Gastkommentar: Der Tiefseebergbau bedroht den Ozean

Steffi Lemke ist Bundesumweltministerin, Hervé Berville ist Staatssekretär der französischen Premierministerin und zuständig für Meeresangelegenheiten.
In unserem Kampf gegen die Klimakrise und die Naturzerstörung haben wir einen mächtigen Verbündeten, der häufig unterschätzt wird: der Ozean.
Er spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Klimas. Er absorbiert 90 Prozent der Wärme, die durch die Klimakrise zusätzlich entsteht, und über 20 Prozent der menschengemachten CO2-Emissionen. Er bietet zahllosen Arten eine Heimat, versorgt uns mit Sauerstoff und dient als Transportroute, Nahrungs- und Einkommensquelle. Er ermöglicht den internationalen Austausch und so manches Freizeitvergnügen.
Dennoch gerät der Ozean zunehmend unter Druck. Wir beginnen gerade erst, seine wichtigen Funktionen zu verstehen, und zerstören sie zugleich durch Erderhitzung, Umweltverschmutzung und andere menschliche Aktivitäten.
Die Klimakrise ist eine existenzielle Bedrohung. Sie verursacht gravierende Veränderungen – steigende Temperaturen, steigende Meeresspiegel, die Versauerung des Wassers, sogar veränderte Meeresströmungen.
Das hat dramatische Auswirkungen auf die im Meer lebenden Arten. Ganze Meeresökosysteme verschwinden, die Speicherung von Kohlenstoff wird gehemmt.
Steigende Rohstoffpreise rücken die Suche nach Ressourcen am Meeresboden in den Fokus
Zusätzlich zeichnen sich weitere Risiken ab: Steigende Rohstoffpreise und zunehmende Nachfrage rücken den Abbau von Rohstoffen am bisher unberührten Meeresboden verstärkt in den Fokus. Ihr Abbau könnte die Meeresumwelt weiter schädigen.





