Messe: Antiquaria: Fundgrube für bibliophile Comicfans

Die erste deutsche Ausgabe der Familie Duck von 1951 kostet in Frieder Maiers „Sammlerecke“ 23.500 Euro.
Ludwigsburg. Was haben der schießwütige Jerry Cotton und die chaotische Familie von Donald Duck auf der gediegenen 37. „Antiquaria“ zu suchen? Viel, denn die vom 15. bis 17. Juni stattfindende Antiquariatsmesse Ludwigsburg deckt das ganze Spektrum der Welt des Gedruckten ab. Bibliophile sind nicht mehr nur die Liebhaber von Frühdrucken oder edlen Einbänden aus der Renaissancezeit, sondern auch Comicfans.
Dem Rahmenthema „Natur und Technik – eine Entfremdung“ entsprechend bietet das Antiquariat Bräuer aus Hamburg einen prachtvoll illuminierten Druck bekannter Schmetterlinge an, der 7500 Euro kosten soll. Die Falter galten bereits 1805 als bedroht.
Nostalgische Schifffahrtsträume hingegen weckt ein Plakat eines Prager Reisebüros um 1890. Joachim Lührs aus Hamburg bietet es für 1200 Euro an. Der Vorbereitung der allerletzten Reise hingegen dient ein rot und blau illuminierter Papst-Ablass von 1555. Das Versandantiquariat Manuscryptum aus Berlin erwartet dafür 2800 Euro.
Und eben: Wer nochmals die in der Pubertät verbotene Nachtlektüre mit Jerry Cotton aufleben lassen möchte, zahlt für das erste Heft von 1956 aus dem Bastei-Verlag 525 Euro „in Europas größtem Comicshop“, so die Selbsteinschätzung von Frieder Maier. Will man sich noch weiter zurück in die Kindheit versetzen, muss man allerdings tiefer in die Tasche greifen: Die erste deutsche Ausgabe der Familie Duck von 1951 kostet in Frieder Maiers „Sammlerecke Comics und Romane“ in Esslingen 23.500 Euro.
Wirklich alle Sammlerwünsche werden erfüllt. Nur nicht die stille Fantasie, dass der real bekannteste Träger des Vornamens Donald lediglich ein fiktiv-skurriler Onkel der putzigen Duck-Familie in Entenhausen ist.
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