Kim Yo-Jong zu Gast bei Olympischen Spielen Die sanfte Schwester des Kim Jong Un

Die vermutlich 30-Jährige hat neben ihrem Bruder Karriere gemacht.
Tokio Nordkoreas Führer Kim Jong Un spricht bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea mit weiblicher Stimme. In einem Überraschungscoup schickt er nun seine Schwester Kim Yo-Jong nach Pyeongchang, wo am heutigen Freitag die Eröffnungsfeier stattfindet. Sie ist dann das erste Mitglied der Diktatoren-Dynastie, die Südkorea besucht. Und Madame Kim ist nicht gekommen, um bei der Eröffnung am Freitag neben Nordkoreas protokollarischem Staatschef Kim Yong Nam eine gute Figur zu machen. Sie wird das Sprachrohr ihres Bruders sein.
Am Sonnabend hat sie ihren ersten großen diplomatischen Auftritt: ein Treffen mit Südkoreas Staatspräsident Moon Jae-in. Dort wird es um die Entspannung der Korea-Krise gehen. Zudem hofft man in Korea, dass vielleicht auch die USA sich die seltene Gunst nicht entgehen lassen, aus berufenem Munde von Kims Absichten zu erfahren. US-Vizepräsident Mike Pence ist schließlich auch in Pyeongchang. Vielleicht wird er Frau Kim die Hand schütteln. Das wäre ein wichtiges Zeichen. Und niemand ist dem Führer näher als seine Schwester.
Die vermutlich 30-Jährige ging wahrscheinlich nicht nur mit Kim in der Schweiz zur Schule, so ganz genau kann das niemand sagen. Im Windschatten des mächtigen Führers machte sie auch eine steile Karriere. Inzwischen ist sie stellvertretende Leiterin der Propagandaabteilung der Arbeiterpartei, glaubt Südkoreas Wiedervereinigungsministerium. Die Abteilung ist eines der wichtigsten Zentren der Macht. Und bei großen Staatsakten steht sie oft in Kims Nähe. Eine bessere Verhandlungspartnerin kann Präsident Moon sich nicht wünschen.
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