Gastkommentar: Industrielle Sanierung von Gebäuden ebnet den Weg aus Putins Gasfalle

Emanuel Heisenberg (re.) ist Gründer und Geschäftsführer des Berliner Unternehmens ecoworks, das serielle, CO2-neutrale Sanierungsprojekte in Deutschland realisiert. Klaus Freiberg ist ehemaliger COO des Wohnungskonzerns Vonovia. Er ist Berater und Investor bei den Risikokapitalfonds Proptech 1 und Foundamental. Er ist an ecoworks beteiligt.
Der russische Angriffskrieg tobt seit nunmehr drei Monaten in der Ukraine und nach wie vor fließen Milliarden Euro für Energieimporte nach Russland. In den ersten zwei Monaten seit Kriegsbeginn beliefen sich dabei allein die europäischen Importe auf circa 39 Milliarden Euro.
Es ist an der Zeit, dass auch die deutsche Immobilienwirtschaft ihren Teil dazu beiträgt, dass die Energiebedarfe der rund 21 Millionen Gebäude in Deutschland Putins Krieg nicht weiter mitfinanzieren.
Der EU-Abgeordnete Niels Fuglsang hat vorgerechnet, dass jedes zusätzliche Prozent an Energieeffizienz Gasimporte um 2,6 Prozent senkt. Das sind vielversprechende Aussichten, um die Abhängigkeit zu brechen, denn galoppierende Energiepreise sind keine gesunde wirtschaftliche Perspektive.
Zwischenzeitlich zogen die Preise für Gas um 590 Prozent und für Öl um 83 Prozent an. Kosten für Heizung und Warmwasser entwickeln sozialpolitische Sprengkraft, und allein der Importstopp für russisches Gas ist für Haushalte mit Mehrbelastungen zwischen 800 und 2500 Euro pro Jahr verbunden.
Die Energiekosten reichen gerade in unsanierten Gebäuden vielerorts an die Kaltmiete heran. Erschreckenderweise liegt die Sanierungsrate nur bei einem Prozent.





