Kommentar: Kettenreaktion der Sanktionen: Russlands komplette Isolation ist nicht ohne Risiko

Selbst wenn der Abschied aus Russland mit hohen Abschreibungen verbunden ist, schreckt das viele Unternehmen nicht mehr.
In seiner Regierungserklärung prognostizierte Kanzler Olaf Scholz mit Blick auf die westlichen Sanktionen: „Der Krieg wird sich auch als Katastrophe für Russland erweisen.“ Die Vorhersage ist Realität geworden. Die noch kürzlich diskutierte Frage, ob die Sanktionen Russland spürbar schaden, ist beantwortet.
Noch nie wurde ein Staat in solch einem Ausmaß und Tempo von der globalen Wirtschaft abgeschnitten.
Was als Sanktionen westlicher Staaten begann, ist mittlerweile zu einer privatwirtschaftlichen Boykottbewegung geworden. Die EU, Großbritannien und die USA haben mit dem Ausschluss russischer Finanzinstitute aus Swift und der Devisensperre für die Zentralbank vorgelegt.
Der Rubel ist abgestürzt, die Börse in Moskau traut sich nicht zu öffnen. Russland reagiert darauf mit Kapitalverkehrskontrollen und Beschränkungen, die Geschäfte in dem Land für ausländische Unternehmen zu einem kaum kalkulierbaren Risiko machen.
Das gilt für Exporte in das Land, bei denen Lieferanten nicht sicher sein können, dass sie an ihr Geld kommen. Es gilt aber auch für die Produktion in Russland selbst.





