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Health-i ist eine gemeinsame Initiative der Handelsblatt Media Group und der Techniker Krankenkasse. Die Inhalte dieser Seite wurden von Solutions by HMG produziert.
Begrenztes Gut: junge Fachkräfte in der Versorgung
(Foto: Unsplash)

Nachwuchskräfte im Gesundheitswesen Digital, vernetzt, besorgt

Die Gesundheitsversorgung von morgen beruht auf den Sozialversicherungsbeiträgen und der Arbeitskraft der Jüngeren. Umso wichtiger ist es, das Gesundheitswesen für sie attraktiv zu machen – und es zu reformieren.
  • Anja Heckendorf, Hashtag Gesundheit e.V.
05.12.2022 - 10:56 Uhr Kommentieren
Quelle: PR
Anja Heckendorf von Hashtag Gesundheit e.V.
(Foto: PR)

Immerhin 37 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitssystem sind heute unter 40 Jahre alt. Doch diese Zahl könnte rapide zurückgehen. Schon heute wird es immer schwieriger, junge Menschen für eine Tätigkeit im Gesundheitswesen zu begeistern. Was dazu beiträgt: Laut einer YouGov Studie im Auftrag von HDI Deutschland raten vier von zehn Beschäftigten im Gesundheitswesen jungen Menschen nicht mehr dazu, einen Beruf im Gesundheitswesen zu wählen. Dabei wird genau dieser Nachwuchs so dringend benötigt. Schon im Jahr 2035 können knapp 1,8 Millionen offene Stellen nicht mehr besetzt werden, weil medizinische Fachkräfte fehlen. Aktuell liegt der Versorgungsengpass bereits bei rund sieben Prozent.

Besorgt: Versorgung von morgen wackelt

Das macht auch die junge Generation besorgt. Denn zum Versorgungsengpass kommt die hohe finanzielle Last, die Jüngere zukünftig schultern müssen. Laut dem IGES-Institut wächst die Finanzierungslücke der Gesetzlichen Krankenversicherungen allein bis 2024 auf 25 Milliarden Euro an. Steigende Beitragssätze sind daher schon jetzt nötig, um eine qualitative Versorgung zu garantieren. Während in der Coronapandemie stark in das Gesundheitssystem investiert wurde, fehlt die Verpflichtung zu klugen, langfristigen Investitionen, die ebensolche Krisen abmildern können und ermöglichen, die Regelversorgung aufrechtzuerhalten.

Digital: Potenzial junger Ideen nutzen

Es sind insbesondere die Investitionen in junge Ideen, die sich wortwörtlich auszahlen. Digitale Gesundheitsanwendungen und andere digitale Lösungen sind nur ausgewählte Beispiele, die oft dazu beitragen, ein hoch fragmentiertes System (kosten-)effizienter und bedarfsgerechter zu gestalten. Die Gewinner des diesjährigen Health-i Awards zeigen beispielhaft, wie junge Ideen gleichermaßen einen Mehrwert für Patienten und Gesundheitssystem schaffen können.

Das ist das Health-i Board 2023
Andreas Arntzen
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Der Diplom-Betriebswirt ist Vorsitzender der Geschäftsführung des Wort & Bild Verlags. Er ist Gründer und Gesellschafter mehrerer Digitalfirmen, darunter Parship, apploft, und radio.de.

(Foto: Wort & Bild Verlag/Margaretha Olschewski)
Dr. Jens Baas
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Als Mitinitiator von Health-i und Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse unterstützt der Humanmediziner das Health-i Board und ist Teil der Jury.

(Foto: Techniker Krankenkasse)
Prof. Dr. Christoph Bauer
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Als CFO und COO hat Christoph Bauer bereits bei namhaften Unternehmen wie Bertelsmann und AOL gearbeitet. Heute ist er CEO der ePrivacy GmbH und seit 2021 Mitglied in der Health-i Jury.

(Foto: PR)
Prof. Dr. rer. pol. Andreas Beivers
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Andreas Beivers ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Gesundheitsökonomie an der Hochschule Fresenius für Management, Wirtschaft & Medien GmbH.

(Foto: PR)
Elisabeth Büllesfeld
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Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet Elisabeth Büllesfeld beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart. Sie ist Teil des Health-i Boards.

(Foto: PR)
Andreas Bündert
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Bei der Techniker Krankenkasse ist Andreas Bündert Geschäftsbereichsleiter Marke und Marketing.

(Foto: Techniker Krankenkasse)
Michael Byczkowski
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Als Global Vice President und Leiter des Industriebereichs Healthcare ist Michael Byczkowski bei dem Softwareunternehmen SAP SE tätig. Seit mehreren Jahren ist er zudem Teil der Health-i Jury.

(Foto: PR)

Wenig überraschend ist daher auch die schier ungebrochene Begeisterung für digitale Themen der jungen Generation. Dass der in Deutschland obsessiv betriebene Datenschutz unseren Fortschritt beim Verstehen von Krankheiten und deren Diagnose sowie Behandlung ausbremst, scheint hier bereits Konsens zu sein. Aus den Daten aktueller Patienten lässt sich lernen, um zukünftige Generationen besser und präziser zu versorgen. Dieses Potenzial wird bislang kaum genutzt. Um Skepsis abzubauen, bedarf es daher gezielter Fortbildungen für Berufserfahrene mit konkreten Beispielen, wie Menschen vom schon vorhandenen digitalen Fortschritt profitieren könnten. Dies schließt Anwendungen wie die elektronische Patientenakte mit ein. Gleichzeitig sollten digitale Kompetenzen in Ausbildung und Studium verankert werden – auch das kann Gesundheitsberufe attraktiver machen.

Vernetzt: Sektorengrenzen überwinden

Vereine wie Hashtag Gesundheit zeigen, dass die junge Generation bereit ist, das bislang bestehende Silodenken zu überwinden Quelle: PR
Optimistischer Nachwuchs

Vereine wie Hashtag Gesundheit zeigen, dass die junge Generation bereit ist, das bislang bestehende Silodenken zu überwinden

(Foto: PR)

Erschwert wird der Fortschritt durch die mangelnde Kommunikation zwischen den Sektoren. Wer sich schon einmal einem MRT unterzogen hat, kennt es: Die im Krankenhaus entstandenen MRT-Bilder werden mühsam auf einer CD gespeichert – und vom Patienten zum Hausarzt gebracht. Durch die Vielzahl an Kostenträgern und Leistungserbringern ist die Fragmentierung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung bis heute eine der größten Baustellen des deutschen Gesundheitssystems. Dies führt auch dazu, dass Versorgung nicht immer am medizinischen Bedarf, sondern an Vergütungsregeln und Vorgaben zur Leistungserbringung des jeweiligen Sektors ausgerichtet wird. Sektorenübergreifende Planungsbereiche sowie Lotsen- und Community-Nurse-Modelle können ein Anfang sein, diese Probleme anzugehen. Vereine wie Hashtag Gesundheit zeigen, dass die junge Generation bereit ist, das bislang bestehende Silodenken zu überwinden. Wo unterschiedlichste Berufsgruppen zusammenkommen, um sich zuzuhören, wird die Grundlage für patientenorientierte Lösungen geschaffen. Es wird Zeit, dass diese Offenheit sich weiter etabliert.

Herausforderungen können nur gemeinsam angepackt werden

Die Baustellen im deutschen Gesundheitswesen sind zu groß, als dass sie von einer Generation allein angepackt werden können. Es geht nur gemeinsam. Mit der Erfahrung der Älteren und den frischen Ideen der Jüngeren kann es gelingen, unsere Versorgung nachhaltig zu verbessern und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Generationenübergreifende Foren zum Austausch über Sektoren hinweg wären ein erster Schritt, um dem näher zu kommen. Der Health-i Award trägt hierzu bereits bei, indem junge Talente gezielt unterstützt werden, um in der Regelversorgung Fuß zu fassen. Hashtag Gesundheit freut sich, diese Initiative zu unterstützen.

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