Kommentar: Der Kollaps der Systeme ist noch nicht ausreichend eingepreist

Die Aktienkurse brechen ein und gleichzeitig auch die der US-Staatsanleihen. Das allein ist schon ungewöhnlich, denn normalerweise flüchten die Anleger bei schwachen Aktienmärkten in Staatspapiere und treiben deren Kurse in die Höhe. Auch der Dollar schwächelt. Damit hat US-Präsident Donald Trump, der Amerika „great again“ machen will, ein Desaster am heimischen Kapitalmarkt und darüber hinaus angerichtet.
Die Märkte spiegeln seine Politik wider. Aber wir dürfen nicht vergessen: Zuvor waren die Aktienkurse gefährlich hoch gestiegen, getrieben von der Hoffnung auf den kommerziellen Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und der Erwartung von Steuersenkungen und Deregulierung unter Trumps Regierung.
Dabei wurde übersehen, dass die von ihm offen angekündigten Zölle de facto Steuern für US-Verbraucher und viele Unternehmen bedeuten und zugleich sehr dirigistische Eingriffe in die Wirtschaft sind.
Damit stellt sich die Frage: Ist das, was wir bisher in den Kursen sehen, nur die Korrektur überzogener Erwartungen und Bewertungen?Wahrscheinlich ja.
Das bedeutet aber auch: Der Zusammenbruch ganzer Systeme in den USA und international, die bisher unseren Wohlstand und unsere Freiheit getragen haben, ist an der Börse wohl noch nicht ausreichend eingepreist.