Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Wall Street tritt auf der Stelle – Anleger haben die Fed im Blick

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange.
Düsseldorf Am Tag vor der geldpolitischen Entscheidung der Notenbank (Fed) fassen Anleger US-Aktien nur mit spitzen Fingern an. Der Standardwerteindex Dow Jones schloss am Dienstag kaum verändert bei 33.984 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 14.090 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 ging kaum verändert bei 4186 Punkten aus dem Handel.
„Wir warten auf Aussagen, wie es in den nächsten sechs bis zwölf Monaten weitergeht“, sagte Kim Forrest, Chef-Anlegerin des Vermögensverwalters Bokeh mit Blick auf die Fed. „Das wird die Stimmung an den Märkten prägen.“
Einige Investoren rechneten offenbar damit, dass US-Notenbankchef Jerome Powell eine Straffung der geldpolitischen Zügel signalisieren werde, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus Activtrades. „Das ist aber unwahrscheinlich.“ Er rechne eher erst für die Juni-Sitzung mit entsprechenden Signalen.
Unterdessen fielen die Aktien von Tesla um 4,5 Prozent, obwohl der Elektroautobauer bei Quartalsumsatz und -gewinn die Markterwartungen übertroffen hatte. „Ein Großteil der Zuwächse kommen von den Wetten auf den Bitcoin-Kurs“, sagte Bokeh-Expertin Forrest. „Es ist gut, dass sie viele Autos verkaufen, sie machen aber nicht viel Geld damit.“
Wall-Street-Experte Koch: „Die Quartalszahlen von Tesla spalten die Analysten in zwei Lager“
CNBC-Fernsehmoderator Jim Cramer hat am vergangenen Montag Kleinanleger geraten, das Gerede von einem Ende der Rally zu ignorieren. „Wenn Sie sich nicht vorstellen können, dass die Wirtschaft noch viel, viel stärker wird, dann liegt das Problem nur in Ihrer Vorstellungskraft.“ Für Cramer ist die Situation „erst der Beginn eines neuen Zyklus, nicht das Ende“.
Bitcoin hat sich am Dienstag um knapp drei Prozent auf 54.655 Dollar verteuert. Angeheizt werde die Rally von den Plänen der Bank JPMorgan, einen Fonds für diese Kryptowährung aufzulegen, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. „Ein US-Bitcoin-Fonds wäre ein weiterer Ritterschlag.“
Blick auf weitere Einzelwerte
UPS: Das in der Corona-Pandemie boomende Paket-Geschäft hält die internationalen Logistik-Konzerne auf Rekordkurs. Der weltgrößte Paketdienst UPS konnte im ersten Quartal seinen Umsatz um 27 Prozent auf rund 22,9 Milliarden Dollar und damit stärker als von Analysten erwartet in die Höhe schrauben. Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 158 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. UPS-Aktien legen zeitweise um mehr als zehn Prozent zu und schlossen mit 4,3 Prozent im Plus.
Gamestop: Die Aktien kletterten im Handelsverlauf um rund sechs Prozent nach oben. Der Videospielhändler hat durch eine Kapitalerhöhung 551 Millionen Dollar eingenommen, um seine Umstellung auf E-Commerce zu beschleunigen.
General Electric: .Verluste hinnehmen mussten die Aktionäre der Mischkonzerne General Electric (GE) mit minus 0,6 Prozent und 3M mit minus 2,6 Prozent. Bei GE machte sich ein Milliardenverlust in der Jet-Leasingsparte bemerkbar, der zu einem unerwartet hohen Barmittelabfluss beitrug. Bei 3M bemängelten Analysten, dass das Unternehmen seinen Ausblick nach dem starken Jahresbeginn nicht angehoben hatte.
Hasbro: Der Quartalsumsatz des US-Spielzeugherstellers hat die Erwartungen von Analysten verfehlt, was der Aktie ein Plus von zwischenzeitlich knapp zwei Prozent bescherte. Das Unternehmen widmet sich neuen Geschäftsfeldern wie Gaming und Film- und TV-Produktion, um das Wachstum schneller voranzutreiben.
3M: Enttäuscht reagierten Investoren auch auf die Zahlen von 3M. Dank einer Pandemie-bedingt hohen Nachfrage nach Atemschutz-Masken, steigerte der Mischkonzern zwar Umsatz und Gewinn. Gleichzeitig warnte der Anbieter von „Post-It"-Klebezetteln vor steigenden Kosten durch Nachschub-Probleme unter anderem wegen der jüngsten Winterstürme in den USA. 3M-Aktien gaben 2,6 Prozent nach.
Eli Lilly: Bei Eli Lilly ging es um 2,7 Prozent bergab. Der Pharmakonzern senkte seine diesjährigen Ziele, weil er inzwischen von einem geringeren Nachfrageschub für seine Corona-Antikörpercocktails ausgeht. Am Markt wurde dies vor dem Hintergrund der erst kürzlich entzogenen US-Notfallzulassung für das Medikament Bamlanivimab gesehen.
Raytheon: Besser kamen die Resultate des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Raytheon an, dessen Aktien um 2,2 Prozent zulegten. Nach einem starken Jahresauftakt hob das Unternehmen die Ziele für 2021 leicht an. Jetzt soll noch mehr Geld in den Rückkauf eigener Aktien fließen. Außerdem peilt der vor einem Jahr formierte Konzern nun höhere Synergien aus seiner Fusion an.
Mit Agenturmaterial
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