Kommentar: Diese Wahl zeigt, wie man sich gegen Rechtspopulisten durchsetzt


Geert Wilders, ein Urgestein des Rechtspopulismus in Europa, sah lange wie der sichere Wahlsieger in den Niederlanden aus. Nichts schien ihm etwas anhaben zu können. Sogar der Bruch der Regierung mit seiner Partei an der Spitze konnte ihm in den Umfragen nicht schaden.
Doch es kam anders: Den neusten Hochrechnungen zufolge hat Rob Jetten, Spitzenkandidat der linksliberalen Partei D66, Wilders und dessen PVV eingeholt. Demnach kommen beide Parteien auf 26 Sitze.
Die Wahl zeigt, dass der scheinbar unaufhaltsame Erfolg der rechtspopulistischen Parteien in Europa kein Naturgesetz ist. Im Gegenteil: Der rechte Block hat in den Niederlanden klar Stimmen eingebüßt, auch die Linken verloren an Zustimmung.
Dafür trägt Wilders selbst einen gehörigen Teil Verantwortung. Er nahm nur an wenigen TV-Debatten teil, mied nach einer Terrordrohung aus Belgien gegen ihn die Öffentlichkeit. In den Fernsehdebatten kam er nicht aus der Defensive, beschwerte sich vielmehr über die harte Opposition während seiner Regierungszeit.
Doch es ist maßgeblich der Erfolg von Jetten und – zu einem kleineren Teil – auch der des Christdemokraten Henri Bontenbal, dass Wilders so stark verlor. Sie zeigen, dass eine Kombination aus klarer, anti-populistischer Rhetorik und einer restriktiveren Migrationspolitik gegen Rechtspopulisten Erfolge bringen kann.





