Dax aktuell Dax schließt an der Marke von 15.400 Punkten – Anleger sollten sich auf neue Turbulenzen einstellen

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.
Düsseldorf Der deutsche Aktienmarkt geht gestärkt aus einer spannenden Handelswoche. Der Dax hat am Freitag 1,3 Prozent höher bei 15.400 Punkten geschlossen – und somit nur knapp unter dem Tageshoch. Damit liegt der Index auf Tuchfühlung zum Rekordhoch, das rund 100 Punkte entfernt ist.
Bereits in den vergangenen beiden Handelstagen konnte sich das deutsche Börsenbarometer von dem Ausverkauf am vergangenen Dienstag erholen, als der Kurs bis auf 14.845 Punkte eingebrochen war. Rückblickend beendet der Leitindex die Handelswoche sogar mit einem leichten Plus von knapp 1,5 Prozent.
Trotzdem sollten Anleger vorsichtig agieren. Mehrere technische Indikatoren und auch die Anlegerstimmung legen nahe, dass die kommenden Handelstage turbulent werden dürften.
In welche Richtung diese Reise geht, ist noch ungewiss. Die Gesamtsituation kann fulminante Sprünge auf neue Rekordhochs hervorrufen, die Kurse aber auch schnell deutlich unterhalb von 14.845 Zählern fallen lassen. Auf der Unterseite würde der Dax bei Notierungen unterhalb von 15.072 Punkten ersten Bedarf nach einer größeren Korrektur anzeigen.
Neben mehreren technischen Indikatoren weist die Anlegerstimmung Zeichen einer Polarisierung auf. Sowohl die Zahl der „Bullen“ als auch die der „Bären“ steigt, was auf eine baldige Richtungsentscheidung hindeutet.
Zudem haben die Anlageprofis laut der Umfrage der Börse Frankfurt im Zuge des Kurseinbruchs am Dienstag ihre Short-Absicherungen oder -Spekulationen nicht wie erwartet aufgelöst, sondern vergrößert. Diesen Investoren hat der Ausverkauf auf 14.845 Punkte nicht gereicht. Sie wollen eine höhere Risikoprämie einstreichen, also noch niedrigere Kurse sehen.
Solch ein hoher Anteil an Short-Produkten kann aber für eine ganz andere Entwicklung sorgen. Sollten die Kurse weiter in Richtung Rekordhoch steigen, setzt das die „Bären“ unter Druck, sich von ihren verlustreichen Engagements zu trennen – was wiederum die Rally beflügelt. Und da die Zahl der Profi-Pessimisten deutlich gestiegen ist, dürfte ein neues Rekordhoch auch mindestens mit fulminanten Kurssprüngen begleitet werden, einem sogenannten „Short-Squeeze“.
Auf Impulse vom US-Arbeitsmarkt haben Anleger am Freitag aber vergeblich gewartet. Dort hat sich die Situation im April überraschend eingetrübt: Es sind lediglich 266.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft entstanden und damit weit weniger als erwartet. Der deutsche Aktienmarkt reagierte kaum, lediglich der Euro legte im Verhältnis zum Dollar deutlich zu. An der Wall Street bleiben die Indizes auf Rekordjagd.
„Startschuss für eine neue Goldrally ist gefallen“
Der Goldpreis hat nach mehreren Anläufen die Marke von 1800 Dollar überwunden und kletterte nach den schwachen US-Arbeitsmarkdaten sogar bis auf 1843 Dollar. Damit könnte sich bewahrheiten, was einige Experten prognostizieren: Das gelbe Edelmetall könnte in den Sommermonaten eine Rendite-Alternative zu Aktien werden, die in dieser Phase eher schwächeln.
Die Marke von 1800 Dollar gilt laut technischer Analyse als bedeutender Widerstand. Das erste Etappenziel liegt nun bei 1920 Dollar, dem ehemaligen Rekordhoch aus dem Jahr 2011, das bis Mitte 2020 Bestand hatte. Sollte der Ausbruch des Goldpreises über der Marke von 1800 Dollar nachhaltig bleiben, wäre langfristig sogar der Grundstein für einen Anlauf auf das Allzeithoch gelegt, das bei 2072 Dollar liegt.
„Per saldo ist damit der Startschuss für eine neue Goldrally gefallen“, meint Jörg Scherer, technischer Analyst von HSBC Deutschland. Natürlich besteht ein geringes Risiko, dass der Anstieg über die Marke ein „Ausrutscher“ war und der Kurs schnell wieder unter die Marke fällt. Charttechniker haben dafür das schöne Wort „Bullenfalle“ erfunden.
Für Scherer bleibt der Aufwärtstrend aber intakt, solange der Goldpreis nicht mehr unter das Tief vom Dezember vergangenen Jahres bei 1764 Dollar zurückfällt. Auch für Analyst Jim Wyckoff vom Brokerhaus Kitco dürfte der Sprung über die psychologisch wichtige 1800er-Marke Anschlusskäufe auslösen und den Weg für weitere Kursgewinne freimachen.
Dieser Anstieg des Goldpreises geht wie derzeit üblich mit fallenden Renditen am Anleihemarkt und einem schwächeren Dollar einher. Die Rendite für eine zehnjährige US-Staatsanleihe liegt aktuell bei 1,565 Prozent und damit auf einem Zwei-Wochen-Tief.
Wochenbilanz am Aktienmarkt
Zu den Gewinnern dieser Handelswoche zählen vor allem Aktien mit Bezug zu Rohstoffen. Die Titel von K+S, des Stahlherstellers Salzgitter und des Kupferproduzenten und – wiederverwerter Aurubis steigen in dem Zeitraum jeweils um mehr als acht Prozent. Kein Wunder: Kupfer notiert derzeit über 10.200 Dollar je Tonne und damit auf einem Rekordhoch.
Auch andere Rohstoffe haben neue Bestmarken markiert. Die Terminkontrakte für Eisenerz kosteten in China und Singapur mit 1231 Yuan (190,51 Dollar) beziehungsweise 205,90 Dollar ebenfalls so viel wie noch nie. Gleiches galt für den chinesischen Stahl-Future, der 2,4 Prozent auf 5589 Yuan (866 Dollar) gewann. Da die Handelsvolumina auf dem aktuellen Kursniveau hoch seien, könne mit weiteren Kursgewinnen gerechnet werden, sagte Rohstoff-Händlerin Anna Stablum vom Brokerhaus Marex Spectron.
Auf der anderen Seite der bisherigen Wochenbilanz sind Gesundheitswerte zu finden: Morphosys-Titel notieren mit einem Minus von zehn Prozent, die des Softwareunternehmen Compugroup Medical mit einem Wochenverlust von mehr als 14 Prozent.
Blick auf Einzelwerte
Adidas: Nach dem Corona-Schock im vergangenen Jahr ist der Sportartikelkonzern Adidas mit deutlichen Zuwächsen ins neue Jahr gestartet. Das sorgt für einen Kurssprung bei der Aktie, die mit einem Plus von 8,6 Prozent mit Abstand stärkster Dax-Wert war. „Wir haben hervorragende Umsatzzuwächse sowie starke Profitabilitätsverbesserungen erreicht“, sagte Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted am Freitag. Angesichts der guten Ergebnisse hob der Dax-Konzern die Prognose für das Gesamtjahr etwas an.
Biontech/Curevac: Nach dem jüngsten Kurssturz steigen Anleger wieder bei Biontech und Curevac ein. Die Biontech-Aktie legte mehr als sieben Prozent zu, das Curevac-Papier 6,7 Prozent. Am Donnerstag hatte ihnen die Diskussion um eine vorübergehende Freigabe der Patente auf Coronavirus-Impfstoffe Kursverluste von bis zu 18 Prozent eingebrockt.
Infineon: Ein positiver Analystenkommentar ermuntert Anleger zum Einstieg bei Infineon. Die Aktien des Chip-Herstellers steigen um mehr als drei Prozent auf 32,50 Euro. Die Experten der Bank Société Générale stuften die Papiere auf „Buy“ von „Hold“ hoch und hoben das Kursziel auf 41,50 von 36,50 Euro an.
Siemens: Das Unternehmen blickt nach einem starken Jahresauftakt optimistischer in die Zukunft. Die Zahlen des Münchener Technologiekonzerns hätten durch die Bank die Markterwartungen übertroffen, sagte ein Börsianer. Siemens-Aktien gewann drei Prozent.
Was die Dax-Charttechnik sagt
Die derzeitige Schlüsselunterstützung ist eine Kombination aus dem Verlaufstief von Dienstag (14.845 Punkte) und dem alten Allzeithoch von Mitte März (14.804 Punkte). In den nächsten Tagen wird dieser Rückzugsbereich durch die 50-Tages-Linie, die aktuell bei 14.810 Punkten notiert, noch verstärkt. Diese gibt den mittelfristigen Trend wieder.
Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.
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MAN OH MAN JÜRGEN....ERST DENKEN, DANN SCHREIBEN.....
BIST DOCH NICHT BEI DER BILD ZEITUNG ANGESTELLT...WENN ÜBERHAUPT ANGESTELLT...
STARTSCHUSS ZU EINER NEUEN GOLD RALLY.... MAN OH MAN...VIEL UNSERIÖSER GEHTS NICHT.....
HINWEIS: GOLD WIRD IN DOLLAR ABGERECHNET... AN- UND VERKAUFSDIFFERENZ PRO UNZE 8%...
GUTE BESSERUNG
DR.L.