen Wert auf Einlagensicherheit legen, könnte daher eine der Bitpanda-Alternativen in Betracht kommen. Für Investoren, die nicht-investierte Gelder ohnehin nicht auf Trading-Plattformen liegen lassen, ist auch Bitpanda ohne Bedenken zu empfehlen.


Häufig gestellte Fragen zu Bitpanda

Was passiert mit meinen Kryptowährungen, wenn Bitpanda insolvent wird?

Bei einer Insolvenz von Bitpanda sind die erworbenen Kryptowährungen weiterhin Eigentum der Kunden, da Bitpanda die Vermögenswerte nur treuhänderisch verwahrt. Daher fallen die Vermögenswerte, anders als klassische Bankguthaben, nicht in die Insolvenzmasse. Da die Kryptowährungen in Cold Wallets gelagert werden, sind sie zusätzlich vor externem Zugriff geschützt. Es wird jedoch empfohlen, größere Mengen an Kryptowährungen in ein eigenes Wallet zu übertragen, um das Risiko zu minimieren beziehungsweise unabhängig von der Plattform zu sein.

Wie unterscheidet sich die Sicherheit bei Bitpanda von klassischen Banken?

Während klassische Banken gesetzlich zur Einlagensicherung verpflichtet sind, gilt dies für Krypto-Plattformen wie Bitpanda nicht. Bitpanda bietet jedoch einen umfassenden Schutz durch moderne Sicherheitsvorkehrungen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Cold Storage und Cyber-Versicherungen. Eine gesetzliche Absicherung der Kundengelder im Insolvenzfall besteht bei Bitpanda allerdings nicht, was ein wichtiger Unterschied zu Bankkonten ist. Kunden sollten dies bei der Wahl ihrer Tradingplattform berücksichtigen.

Kann ich die Sicherheitsvorkehrungen von Bitpanda selbst erhöhen?

Ja, Nutzer können zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um ihre Sicherheit bei Bitpanda zu erhöhen. Dazu gehört die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), die eine zusätzliche Sicherheitsebene für den Account bietet. Darüber hinaus können Kunden ihre Kryptowährungen in ein eigenes, externes Wallet übertragen. Es ist außerdem ratsam, starke, einzigartige Passwörter zu verwenden und auf Phishing-Versuche zu achten.

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