Kommentar: Zehn unbequeme Wahrheiten zur Energiewende
Dunkle Wolken ziehen über Windräder im Landkreis Hildesheim hinweg. Die Energiewende droht ins Stocken zu geraten.
Foto: dpaWas derzeit an den Energiemärkten geschieht, lässt sich nur noch mit Panik erklären. Panik herrscht in weiten Teilen der deutschen Wirtschaft, bei Unternehmen, die nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Panik herrscht bei den Energieunternehmen, die sich vor einem Lieferstopp für russisches Gas fürchten.
Nicht alles lässt sich rational erklären. Nur zwei Wochen nachdem Russland die Ukraine angriffen hat, wird scheinbar alles infrage gestellt, was unsere Energiewirtschaft in den vergangenen zwei Jahrzehnten geprägt hat: der Atomausstieg, der Kohleausstieg – sogar das ganze Konzept der epochalen Energiewende.
Tatsächlich steht die deutsche Energiepolitik vor einer Zäsur. Wir müssen die Energiewende anpassen. Wir müssen Pragmatismus und Vernunft vor Ideologien stellen – und uns dabei zehn unbequemen Wahrheiten stellen.
1. Wir müssen das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich erhöhen. Auch wenn es derzeit in den Hintergrund gerät: Klimaschutz muss auch weiter die wichtigste Leitplanke unserer Energiepolitik sein. Die Erderwärmung schreitet auch während des Ukrainekrieges voran. Nur mit noch mehr Wind- und Solaranlagen wird Deutschland den Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase senken. Die Ausbauziele der Bundesregierung müssen unbeirrt umgesetzt, eher noch erhöht werden.