Kommentar: Wie die Porsche-Dynastie um ihr Erbe kämpft

Was ist los bei Porsche und was ist los in der Porsche-Dynastie? Von Januar bis September schrumpfte das operative Konzernergebnis auf ganze 40 Millionen Euro von gut vier Milliarden Euro ein Jahr zuvor, wie Porsche am Freitag mitteilte. Das Ergebnis nach Steuern brach im Jahresvergleich um 95,9 Prozent ein.
Aus Rekordrenditen nahe der 20 Prozent ist ein Verlustgeschäft geworden. Personalabbau, hohe Investitionen, um jetzt doch wieder Verbrenner-Autos zu bauen. Das ist nicht weniger als ein Offenbarungseid für eine fehlgeschlagene Strategie von VW-Chef Oliver Blume, der bisher Porsche in Personalunion führte.
Die Elektrostrategie war zu optimistisch, die chinesische Konkurrenz wurde grob unterschätzt, und letztlich waren die Produkte nicht gut genug – wie der Elektroflitzer Taycan. Oder nicht rechtzeitig am Markt – wie der E-Geländewagen Macan.
In China büßte Porsche in den ersten neun Monaten mehr als ein Viertel des Absatzes ein: auf schmale 32.000 verkaufte Autos. Vor vier Jahren war China noch Porsches größter Einzelmarkt mit 95.000 verkauften Einheiten. Der Sportwagenhersteller rauschte dort in den vergangenen beiden Jahren mit Vollgas gegen die Wand.