Kommentar – Der Chefökonom: Der Fachkräftemangel wird zum Wachstumshemmnis Nummer eins

Vergangenes Jahr lag die Zins-Steuer-Quote des Bundes bei etwa 3,6 Prozent.
„Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt nach 14 Jahren beendet“, betitelte das Statistische Bundesamt seine erste Pressemittelung des neuen Jahres. Der Grund: Die Anzahl der Erwerbstätigen lag im abgelaufenen Jahr um 477.000 Personen oder 1,1 Prozent unter der des Jahres 2019. Gleichzeitig waren, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte, im vergangenen Jahr im Durchschnitt knapp 2,7 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet und damit 429.000 mehr als im Vorjahr.
Diese beiden Zahlen sind unschön, doch angesichts eines Konjunktureinbruchs von über fünf Prozent im Jahr 2020 kann man diese Arbeitsmarktfolgen als „glimpflich“ bezeichnen. Viele andere EU-Staaten wären über solche Werte froh. Insbesondere in den stark vom Tourismus abhängigen Volkswirtschaften Südeuropas gerieten die Arbeitsmärkte massiv unter Druck.
So beziffert die EU-Kommission die international vergleichbare Arbeitslosenquote für Deutschland auf 4,5 Prozent; in Spanien ist sie mit 16,2 Prozent nahezu viermal so hoch.
Die deutsche Politik hat viel Geld aufgeboten, um die von der Pandemie getroffene Wirtschaft zu unterstützen und möglichst viele Unternehmen vor dem Konkurs zu bewahren. Zudem löste die BA ihre hohen Rücklagen auf, um mit Kurzarbeitergeld Millionen Beschäftigte vor der Entlassung zu bewahren.





