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Neuer Standort in MünchenKönig Galerie eröffnet in altem Heizkraftwerk

Die Berliner König Galerie expandiert nach Süddeutschland. Im gerade eröffneten Kulturkraftwerk Bergson am Rande Münchens wird sie bald mehr als 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bespielen.Sabine Spindler 18.04.2024 - 11:25 Uhr aktualisiert Artikel anhören
Mit Wandobjekten aus der Serie „NAWA“ von Monira Al Qadiri gibt die König Galerie ihren Einstand im neuen Münchener Kulturkraftwerk Bergson. Die Arbeiten kosten zwischen 3500 und 18.000 Euro. Foto: Seeing Things, Courtesy of the artist & KÖNIG GALERIE

Für den Galeristen Johann König ist die St.-Agnes-Kirche in Berlin als Galerie-Showroom schon lange nicht mehr genug. Neben Dependancen in Mexiko und Seoul bespielt er ab nächstem Monat im Münchener Stadtteil Aubing großzügige Räumlichkeiten in der neuesten Kultur- und Eventlocation Bergson.

„Wir finden es gut, an Orten zu sein, zu denen sich viele Leute hingezogen fühlen“, begründete König im Gespräch mit dem Handelsblatt seine Entscheidung für das ehemalige Heizwerk aus den späten 1930er-Jahren. Er vertritt die Ansicht, dass die Kunstszene von ihrem Konzept her zwar progressiv, in ihren Strukturen aber zu konservativ ist. Unkonventionelle Räume mit manchmal 25 Meter Deckenhöhe wie im Bergson schaffen Möglichkeiten, die Kunst näher ans kulturelle Leben zu binden und „aus den aseptischen weißen Zellen herauszuholen“, so König.

Das Bergson versteht sich als Eventlocation für Konzerte, Bühnenkunst, Kulinarik und gesellschaftlich relevante Diskussionsforen. Eine Galerie gehörte von Anfang an zum Konzept dieses Projekts der Brüder Christian und Michael Amberger. Sie betreiben im süddeutschen Raum die Tankstellen- und Waschstraßenkette Allguth.

Am 7. Mai startet König im Atrium und Silo des Bergsons mit einer großen Soloshow der kuwaitischen Installationskünstlerin Monira Al Qadiri. Mit ihren technoid und luxuriös zugleich wirkenden Skulpturen thematisiert die inzwischen renommierte 40-Jährige auf sehr ästhetische Weise die scheinbar unlösbare Symbiose unserer heutigen Welt mit Erdöl (bis 30.5.). Das Preisspektrum reicht von 3500 bis 70.000 Euro.

In den 1930er-Jahren als Heizwerk gebaut, heute unter dem Namen Bergson Münchens neueste Kultur- und Eventlocation mit unübersehbarem Industriecharme im Stadtteil Aubing. Foto: Bergson/Friederieke Krippeit

Ab Juli wird die König Galerie mit weiteren Künstlern der Galerie zusätzlich einen weiteren Trakt im Neubau des Bergsons bespielen. Einige ihrer Stammkünstler werden nicht mehr dabei sein. Sie hatten sich nach den erhobenen Vorwürfen der sexuellen Belästigung von König getrennt.

Wie das Handelsblatt von Königs Rechtsanwalt Simon Bergmann erfuhr, soll in Kürze gegen die Wochenzeitung „Die Zeit“ am Landgericht Hamburg eine Klage eingereicht wegen der publizierten Verdachtsberichterstattung, inklusive Schadenersatzforderungen. Das ist auch im Juli immer noch nicht geschehen, wie aus der Wochenzeitung "Die Zeit" zu erfahren war.

Nach Aussage Bergmanns sind König durch das Ausscheiden wichtiger Künstler erhebliche Gewinne entgangen. Parallel dazu hat in Berlin die Staatsanwaltschaft Ermittlungen zu jenen Frauen aufgenommen, gegen die Johann König Strafanzeige wegen Falschaussage erhoben hatte. Der Deutsche Presserat hat jedoch gerade Königs Beschwerde über unangemessene Verdachtsberichterstattung in der ZEIT als unbegründet zurückgewiesen, berichtete am Montag Spiegel online.

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Seine Vorbereitungen für das Bergson tangieren die juristischen Auseinandersetzungen nicht. München stand schon länger auf der Wunschliste des Galeristen. 2019 gab er im Auktionshaus Ketterer mit der Ausstellung „Szene Berlin“ ein München-Gastspiel. „Der Umsatz lag damals sogar über dem auf der ‚Art Basel‘“, erzählt er dem Handelsblatt.

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Aus kommerzieller Sicht schätzt er München als eine Stadt mit einer finanziell potenten Sammlerschaft und Kultursinn. München als Wirtschaftsstandort zeigt sich darüber hinaus durch den Zuzug von Firmen wie Google, Apple und US-Tech-Riese Meta stabil. Das Bergson bietet nun Gelegenheit, hier längerfristig zu agieren: „Wir gehen von einigen Jahren Präsenz aus.“ Geplant ist zudem ein Skulpturengarten.

Auch wenn das strategische Leitwort erfolgreicher Galerien heute Internationalisierung der Standorte heißt, versteht König den Schritt nach München nicht als Rückzug von der internationalen Bühne: „Wir agieren global, aber unser stärkster Markt ist in Deutschland.“ Die Galerie in Tokio beispielsweise wurde aufgegeben, da er keinen Zugang in die dortige Gesellschaft gefunden habe, so König.

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