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KommentarEuropa kann im globalen Tech-Wettbewerb eigene Allianzen bilden

Der Deal zwischen dem Chipausrüster ASML und dem Start-up Mistral zeigt, was möglich ist. Europas talentierteste Gründer müssen sich nicht immer Richtung Silicon Valley orientieren.Luisa Bomke 09.09.2025 - 14:10 Uhr
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ASML investiert über eine Milliarde in das französische Vorzeige-Start-up. Foto: IMAGO/CFOTO

Während Europa noch über Souveränität spricht, hat der Chipausrüster ASML jetzt gehandelt. 1,3 Milliarden Euro hat der niederländische Konzern in das französische KI-Start-up Mistral investiert. Mistral ist nun 11,7 Milliarden Euro wert; ASML ist größter Anteilseigner.

Damit verbindet sich ein europäischer Tech-Champion mit einem europäischen KI-Champion – nicht aus Patriotismus, sondern weil sich die Wertschöpfung verzahnen lässt. Es ist eine strategische Wette mit Signalwirkung: Europa kann große Allianzen schmieden – wenn es den Mut dazu hat.

Genau daran mangelte es bisher. In den USA und China pumpen Konzerne Milliarden in KI-Firmen, in Europa dominiert die Vorsicht. Zu oft wird das Argument vorgeschoben, junge Unternehmen seien zu riskant. Die Folge: Europas talentierteste Gründer orientieren sich Richtung Silicon Valley.

Statt in junge Tech-Firmen zu investieren, feilen europäische nur am Kerngeschäft

Nach Daten des High-Tech Gründerfonds gehen rund 80 Prozent aller Start-up-Übernahmen über 25 Millionen Euro an Investoren außerhalb Europas. Rafael Laguna, Leiter der Bundesagentur für Sprunginnovationen, bemängelte bereits vor Wochen, „deutsche Konzerne kaufen zu wenig für die Zukunft“. Statt in junge Tech-Firmen zu investieren, feilen sie am Kerngeschäft – und lassen Europas Start-up-Szene unterfinanziert zurück.

Jeannette zu Fürstenberg vom Mistral-Investor General Catalyst bringt es auf den Punkt: „Wenn Europa die nächste Innovationswelle wirklich gestalten will, dann muss eines der zehn weltweit führenden Technologieunternehmen aus Europa kommen.“

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ASML zeigt, wie es gehen kann: eine Minderheitsbeteiligung mit klarer industrieller Logik und der Bereitschaft, eigene Produkte durch die Technologie des Partners zu stärken. So entstehen Ökosysteme, die Talente binden und Wachstum finanzieren.

Europa darf nicht auf Förderprogramme und die Politik warten. Es braucht Konzernchefs, die Risiken tragen. Sonst bleibt ASML die Ausnahme – und die Regel, dass unsere besten Ideen im Ausland groß werden.

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