Kommentar: Ein schwieriger Neuanfang


Diese Wahl war eine gute Wahl. Sie war historisch, weil es wie kaum zuvor um existenzielle Themen ging: um Krieg und Frieden in Europa, um Deutschlands Rolle in der Welt, um die Frage, wie das Land wieder treibend, kreativ, prosperierend sein kann, damit es seinen Wohlstand und seine Wohlfahrt auch in Zukunft erhalten kann.
Die Menschen haben die Bedeutung dieser Wahl verstanden, die Wahlbeteiligung war enorm hoch – erstaunlich nach Tagen, in denen viele nicht wussten, wen sie überhaupt wählen sollten. Das ist ein starkes Zeichen für die parlamentarische Demokratie, die von außen wie von innen massiv bedrängt wird.
Mehr: Alle Ergebnisse, Gewinne und Verluste sowie der Koalitionsrechner zur Bundestagswahl
Vor allem aber ist das Wahlergebnis das Symbol, das ein verunsichertes Land jetzt braucht: für einen politischen Wechsel, für eine – echte – Zeitenwende, für einen deutschen Neuanfang, wenngleich dieser schwierig wird.
Die Union konnte ihr Potenzial bei Weitem nicht ausschöpfen, laut Hochrechnungen hat sie ihr zweitschlechtestes Ergebnis in einer Bundestagswahl eingefahren. Immerhin aber gewann sie im Vergleich zu 2021 rund fünf Prozentpunkte dazu: Dass rund 30 Prozent der Stimmen an CDU und CSU gingen, ist keine ideale, aber eine solide Grundlage für die harten Entscheidungen, die der künftige Kanzler treffen muss. Und davon wird es viele geben.





