Private Krankenversicherung für Angestellte: Tarife richtig vergleichen und auswählen
Private Krankenversicherung Angestellte
- 08.07.2025

Der Wechsel zur privaten Krankenversicherung für Angestellte ist oft mit Ungewissheit verbunden
Während Selbstständige und Beamte keinem Mindesteinkommen unterliegen, dürfen Angestellte in Deutschland erst ab einer Versicherungspflichtgrenze zur privaten Krankenversicherung wechseln. Für das Jahr 2025 liegt diese Grenze bei einem Jahreseinkommen von 73.800 Euro. Doch selbst, wenn der Wechsel von der GKV zur PKV rein rechnerisch möglich ist, bleiben oft viele Unsicherheiten.Doch vor allem für Besserverdiener kann sich der Umstieg lohnen. Das liegt vor allem daran, dass die Beiträge in der PKV fix sind und sich nicht nach einem prozentuellen Satz richten. Hier gilt nämlich das Äquivalenzprinzip. Was heißt das genau? Die Beitragssumme richtet sich nach individuellen Faktoren wie dem Alter oder den Vorerkrankungen. Daraus resultiert, dass sich vor allem junge Angestellte unter 40 ohne chronische Erkrankungen oder großer medizinischer Vorgeschichte in der PKV wohlfühlen werden. Aber auch für alle anderen Angestellten mit einem Jahreseinkommen von 73.800 Euro oder mehr kann sich der Umstieg lohnen.
Medizinische Vorteile sind unumstritten
Mit einer PKV bekommen Angestellte deutlich umfangreichere Versicherungsleistungen zur Verfügung gestellt. Neben der Chefarztbehandlung ist zudem die freie Arztwahl ein Zugpferd der verschiedenen Anbieter. Wichtig zu wissen: Die PKV bedeutet für Angestellte aber auch zusätzlichen Papierkram. Denn die Rückerstattung muss aktiv angefordert werden. Dann können jedoch schon mit überschaubarem Mehraufwand Beiträge durch Rückerstattungen und den Selbstbehalt aktiv beeinflusst werden. Unterschiede zeigen sich zudem bei der Unterbringung im Krankenhaus: Während gesetzlich Versicherte meist im Mehrbettzimmer liegen, können PKV-Versicherte je nach Tarif ein Einzel- oder Zweibettzimmer wählen. Das wirkt sich nicht nur auf den Komfort, sondern auch auf die Erholung aus.Hinzu kommt, dass viele Tarife im Bereich Zahnersatz, Sehhilfen oder alternativer Heilmethoden deutlich bessere Leistungen bieten. Vor allem letzterer Bereich erlebt seit Jahren einen Aufschwung, bleibt von der GKV aber nahezu vollständig unberücksichtigt. Durch den Wechsel zur PKV entscheiden sich Angestellte also nicht nur für eine meist bessere Tarifoption aus finanzieller Sicht. Der Schritt zur privaten Krankenversicherung ist in erster Linie ein Zugeständnis an die eigene Gesundheit. Je früher der Wechsel erfolgt, desto früher kann hier auch proaktiv angesetzt werden. Deshalb lohnt sich der frühe Schritt zur PKV in den meisten Fällen (nicht nur) aus finanzieller Sicht.
Für eine optimale Entscheidung ist mehr als ein Tarifvergleich notwendig
Neben dem Tarifvergleich sollten sich Angestellte deshalb vorab auch immer über den Arbeitgeberzuschuss und die Beitragsoptimierung beraten lassen. Hinsichtlich Rückerstattung, Selbstbehalt und Entlastungstarifen bleibt Potenzial aus der PKV oft unausgeschöpft. Durch eine individuelle Beratung profitieren Arbeitnehmer zudem von der Erfahrung mit Sonderfällen. Ein späterer Kinderwunsch oder geplante Elternzeit kann Auswirkungen auf den Tarif haben. Damit es hier zu keinen unangenehmen Überraschungen kommt, lässt sich die Familienplanung bereits vorab berücksichtigen.
Zuletzt empfiehlt sich unabhängige Unterstützung beim Wechselprozess. Viele Angestellte wechseln alleine deswegen nicht von der GKV in die PKV, weil die Angst vor einer Nichtversicherung herrscht. Mit Experten an der Seite läuft der Umstieg jedoch reibungslos. Aber auch für den geplanten Wechsel innerhalb der PKV empfiehlt sich die persönliche Begleitung statt eines Vergleichsportals, wie sie die PKVler bieten: "Einen Tarifvergleich kann jeder machen. Aber mit fundiertem Hintergrundwissen die Tarifbedingungen durchleuchten und darauf achten, worauf es wirklich ankommt, Gesundheitsrisiken anonym und verbindlich bei verschiedenen Gesellschaften anfragen, Kennzahlen der Gesellschaften vergleichen und jahrelange Erfahrung in die Beratung einfließen lassen – das kann nicht jeder, wir schon", fassen die Experten zusammen.