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Das Gründer-Trio von eCoery

von links: Benedict Rehbein, Marcus Rehwald und Dr. Alexander Georgi

(Foto: PR)

Physiotherapie-Start-up eCovery „Ich rate jedem, sich Partner zu suchen“ 

Die Health-i Awards bieten Gründer:innen aus dem Gesundheitswesen seit 2016 eine Bühne. Wie wichtig Auszeichnungen und Kooperationen beim Wachstum sein können, beschreibt Benedict Rehbein, Co-Gründer von eCovery.
27.04.2023 - 10:59 Uhr Kommentieren

Herr Rehbein, eCovery ist als digitale Anlaufstelle für Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) erfolgreich. Wie kam es zu der Idee?
Einer meiner Mitgründer, Alexander Georgi, war wie ich Ringkampf-Leistungssportler. Heute ist Alexander Orthopäde und Unfallchirurg. Er stellte in seiner beruflichen Praxis fest, dass Patienten nach ihrer Operation in der Nachsorge oft nicht richtig gesteuert werden und auch mit Unsicherheiten zu kämpfen haben. In der ambulanten Reha hat es in den vergangenen Jahren nur wenige technische Fortschritte gegeben. Doch mit den digitalen Möglichkeiten gibt es heutzutage ein großes Verbesserungspotenzial für Patienten in der Nachsorge der „Volkskrankheiten“ im Muskel-/Skelett-Bereich. Wir glauben daran, dass Patienten mit digitalen Hilfsmitteln schneller und besser wieder gesund werden können. So ist die Idee zu unseren digitalen Angeboten entstanden.

Sie wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Sächsischen Gründerpreis. Wie wichtig sind Ihrer Erfahrung nach Auszeichnungen für Start-ups im Gesundheitsbereich?
Sie sind sehr wichtig, weil Innovationen im Gesundheitsbereich viel länger brauchen, um erfolgreich zu sein. Es geht um langfristige Kooperationen, aber auch um die Sichtbarkeit bei Investoren und Partnern. Und diese Sichtbarkeit kommt unter anderem durch Auszeichnungen zustande, sie helfen auch beim Vertrauensaufbau. Wir haben in unseren Büroräumen inzwischen eine kleine Trophäenwand mit Pokalen, Auszeichnungen und Urkunden, die uns sehr stolz machen.

Haben die Auszeichnungen weitere positive Effekte für Ihr Start-up gebracht?
Manchmal gewinnen wir auch ein Preisgeld oder erhalten Zugang zu bestimmten Gruppen und Netzwerken, die für die weitere Geschäftsentwicklung sehr wichtig sind.

Sie gründeten Ihr Start-up 2019. Zu welchem Zeitpunkt wurde der Kontakt zu Krankenkassen für Sie wichtig?
Wir haben von Anfang an beschlossen, dass wir ein Produkt entwickeln wollen, mit dem wir alle Partner zusammenbringen: Patienten, Leistungserbringer, also Ärzte und Physiotherapeuten, und auch die Kostenträger. Deswegen waren die Krankenkassen von Anfang an dabei.

Wie ist die Verbindung zur Techniker Krankenkasse zustande gekommen?
Wir haben unsere Idee einer smarten Therapie-App über die Website der TK eingereicht und sie den Verantwortlichen anschließend detailliert erklärt. Die App passte gut zum digitalen Angebot der TK, weil Muskel-Skeletterkrankungen eines der größten Ausfallrisiken für Versicherte darstellen. Entsprechend groß ist der Bedarf an Vorsorge- und Therapielösungen.

Welche Schritte sind nötig, damit die Kosten einer Gesundheitsanwendung von einer Krankenversicherung übernommen werden?
Das Therapie-Produkt muss ein Medizinprodukt sein. Das heißt, es muss erstattungsfähig sein und eine Reihe von Regularien erfüllen. Und das Produkt muss zur Krankenkasse passen, es muss ein Bedarf vorhanden sein und einen Mehrwert für die Versicherten darstellen. MSE-Erkrankungen sind Volkskrankheiten und daher oft nachgefragt, schwieriger wäre es wohl mit selteneren Erkrankungen gewesen.

von links: Benedict Rehbein, Marcus Rehwald und Dr. Alexander Georgi Quelle: PR
Das Gründer-Trio von eCoery

von links: Benedict Rehbein, Marcus Rehwald und Dr. Alexander Georgi

(Foto: PR)

Was sagen Sie Gründer:innen, die mit einer digitalen Lösung die Gesundheitsversorgung verbessern wollen, aber vor der Regulierung im Gesundheitsbereich Angst haben?
Die Regulierung ist notwendig und auch gut, denn wir schützen hier eine vulnerable Personengruppe, nämlich die Patienten. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, Ideen auszuprobieren und mit Partnern zu arbeiten, die eine Art geschützten Raum schaffen, in dem man das ein bisschen leichter tun kann. Ich kann jedem nur raten, sich Partner zu suchen, die helfen und die vielleicht auch zwei, drei Dinge absichern, die man am Anfang gar nicht alleine stemmen kann.

Welche Partner hatten Sie?
Wir haben hier in Leipzig viel mit der Universitätsmedizin gearbeitet. Das war für uns sehr hilfreich, weil wir bei vielen Dingen deren Erfahrung nutzen konnten und das Rad nicht neu erfinden mussten.

Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?
Wir haben jetzt schon knapp 10.000 Nutzer:innen bei ihrer Therapie geholfen. Im Moment arbeiten wir am Ausbau unseres Programms, etwa durch Präventionskurse, so dass größere Probleme am Bewegungsapparat erst gar nicht entstehen. Und wir schauen uns andere Erkrankungen an, die vielleicht interessant für weitere Angebote sind.

Vielen Dank für das Gespräch.

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