Mithilfe eines 3D-Rundgangs eine Immobilie begutachten
3D Rundgang
- 09.12.2024

Die Gekauft-wie-gesehen-Klausel in Immobilienverträgen
Die Baubranche befindet sich derzeit in einem Umbruch. Nachdem über viele Jahre hinweg die Immobilienpreise in die Höhe geschnellt sind, registrieren Makler und Bauherren aktuell ein zögerliches Kaufverhalten. Grund dafür sind die gestiegenen Zinsen in Verbindung mit hohen Baukosten, welche sich aktuell aufgrund von Lieferengpässen oftmals schwer kalkulieren lassen. Aus diesem Grund setzen immer mehr Kaufinteressierte auf den Erwerb einer bestehenden Immobilie.Doch was auf den ersten Blick leichter kalkulierbar scheint, kann auf den zweiten finanzielle Risiken bergen. So zum Beispiel, wenn am Gebäude versteckte Beschädigungen sind. Hier ist Obacht geboten, vor allem dann, wenn der Immobilienvertrag eine Gekauft-wie-gesehen-Klausel beinhaltet. Diese bedeutet, dass der Käufer die Immobilie in dem Zustand akzeptiert, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Kaufs befindet.
Nachträgliche Regressansprüche können nach der Unterzeichnung beim Notar wegen sichtbarer Mängel nicht mehr geltend gemacht werden. Er übernimmt die Immobilie mit allen offensichtlichen Problemen und Eigenheiten. Doch nur selten verfügen Immobilienkäufer über das notwendige Know-how, das Gebäude vorab richtig beurteilen zu können. Schnell lässt sich im Rahmen der Aufregung ein feuchter Keller übersehen, dessen Trockenlegung je nach Gartenbewuchs und Ausstattung unterschiedlich aufwendig und teuer werden kann.
Baugutachten verhindert böse Überraschungen beim Hauskauf

Ein solches stellt sicher, dass verdeckte Mängel nicht unbemerkt bleiben und für den Käufer größtmögliche Klarheit über die zu erwartenden Kosten für eine Instandsetzung oder Renovierung entsteht. Fehlkalkulationen, die nicht selten zu einem Baustopp führen oder die neuen Immobilienbesitzer überschulden, können vermieden werden. In manchen Fällen lässt sich durch aufgedeckte Baumängel sogar der Kaufpreis nach unten nachverhandeln, wodurch sich die Investition in ein Gutachten schnell bezahlt macht.
Die häufigsten Baumängel in der Übersicht:
1. Feuchtigkeit und Schimmel: Ein häufiges Problem sind Feuchtigkeitsschäden in Wänden, Kellern oder Dächern. Diese können durch mangelhafte Abdichtung oder schlechte Isolierung entstehen. Feuchtigkeit kann Schimmelbildung verursachen, was nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen kann.
2. Mängel an der Elektrik: Veraltete oder unsachgemäß installierte elektrische Leitungen sind schwer zu erkennen, können jedoch ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Probleme wie Kurzschlüsse oder unzureichende Stromversorgung können teure Reparaturen nach sich ziehen.
3. Undichte Dächer: Ein undichtes Dach kann schwerwiegende Wasserschäden verursachen, die oft erst bei starkem Regen entdeckt werden. Solche Schäden erfordern oft umfassende Reparaturen oder sogar eine komplette Dachsanierung.
4. Probleme mit der Heizungsanlage: Heizungsanlagen, die nicht regelmäßig gewartet wurden, können ineffizient arbeiten oder sogar ausfallen. Das kann zu hohen Energiekosten und einem unbehaglichen Wohnklima führen.
5. Schädlingsbefall: Holzschädlinge wie Termiten oder Holzwürmer sind oft schwer zu entdecken, können aber die Struktur des Hauses ernsthaft beschädigen. Ein Befall wird meist erst durch fachkundige Inspektionen erkannt.
6. Setzungsrisse: Risse in Wänden und Fundamenten können durch Setzungen des Gebäudes entstehen. Diese Risse sind oft ein Hinweis auf tiefere strukturelle Probleme, die teure Sanierungsmaßnahmen erfordern können.
7. Mängel an der Isolierung: Schlechte oder fehlende Isolierung führt zu Wärmeverlusten und hohen Heizkosten. Auch das Wohnklima kann dadurch negativ beeinflusst werden.
8. Asbest und andere Schadstoffe: In älteren Gebäuden können gefährliche Materialien wie Asbest verbaut sein. Diese Stoffe sind gesundheitsgefährdend und ihre Entfernung ist aufwendig und kostspielig.
9. Versteckte Rohrleitungsschäden: Undichte oder veraltete Wasserleitungen können Wasserschäden und Schimmel verursachen. Oft sind diese Schäden erst nach dem Öffnen von Wänden oder Böden sichtbar.
10. Unzureichende Schallschutzmaßnahmen: Lärmbelästigung durch unzureichenden Schallschutz kann die Wohnqualität erheblich mindern. Dies betrifft insbesondere Doppelhaushälften oder Reihenhäuser.
Mängel mithilfe eines 3D-Rundgangs beheben
Durch diese besondere Form der Gebäudebegutachtung lassen sich selbst kleinste Risse oder Verformungen erkennen. Der aktuelle Zustand der Immobilie ist schnell vollumfänglich erfasst, was eine detaillierte und präzise Schadensdokumentation ermöglicht. Doch damit nicht genug: Mithilfe des 3D-Rundgangs lassen sich auch die Renovierungs- und Umbauarbeiten besser planen und durchführen. Er ermöglicht es, eine virtuelle Begehung zu erstellen, die es unter anderem Innenarchitekten erleichtert, ihre Arbeit zu visualisieren.
Alle an den Baumaßnahmen Beteiligte können schnell und einfach auf die genaue digitale Darstellung der Immobilie zugreifen. Fehler und Missverständnisse werden dadurch bestmöglich vermieden und der Weg zu einer schnelleren und kosteneffizienteren Durchführung geebnet. Auf Wunsch werden diese Baumaßnahmen durch die BSS-Nord auch überwacht und regelmäßig dokumentiert, was Rechtssicherung schafft, sollte es zu unsachgemäßer Durchführung der Baumaßnahmen kommen.
Auch beim Verkauf einer Immobilie kann ein 3D-Rundgang mit 360-Grad-Ansicht sehr wertvoll sein. Zum einen, um visuell zu zeigen, wie gut eine Immobilie erhalten ist. Zum anderen, um Interessenten bereits vor der ersten persönlichen Besichtigung eine möglichst genaue Vorstellung von der Immobilie mittels Video zu vermitteln. Dies kann signifikant die Attraktivität des Hauses steigern, mehr kaufinteressierte Kunden anlocken und somit ein wirksames Marketinginstrument sein.