Prüfers Kolumne: Die Midlife-Crisis ist bedroht – von der ewigen Jugend des Manns

Tillmann Prüfer ist Mitglied der Chefredaktion des „Zeit-Magazins“.
Ich habe in der „Süddeutschen Zeitung“ gelesen, dass sich die Millennial-Männer keine Midlife-Crisis mehr leisten können, weil Ihnen das Geld für einen Porsche fehlt. Es wird eine Studie der Wirtschaftsberatung Deloitte zitiert, wonach sich nur 39 Prozent der Millennials in Deutschlands für finanziell abgesichert halten.
Und 42 Prozent geben jeden Monat alles aus, was sie haben, und legen keine Ersparnisse an. Mehr als die Hälfte hat Angst vor Altersarmut. Das, so heißt es, vertrage sich schlecht mit der Midlife-Crisis, die ja stets damit verbunden sei, dass es einem an nichts fehlt, außer an einem Sinn.
In der Midlife-Crisis verlassen bekanntlich die Familienväter ihre Familien und kaufen sich einen Porsche, mit dem sie dann ihre Sekretärin durch Italien kutschieren. Bevor sie dann auch wieder von ihrer Sekretärin verlassen werden und sich danach eine Harley-Davidson anschaffen. Wahrscheinlich verdankt die Marke Porsche einen guten Teil ihres Geschäfts unglücklichen Männern mittleren Alters. Unerfülltheit ist der Treibstoff eines jeden V8-Motors.





