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KommentarDie EZB steht bei der Inflation vor einer Operation am offenen Herzen

Geld- und Finanzpolitik können die Krisenkosten nur umverteilen, nicht wegzaubern. Die EZB muss klar kommunizieren und ihre Glaubwürdigkeit stärken.Frank Wiebe 01.04.2022 - 14:37 Uhr Artikel anhören

Die Inflationsrate im Euro-Raum ist im März um 7,5 Prozent gestiegen.

Foto: dpa

Irgendwer zahlt immer. Es wäre eine Illusion zu glauben, die Welt könnte die drei großen K – Krankheit, Krieg und Klimawandel – bewältigen, ohne dass es etwas kostet. Je nachdem, wie die Geld- und Finanzpolitik funktionieren, entscheidet sich, wer diese Kosten wann zu tragen hat. Aber es wäre naiv zu glauben, sie ließen sich mit der „richtigen“ oder besonders „entschiedener“ Politik einfach wegzaubern.

Die hohe Inflation von 7,5 Prozent im Euro-Raum ist die Rechnung für die ersten beiden Krisen: Corona und Krieg. Wenn Energiepreise steigen und Vorprodukte für die Industrie in China nicht produziert oder von dort aus nicht transportiert werden können, erzeugt das Knappheit.

Die Preise tun jetzt das, wozu sie in einer Marktwirtschaft da sind: Sie zeigen diese Knappheit an. Natürlich können die Europäische Zentralbank (EZB) und die Regierungen Einfluss auf das Geschehen nehmen. Aber damit verteilen sie im Endeffekt die Kosten nur um. Dabei ist zu beachten: Wenn die Regierung Energiepreise subventioniert, stärkt sie die Nachfrage und trägt damit zur Inflation bei.

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