Mehr als Wellness-Food: Welcher Käse ist gut bei Osteoporose?
Welcher Käse ist gut bei Osteoporose
- 25.05.2023

Osteoporose – Auftreten, Folgen und Einflussfaktoren

Die Osteoporose ist eine Erkrankung, die mit einer Schwächung der Knochenstruktur aufgrund einer geringeren Knochendichte einhergeht. Die medizinisch als pathologische Veränderung der Mikroarchitektur bezeichnete Krankheit führt zu einer gesteigerten Frakturgefährdung. Der Knochen wird dabei Stück für Stück immer "poröser".
Vitamin K2, Osteocalcin und der Stoffwechsel
Knochenauf- und Knochenabbau stehen beim gesunden, jungen Erwachsenen im Gleichgewicht. Etwa ab einem Alter von 45 Jahren bei Frauen und 55 Jahren bei Männern kann sich die Balance aber zugunsten des Knochenabbaus verschieben.Einfluss nehmen darauf vor allem Hormone. Einige davon – wie Osteoprotegrin – werden direkt dafür gebildet, die Knochendichte zu beeinflussen. Andere – wie Östrogene, Corticosteroide oder Jodothyronine – haben die Einflussnahme als Nebeneffekt. Deshalb steigt bei Frauen ab 45 Jahren das Osteoporose-Risiko: Der positive Einfluss des Östrogens auf die Knochendichte fällt weg, wenn die Östrogen-Spiegel sinken. Natürliche Kortisone oder auch die Schilddrüsenhormone können ebenso wie verschiedene Stoffwechselerkrankungen oder Medikamente die Knochendichte ungünstig verändern.
Eines der wichtigsten Hormone für den Knochenaufbau ist Osteocalcin. Das im Knochen gebildete Hormon gilt als "Markersubstanz" für die Knochenbildung, sprich es wird genutzt, um den Knochenstoffwechsel über eine Blutuntersuchung zu beurteilen.
Welcher Käse ist gut bei Osteoporose und warum?

In einer Studie wurde nun untersucht, ob der norwegische Jarlsberg-Käse im Vergleich zu Camembert besondere Eigenschaften aufweist. Betrachtet wurden in diesem Zusammenhang die Blutwerte für Osteocalcin, Vitamin K2 und den Blutzucker-Marker HBA1c.
Hinter der Studie steckt der Gedanke, dass ein hoher Gehalt an Vitamin K2 sich positiv auf den Knochenstoffwechsel auswirken müsste. Wie auch bei Vitamin D und Kalzium ist der Zusammenhang mit der Knochendichte lange bekannt. Eine Käsesorte mit einem besonders hohen Vitamin K2-Gehalt ist Jarlsberg-Käse aus Norwegen. Dieser halbfeste Schnittkäse durchläuft eine lange Reifung, während derer Bakterien im Käse Vitamin K2 herstellen.
Studienergebnisse belegen: Jarlsberg-Käse ist besonders!
In der Studie, die insgesamt 12 Wochen dauert, nahmen 66 Frauen jeden Tag eine festgelegte Menge Käse zu sich. 41 von ihnen erhielten in den ersten 6 Wochen 57 Gramm Jarlsberg-Käse am Tag. Die Kontrollgruppe verspeiste 25 bis 50 Gramm Camembert.Nach 6 Wochen zeigten die Blutuntersuchungen deutlich Unterschiede. In der Jarlsberg-Gruppe stiegen alle günstigen, Knochenwachstum-fördernden Werte wie der Osteocalcin- und der Vitamin-K2-Spiegel deutlich an. Zugleich sank der Blutspiegel für den Diabetes-Marker Hb1Ac, die Blutfettwerte sowie der Magnesium- und Kalziumspiegel. Daraus konnte geschlossen werden, dass mehr Kalzium im Knochen verbaut wird, was der Knochendichte zugutekommt. In der Kontrollgruppe gab es keine oder nur ungünstige Veränderungen.
In der zweiten Hälfte der Studie erhielt auch die Kontrollgruppe Jarlsberg-Käse. Nach weiteren sechs Wochen zeigten sich auch bei diesen Teilnehmerinnen positive Änderungen in den Blutwerten.
Jarlsberg-Käse bei hohem Osteoporose-Risiko
Die Studie ist die Basis für weitere Untersuchungen und Forschungen. Es wird spannend sein, zu sehen, ob sich Käsesorten wie Jarlsberg wirklich langfristig positiv auf den Verlauf von Erkrankungen von Osteoporose oder Diabetes auswirken können. Wer sich fragt "Welcher Käse ist gut bei Osteoporose?" sollte auf jeden Fall zu einer gut gereiften Käsesorte wie Jarlsberg greifen.