Festgeld Entwicklung Zinsen – Welche Anlagedauer ist sinnvoll?

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Iris Schulte-Renger
04.09.2025 – 14:10 Uhr aktualisiert
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Festgeld Entwicklung AB
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Festgeld Entwicklung – derzeit bieten Festgeldanlagen mit längerer Dauer oft wieder höhere Zinssätze als kurzfristige Investments.
  • Veränderungen in den wirtschaftlichen Prognosen und geldpolitischen Maßnahmen beeinflussen die Struktur der Zinssätze.
  • Jetzt könnte ein günstiger Moment sein, um von lukrativen Festgeldangeboten zu profitieren, bevor die EZB erneut eventuelle Zinssenkungen vornimmt.

Festgeldzinsen rücken momentan wieder ins Interesse vieler Anleger. Aktuell steigen insbesondere die Zinsen für längerfristige Festgeldanlagen wieder an: Viele Banken bieten für Anlagen mit Laufzeiten ab zwei Jahren erneut attraktive Zinssätze. Gute Angebote stammen beispielsweise von Instituten wie der Openbank, Klarna, grenke Bank, pbb direkt, Crédit Agricole, Bigbank, Renault Bank direkt und Creditplus, um nur eine kleine Auswahl der am Markt verfügbaren Offerten zu nennen.

Die Frage nach der Entwicklung der Festgeldzinsen ist daher besonders spannend. Wie haben sich die Zinssätze verändert und welche Prognosen lassen sich eventuell daraus ableiten?

Die Dynamik der Zinsstrukturkurve

Die Zinsstrukturkurve, ein wichtiges Instrument im Finanzwesen, illustriert die Beziehung zwischen Zinssätzen und Laufzeiten von Anleihen, meistens von Staatsanleihen.

Häufig zeigt die Kurve eine steigende Tendenz, was auf höhere Zinssätze für längere Laufzeiten hinweisen kann. Sie reflektiert die wirtschaftlichen Erwartungen und Risikobewertungen der Anleger und sorgt so für eine präzise Einschätzung von Renditen und Unsicherheiten im Markt.

Warum ändert sich die Zinsstrukturkurve?

Die Zinsstrukturkurve unterliegt aktuell deutlichen Veränderungen, was auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist. Die wirtschaftlichen Perspektiven und die Nachfrage nach unterschiedlichen Laufzeiten spielen hierbei eine zentrale Rolle:

  1. EZB-Zinspolitik: Anfang Juni 2025 senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen auf 2,00 Prozent. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Konjunktur anzukurbeln, insbesondere da die Inflation stark gesunken ist und die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt bleibt. Niedrigere Zinsen sollen Investitionen fördern, indem sie Kredite günstiger machen.
  2. Politik der Fed: Im Gegensatz dazu hält die US-Notenbank (Fed) ihre Zinssätze derzeit stabil zwischen 4,25 und 4,50 Prozent. Diese Stabilität spiegelt die Unsicherheiten in der US-Wirtschaft wider, die vor allem durch die Wirtschafts- und Handelspolitik der Regierung beeinflusst werden.

Der signifikante Unterschied zwischen den europäischen und amerikanischen Zinssätzen beeinflusst die globalen Kapitalströme. Diese Dynamik hat wiederum direkte Auswirkungen auf die Zinsstrukturkurve in Europa.

Im Moment geht es zurück zur Normalität: Die Zinsstruktur passt sich an

Die Zinsstrukturkurve zeigt Anzeichen einer Rückkehr zur Normalität: Wer Geld langfristig anlegt, erhält nun in der Regel wieder höhere jährliche Zinssätze im Vergleich zu kurzen Anlagezeiträumen. Kürzlich verhielt sich die Kurve invers, wobei längere Laufzeiten niedrigere Zinsen boten – oft ein Vorbote von wirtschaftlichen Abschwüngen. Jetzt bringen längere Festgeldanlagen in Deutschland zumeist wieder höhere Renditen als kurzfristige Optionen und markieren somit das „normale“ Zinsverhalten.

Festgeld Entwicklung – sollte ich mir jetzt die Zinsen sichern?

Derzeit bieten einige Banken Zinssätze an, die dem Leitzins der Zentralbank entsprechen oder diesen sogar übertreffen. Wer Geld festlegen möchte, sollte jetzt möglicherweise darüber nachdenken, eines der Festgeldangebote zu nutzen, besonders da die Möglichkeit besteht, dass die EZB die Zinsen sogar noch weiter senkt. Für Anleger ist es entscheidend, den richtigen Zeitpunkt und Zeitraum für ihre Festgeldanlagen zu wählen und den Markt genau zu beobachten, um die besten Konditionen zu sichern.

Aktuelle Festgeldzinsen auf einen Blick

Banken 1Zinssatz bei 1 Jahr LaufzeitBester Zinssatz
Crédit Agricole2,30 %2,80 %
(84 Monate)
pbb direkt1,75 %2,75 %
(10 Jahre)
Klarna Festgeld+2,38 %2,70 %
(48 Monate)
Creditplus2,01 %2,60 % (84 Monate)
Bigbank2,35 %2,40 %
(2 – 10 Jahre)
grenke Bank2,25 %2,40 %
(60 Monate)
Renault Bank direkt2,05 %2,30 %
(5 Jahre)
Openbank1,70 %1,80 %
(3 und 6 Monate)2
1 mit gesetzlicher Einlagensicherung, Stand: September 2025
2 Angebot gilt bei Anlage von Neugeld.
Achtung: Diese Tabelle stellt lediglich eine kleine Auswahl von Anbietern dar und bildet nicht den gesamten Markt ab.

Einblick in die Recherche – so wurde ausgewählt

Dieser Artikel basiert auf einer redaktionellen Auswahl von überregionalen Anbietern, die anhand beliebter Suchbegriffe und Anbieter sorgfältig recherchiert wurden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild davon zu vermitteln, was Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell interessiert und welche etablierten sowie neuen Anbieter für sie relevant sein könnten.

Angesichts der Vielzahl an Anbietern und Angeboten bietet dieser Artikel jedoch keinen kompletten Marktüberblick, da es nicht möglich ist, alle Anbieter aufzuführen. Vielmehr soll er eine erste Orientierung bieten und als fundierte Entscheidungsgrundlage dienen.

Wo geht die Zinsreise hin und wie lange sollte ich mein Geld höchstens festlegen?

Prognosen zur Zinsentwicklung sind immer schwierig, wenn zahlreiche Einflussfaktoren im Spiel sind. Momentan könnten die geldpolitischen Maßnahmen der EZB, einschließlich weiterer Zinssenkungen, obendrein weiterhin zu niedrigen Zinsen führen. Langfristig besteht allerdings die Möglichkeit, dass die Zinsen wieder steigen, je nachdem, wie sich Wirtschaft und Inflationsraten entwickeln.

Anleger sollten eine Laufzeit wählen, die ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht. Wer sicher ist, dass er das angelegte Geld in den nächsten zwei Jahren nicht benötigt, könnte die gegenwärtig höheren Zinssätze nutzen. Allerdings könnte eine langfristige Bindung auch ärgerlich sein, falls die Zinsen in absehbarer Zeit steigen sollten.

Eine Laufzeit zwischen zwei und drei Jahren stellt daher vermutlich eine ausgewogene Strategie dar, um von den aktuellen Zinssätzen zu profitieren und gleichzeitig flexibel auf zukünftige Zinsänderungen reagieren zu können.

Tipp: Effektive Sparstrategien wählen

Eine geschickte Mischung aus kurzfristigen und mittelfristigen Anlagen – also einem Mix aus Tagesgeld und Festgeld – kann derzeit eine kluge Strategie sein. Dadurch bleibt man flexibel.

Hohe Zinsen beim Tagesgeld: Trade Republic Angebot als sinnvolle Ergänzung zum Festgeld

Trade Republic lockt derzeit mit einem attraktiven Zins von 2,00 Prozent jährlich auf nicht-investiertes Guthaben (hier gibt es dazu weitere Infos). Dabei gibt es keine Begrenzung der Einlagenhöhe und keine Mindesteinlage; außerdem umfasst das Angebot ein kostenloses Girokonto sowie ein gebührenfreies Depot.

Vorteile auf einen Blick:

  • 2,00 Prozent p. a. auf beliebig hohe Einlagen
  • Monatliche Zinsausschüttung
  • Keine Mindesteinlage erforderlich
  • Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro
  • Verfügbar für Neu- und Bestandskunden
  • Tägliche Verfügbarkeit

Damit stellt Trade Republic eine attraktive Alternative oder Ergänzung zu Festgeldanlagen dar, besonders für diejenigen, die Flexibilität und tägliche Verfügbarkeit ihres Geldes schätzen.


Häufig gestellte Fragen zum Thema Festgeld Entwicklung

Welche Banken bieten derzeit die besten Festgeldzinsen?

Aktuell bieten Banken wie Openbank, Klarna, grenke Bank, pbb direkt, Crédit Agricole, Bigbank, Renault Bank direkt oder auch Creditplus interessante Festgeldoptionen mit guten Zinssätzen, wobei diese Offerten nicht den gesamten Markt abbilden, sondern nur eine kleine Auswahl darstellen.

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Festgeldanlagen?

Derzeit bieten sich gute Gelegenheiten, attraktive Zinssätze bei Festgeldanlagen zu sichern – besonders weil noch weitere Zinssenkungen durch die EZB möglich sind. Allerdings besteht das Risiko, dass die Zinsen in der Zukunft auch steigen könnten, was langfristige Bindungen weniger vorteilhaft machen würde.

Wie wirken sich globale wirtschaftliche Veränderungen auf Festgeldzinsen aus?

Globale wirtschaftliche Veränderungen wie Rezessionen oder Wirtschaftswachstum sowie geldpolitische Maßnahmen von Zentralbanken in großen Volkswirtschaften können die Zinsentwicklung erheblich beeinflussen. Solche makroökonomischen Faktoren sollten bei Festgeldanlagen immer berücksichtigt werden.

Festgeld oder Tagesgeld: Was ist besser?

Tagesgeldanlagen bieten mehr Flexibilität und ermöglichen es meistens, schneller auf Zinsänderungen zu reagieren. Langfristige Festgeldanlagen hingegen können einen festen Zinssatz über einen längeren Zeitraum sichern. Die Wahl hängt letztlich von der individuellen Risikobereitschaft und der Erwartung des Anlegers an die Zinsentwicklung ab.


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