Dresdner Museumsdirektorin Marion Ackermann: „Die Kunst als Waffe gegen Intoleranz“

Die Generaldirektorin auf der wiederaufgebauten ‚Englischen Treppe‘ im Residenzschloss von Dresden.
Dresden. Unter dem Büro der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ziehen die Touristen vorbei, die Hufe der Kutschpferde klappern. Sommersonne flutet den nicht eben stattlichen Raum im ersten Stock des Residenzschlosses. Hohe Bücherregale halten eine Handbibliothek bereit zum Nachschlagen. Die moderne Sitzgruppe ist dicht an den Schreibtisch von Marion Ackermann gerückt. Eher Studierzimmer als Repräsentationsraum, in dem sie die Zielgruppen stets vor Augen hat – die Touristen und die Dresdner. Die 52-jährige Kunsthistorikerin, die aus Düsseldorf kam, steht in Dresden 15 Museumsdirektorinnen und -direktoren vor. Sie ist dabei, den Sächsischen Museumsverbund grundlegend zu verändern.
Frau Ackermann, die rechtsextreme Szene dominiert in den Augen vieler Bundesbürger die Wahrnehmung von Dresden. Und tatsächlich hat Ihnen diese Szene gleich nach Ihrem Antritt vor neun Monaten „Ideologisierung und Politisierung der Kunst“ vorgeworfen. Wie halten Sie dagegen?
Die Hochphase mit bis zu 25.000 Pegida-Anhängern bei einer Demonstration ist vorbei. Wir befinden uns in der zweiten Phase. Pegida ist inzwischen in Dresden ein Mosaikstein im städtischen Leben. Die aggressive Form der Kommunikation lehnen wir grundlegend ab, insbesondere Ausländerhass. Daneben gibt es aber auch die zivilisierte und kultivierte streitige Diskussion, die hier auch viele neue Impulse in der Kunst auslöst.





