HVO100 goes Germany: Alternativer Dieselkraftstoff überzeugt mit Motoren- und Umweltvorteilen
HVO100 goes Germany
- 10.10.2024
Aufatmen in Deutschland

Seitdem hat sich viel getan. Immer mehr Tankstellen führen HVO100 an ihren Zapfsäulen, Autofahrer testen den neuen Diesel, Flotten steigen auf HVO um und auch einige Kommunen springen auf den Zug alternativer Kraftstoffe auf. Aktuell gibt es über 4.000 Stationen mit HVO100 in Europa (Quelle: eFuelsNow e. V.), davon über 200 Tankstellen in Deutschland. Mit HVO-Beimischungen (sogenannte Blends) sind aktuell sogar über 12.000 Stationen in Europa registriert – und es werden jeden Tag mehr.
Duraid El Obeid, Geschäftsführer der Sprint Tank GmbH und BMV Energy sowie langjähriger Vorstandschef des Bundesverbands freier Tankstellen, zieht eine erste Zwischenbilanz: „Die mündigen Bürger dürfen endlich selbst entscheiden, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz leisten wollen und welches Antriebskonzept am besten zu ihren Anforderungen passt. Wir freuen uns über die hohe Nachfrage für HVO100-Diesel und arbeiten mit Hochdruck an der Umrüstung weiterer Tankstellen in der gesamten Republik. Mit der Inbetriebnahme eines eigenen Tanklagers in Berlin sind wir für die Versorgung bestens aufgestellt – und die häufig zitierte Knappheit am Markt können wir derzeit nicht beobachten.“
Sprint Tank betreibt unter anderem die erste Tankstelle in Berlin, die den neuen Dieselkraftstoff im Frühjahr dieses Jahres angeboten hatte. Benjamin Kraatz, Leiter Marketing & Kommunikation der Sprint Tank GmbH, zeigt sich begeistert: „HVO100-Diesel kommt noch besser bei unseren Kunden an, als wir es für den Start für möglich gehalten hätten. An unserer Pilotstation in Berlin, in der Kniprodestraße, liegt der Anteil von HVO100 am gesamten Diesel-Absatz nach wenigen Monaten bereits bei elf Prozent. Das sind viele tausend Tonnen CO2, die direkt eingespart wurden. Ohne Umrüstungen am Fahrzeug, direkt mit jedem zugelassenen Diesel. Damit wird plötzlich der vermeintliche Umweltsünder zum Vorzeigekandidaten in der Klimabilanz.“
Die Vorteile sprechen laut Kraatz klar für sich: „HVO100 entpuppte sich in kürzester Zeit sogar zum reinsten Zaubertrank. Unsere Kunden berichten nicht nur von mehr Laufruhe, weniger Rußbildung und nahezu geruchlosen Abgasen – der AdBlue-Verbrauch ist bei vielen um bis zu zwei Drittel gesunken, der Motor zieht spürbar besser durch und es mehren sich Aussagen von niedrigeren Verbräuchen. Für wenige Cent mehr an der Zapfsäule: Besser geht es doch nicht.“
Zum Preis: Was kostet die umweltfreundliche Alternative?

Neben der besseren Performance profitieren Nutzer auch von weiteren Vorteilen erklärt Kraatz weiter: „Auch die dank HVO100 nicht mehr existierende «Dieselpest» sorgt dafür, dass viele Kunden sogar mit Kanistern zu uns kommen, um damit ihre Boote und Wohnmobile zu betanken, die in den Nebensaisons stillstehen. Zudem kommen ältere Fahrzeuge mit HVO im Tank wohl viel leichter durch die Abgasuntersuchung. Damit avanciert HVO100-Diesel zum echten Multitalent – und man spart gleichzeitig bis zu 90 Prozent CO2-Neuemissionen ein.“
Auch Dietmar Possart, Vorstand der Benzin-Kontor AG, und Philipp Arner, Geschäftsleiter Tankstellen von BK, können ähnliches berichten: „Wir freuen uns, durch das Angebot von HVO100 an unseren Tankstellen einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in der Bestandsflotte anbieten zu können. Der neue Kraftstoff wurde extrem gut angenommen und macht bei uns bis zu elf Prozent des Dieselverbrauchs aus. Unsere Kunden fragen aktiv nach HVO100 Tankstellen und freuen sich gemäß dem Motto: Gut für den Motor – besser für die Umwelt“ Die BK Tankstelle in der Baaderstraße war im Übrigen die erste Tankstelle in München, die HVO100 angeboten hatte und bis heute sehr erfolgreich vertreibt.
HVO100 goes Germany – die Bedeutung für die Wirtschaft

Vor allem in den Bereichen Flotte, Transport und Logistik bietet HVO aktuell einen enormen Hebel für mehr Nachhaltigkeit im Verkehr. René Große-Vehne von GV Trucknet bestätigt diese Entwicklung im Transportsektor: „HVO und Elektromobilität sind gerade die Zugpferde, um Emissionsreduzierung in der Flotte zu betreiben. Daher ist auch der Einsatz alternativer Kraftstoffe für die Logistik von großer Bedeutung. Der Anteil von HVO100 am Gesamtjahresdieselverbrauch liegt bei uns mittlerweile bei sechs bis sieben Prozent. Das ist ein enormer Zuwachs.“
Das bestätigt auch Gerald Lutz, Geschäftsführer des Kraftstofflieferanten FuelMotion, der in den letzten Monaten viele Testläufe mit HVO bei unterschiedlichsten Unternehmen durchführen durfte: „Im öffentlichen Nahverkehr, bei Straßenmeistereien, aber auch bei privaten Busunternehmen gibt es wirklich gute Erfolge. Immer mehr Betriebe entschließen sich, HVO als Flottentest zu probieren, da auch das Preisniveau mit fallenden Gasölpreisen aktuell für jedes Unternehmen lukrativ ist.“
Johannes Witt, Geschäftsführer der Euro Rastpark GmbH und Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Autohöfe e. V. (VEDA) sieht auch einen großen Bedarf an den Autobahnen: „Wir können in jedem Fall eine erhöhte Nachfrage der Kunden feststellen, die auch explizit nach dem neuen Dieselkraftstoff fragen. Daher werden wir in den kommenden Monaten mit den ersten Autohöfen an den Start gehen, die HVO100 in ihr Angebot aufnehmen und somit auch den Reise- und Langstreckenverkehr versorgen.“
Mit der bundesweiten Freigabe von HVO100-Diesel gewinnt der Einsatz alternativer Kraftstoffe – sowohl im Privat- als auch im Gewerbesektor – zunehmend an Bedeutung. Und das ist auch ein wichtiger Baustein für eine zukünftige nachhaltige Mobilität, denn dazu wird jede Lösung und jede Technologie benötigt. Alternative Kraftstoffe wie HVO100 bieten eine wichtige Ergänzung zu anderen Antriebsformen und sind ein entscheidender Baustein für die Reduktion von Emissionen.
Das sieht auch das bayerische Kfz-Gewerbe so, das sich deutlich für Technologieoffenheit ausspricht. Albert Vetterl, Präsident des Bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes und Landesinnungsmeister, macht klar: „Wir sind davon überzeugt, dass ein breiter Ansatz nötig ist, um die Klimaziele zu erreichen und dabei gleichzeitig die Bedürfnisse der unterschiedlichen Fahrzeugnutzer zu berücksichtigen. Als Verband arbeiten wir zielorientiert daran, zukunftsfähige und praktikable Lösungen zu fördern und voranzutreiben. Dazu gehören ganz klar auch alternative Kraftstoffe wie HVO100. Dieses Engagement ist Teil des Selbstverständnisses des bayerischen Kfz-Gewerbes.“
Die Kampagne „HVO100 goes Germany“ begleitet von Anfang an die Markteinführung des neuen Diesels und vereint dabei viele Unterstützer, Unternehmen und Verbände. Initiator der Kampagne ist der Automobilclub Mobil in Deutschland e. V. Der Präsident Dr. Michael Haberland ist für seinen technologieoffenen Ansatz bekannt und zieht eine erste Zwischenbilanz: „HVO100 ist auf dem Weg, ein wahrer Gamechanger an der Zapfsäule zu werden und den automobilen Verkehr in Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Und das ganz ohne Verbote, sondern mit Pragmatismus und Realismus. Denn wenn ein Kraftstoff sauberer verbrennt, in der Gesamtbilanz CO2 einspart und zudem auch noch für einen reinen Motor sorgt, dann wird er auch getankt. Der Start von HVO100 ist auf jeden Fall gelungen, jetzt heißt es, weitere Hürden abzubauen und für einen erfolgreichen Markthochlauf in Deutschland zu sorgen.“