Deutsche Bank plant Kulturforum: Nobles Aushängeschild für die Kunst

Installationsansicht mit Werken der Sammlung in der KunstHalle Berlin.
Frankfurt. Treffpunkt ist das Städel Museum. Ganz bewusst wählen die Herren von der Deutschen Bank für ein Gespräch nicht das kühle Ambiente der Bankzentrale, sondern die auratische Umgebung des 1815 als bürgerliche Stiftung von dem Bankier und Kaufmann Johann Friedrich Städel begründeten Museums. Liebe zur Kunst und Bürgerstolz waren und sind die treibenden Kräfte dieses Museums, und ähnlichen Motiven fühlen sich auch Friedhelm Hütte, er leitet die Kunstabteilung der Deutschen Bank, und Thorsten Strauß, Chef der Kunst-, Kultur- und Sportförderung, verpflichtet. Zwei Tage vor der Hauptversammlung der Deutschen Bank, die sich vom Krisenjahr 2016 noch längst nicht erholt hat und sich weiterhin in schmerzhaften Um- und Abbau-Maßnahmen befindet, sind die Herren erstaunlich entspannt.
Denn ungeachtet schlechter Presse, Restrukturierung und schwächelnden Kurses haben sie gute Nachrichten: Die Deutsche Bank wird in allerbester Hauptstadtlage, zwischen Staatsoper und Humboldt-Forum in einem Jahr ein Kulturforum eröffnen, in dem die vielfältigen Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft der Deutschen Bank zählen, einen Ort finden. Das geschichtsträchtige Prinzessinnenpalais stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, als Operncafé rekonstruiert und 2014 von Springer-Chef Mathias Döpfner erworben. Wenn die Baustellen um Staatsoper und Humboldt-Forum demnächst verschwinden, dürfte hier die prominenteste Flaniermeile Berlins entstehen.





