Kommentar: China beschränkt die Macht von Big Tech – und macht dabei überraschend vieles richtig
Die chinesische Führung will die Marktmacht der Technologiekonzerne einschränken.
Foto: APMit ihrem ungezügelten Datenkapitalismus gefährden die großen Tech-Konzerne nicht nur den Wettbewerb, sie sind auch zum politischen Risiko geworden. Doch während sich Europa und die USA mit einer Regulierung der Internetplattformen nach wie vor schwertun, schreitet China mit einer Entschlossenheit zur Tat, die kaum jemand erwartet hätte. Fast täglich werden schärfere Regeln für den Tech-Sektor veröffentlicht, die unlauteren Wettbewerb und Datenmonopole bekämpfen sollen.
Bislang war die Volksrepublik vor allem durch totale Kontrolle der chinesischen Digitalwelt aufgefallen, das heißt durch Zensur-, Überwachungs- und Unterdrückungsmaßnahmen, was im Westen zu Recht für massive Kritik sorgt. Doch es wäre ein Fehler, jegliche Tech-Regulierung in China nur in diesem Sinne zu interpretieren.
Der Regierung geht es tatsächlich auch um Wettbewerb. Und: Gelingt es Peking, mit seinem rigorosen Vorgehen die Auswüchse des Datenkapitalismus wirksam einzuhegen, könnte das die Innovationskraft des Landes am Ende stärken. Eines darf nicht vergessen werden: Die Kommunistische Partei Chinas bezieht ihre Legitimation einzig aus dem wachsenden Wohlstand des Landes. Sie hat also keinerlei Interesse daran, den bisherigen Wachstumsmotor, die Privatwirtschaft, abzuwürgen.