Financial Conduct Authority Britische Aufsicht warnt vor Zusammenbruch von 4000 Finanzhäusern

Die Coronakrise erhöht vor allem für kleinere und mittlere Banken die Risiken.
Frankfurt Die britische Finanzaufsicht FCA sieht schwarz für tausende kleinere Finanzinstitute in dem schwer von der Coronakrise getroffenen Land. Bei rund 4000 Unternehmen aus der Branche sei durch die Pandemie die Finanzkraft gefallen und das Risiko eines Zusammenbruchs deutlich gestiegen, erklärte die Financial Conduct Authority (FCA) am Donnerstag.
Die Behörde bezog in ihre Untersuchungen 23.000 Institute ein. Bei den bedrohten Firmen handele es sich vor allem um kleinere und mittlere Finanzhäuser. Die 1500 größten Banken in Großbritannien waren in den Stresstest gar nicht einbezogen. Sie werden direkt von der Bank of England (BoE) beaufsichtigt.
Auch die Schweizer Banken wappnen sich wegen der Virus-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft für steigende Kreditausfälle. Drei Viertel der Institute rechnet kurzfristig mit einem sprunghaften Anstieg der Wertberichtigungen und Rückstellungen für Kredite an kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU), wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Beraters EY bei 100 Banken hervorgeht. Im Vorjahr waren es nur zwölf Prozent.
Die Regionalbanken dürften am härtesten von den Ausfällen getroffen werden, so EY. Denn sie seien stark im KMU-Geschäft engagiert und verfügten nicht über ein Handelsgeschäft, das diesen Einbruch abfedern könne.
Die Experten von EY wies aber auch darauf hin, dass der Anstieg von einem sehr tiefen Stand ausgehe. In den vergangenen 20 Jahren habe es praktisch keine Ausfälle gegeben. Zudem rechneten die Banken nur mit einer kurzen Phase erhöhter Risikovorsorge. Sie begründeten dies mit ihren gesunden Kreditbüchern und der Widerstandsfähigkeit der Schweizer KMU. "Die Banken stehen nicht mit weichen Knien vor dieser Krise", erklärte EY-Experte Timo D’Ambrosio.
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