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KommentarTrump und Musk prägen eine fürchterliche männliche Monokultur der Macht

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Beteiligung aller wichtig. Deutschland sollte sich gleich aus mehreren Gründen dem politischen Druck aus den USA nicht beugen.Tanja Kewes 08.03.2025 - 14:20 Uhr
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Julie Sweet: Die Chefin des IT-Beratungsriesen Accenture fürchtet um Aufträge der Trump-Administration. Foto: REUTERS

Julie Sweet ist nicht nur die erste Frau an der Spitze des IT-Beratungsriesen Accenture. Die 58-jährige Amerikanerin ist auch die einzige Frau an der Spitze der weltweiten Beraterszene. Da wirkt es wie eine Farce, dass es an Julie Sweet war, eine Rolle rückwärts in Sachen Diversity in ihrem Konzern zu verkünden.

Sweet beugte sich damit dem politischen Druck des neuen US-Präsidenten Donald Trump und seines Chefberaters Elon Musk. Beide sind erklärte Gegner von sogenannten DEI-Initiativen, also Programmen zur Förderung von Diversity, Equity und Inclusion, die mehr Frauen und Minderheiten in Führungspositionen bringen sollen.

Eine fürchterliche männliche Monokultur der Macht, wie sie von Trump und Musk geprägt und gefordert wird, ist nicht nur grundsätzlich kritisch zu sehen, sondern gerade jetzt in der Wirtschaftskrise und angesichts des Kriegs in der Ukraine ein schwerer Fehler.

Wir Deutschen sollten uns distanzieren

Gerade wir Deutschen sollten uns davon deutlich distanzieren. Schließlich haben wir hierzulande vor allem einen Rohstoff: kluge Köpfe. Und auf die kommt es mehr denn je an. Es muss weiter gelten: Leistung zählt statt Hautfarbe, Herkunft oder Hintergrund.

Wir können es uns volkswirtschaftlich nicht leisten, auf einen großen Teil unserer Bevölkerung zu verzichten – als Arbeitnehmer, als Kollegen oder als Wähler der sogenannten gesellschaftlichen Mitte. Sonst riskieren wir nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch den sozialen Frieden. Und das gilt angesichts der historisch einmalig hohen geplanten Verschuldung mehr denn je.

Diversität

Berater und Prüfer geraten wegen Vielfalt im Management in Stress mit Trump und Musk

In Deutschland ist es eigentlich gute Tradition, schwierige Entscheidungen mit möglichst vielen Beteiligten zu treffen. „Stakeholder Economy“ nennt sich das auf Neudeutsch. Ein Beispiel ist die Mitbestimmung. Gerade in Krisenzeiten hat sie sich bewährt.

Eine vielfältige Truppe sollte gerade auch CDU-Chef und Kanzleraspirant Friedrich Merz in der neuen Regierung aufbieten. Schlimm genug, dass der Frauenanteil im neuen Bundestag wieder auf unter ein Drittel zurückgehen wird.

Doch was tut Merz – man ist fast versucht zu sagen, fast schon in Trump’scher Manier?  Er lässt sich mit CSU-Chef Markus Söder und vier weiteren Männern als Führungsteam der Union lachend fotografieren. Tenor: bereit für Koalitionsgespräche und Regierungsbildung. Mit dieser breitbeinigen Arroganz werden wir diese Krise sicher nicht bewältigen.

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28,5 Prozent, so hoch oder so niedrig war das Ergebnis für die Unionsparteien. Wer Deutschland wieder nach vorn bringen will – ob als Kanzler, Unternehmer oder CEO –, muss alle Menschen mitnehmen und darf nicht nur auf alte weiße Männer mit viel Geld setzen.

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