Unternehmen umstrukturieren – wertvolle Informationen eines Beraters
Unternehmen Umstrukturierung
- 26.08.2025
Warum sich eine Umstrukturierung zur GmbH lohnt
Die GmbH ist die beliebteste Rechtsform für Unternehmen in Deutschland. Zu Recht, denn sie bietet viele rechtliche und steuerliche Vorteile und lässt sich auf Unternehmen unterschiedlichster Größe anpassen. Die Verwaltung lässt sich einfach gestalten, die Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt – und im Veräußerungsfall ist der vergleichsweise einfache Share Deal möglich.Gewinne werden gering besteuert, solange sie im Unternehmen verbleiben – und sollen die Anteile verkauft werden, ist die Steuer geringer als bei einem Einzelunternehmen oder einer Personengesellschaft. Dieser Effekt lässt sich durch die Zwischenschaltung einer Holdinggesellschaft sogar noch maximieren.
Ausgliedern – wie groß ist der Aufwand?
Für jeden, der sein Unternehmen nicht gleich als GmbH gegründet hat, bietet das Umwandlungsrecht einen passenden Weg zur Umstrukturierung von Unternehmen. So können zum Beispiel aus einem Einzelunternehmen nicht nur sämtliche Wirtschaftsgüter in einem Zug in eine neue oder bestehende GmbH ausgegliedert werden. Auch alle Verträge gehen automatisch auf die GmbH über. Das ist ein großer Vorteil, denn im Grundsatz müssen immer beide Parteien zustimmen, damit ein Vertrag auf eine andere Person übergeht.„Der Aufwand für eine Ausgliederung ist an sich nicht groß. Sie können sogar in eine UG umstrukturieren“, sagt Thomas Kempkes. Er ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und Fachberater für die Umstrukturierung von Unternehmen bei der VM Finovia GmbH, die solche Umstrukturierungen deutschlandweit zum Pauschalpreis anbietet.
Dennoch rät er davon ab, die Umstrukturierung auf die leichte Schulter zu nehmen. „Die Risiken sind nicht zu unterschätzen: Aufdeckung der stillen Reserven, Entstehen einer Betriebsaufspaltung oder der Verlust wichtiger Kunden, das sind alles Themen, die man trotz aller Vorteile genau im Blick behalten muss.“
Beratung zur Unternehmensumstrukturierung:
„Beachten Sie die Sieben-Jahres-Regel“
Des Weiteren ist im Nachgang zur Umstrukturierung des Unternehmens noch einiges zu beachten. Die Vorteile, die die Umstrukturierung im Verkaufsfall bietet, stehen nicht sofort zur Verfügung, sondern bauen sich stufenweise auf. In vollem Umfang stehen sie erst nach sieben Jahren zur Verfügung. Mit dieser Sieben-Jahres-Regel soll Missbrauch vermieden werden.
Hierzu führt Thomas Kempkes weiter aus: „Währenddessen sollten Sie jede weitere Umstrukturierung des Unternehmens sehr sorgfältig prüfen“, und ergänzt: „Zwar können Sie eine Holding-Gesellschaft auch in dieser Zeit noch einfügen. Sie verlängern damit aber die Sieben-Jahres-Frist. Wenn Sie also eine Holding haben möchten, sollten Sie sie sofort einplanen.“ Einen Verkauf innerhalb der Frist kann der Experte jedoch nicht empfehlen. Der Grund: „Das führt zu einer rückwirkenden Aufdeckung der stillen Reserven. Sie müssten also Steuern zahlen, ohne dass Sie Einnahmen haben.“