Pershing Square Größter Spac-Deal bahnt sich an: Ackman greift nach Universal Music

Der Konzern wird mit 40 Milliarden Dollar bewertet.
New York Universal Music steht offenbar kurz davor, in den von Hedgefonds-Manager William Ackman gegründeten Börsenmantel Pershing Square zu schlüpfen. Dieser will sich mit zehn Prozent an dem Musiklabel beteiligen und dafür vier Milliarden Dollar investieren. Universal würde dadurch mit fast 40 Milliarden Dollar bewertet.
Aktuell gehört Universal Music zum französischen Medienkonzern Vivendi. Dieser hatte im Februar mitgeteilt, einen Börsengang von Universal zu erwägen.
Universal ist der größte Musikverlag der Welt, aktuell stehen dort unter anderem Künstler wie Taylor Swift, Drake und Billie Eilish unter Vertrag. Aber auch deutsche Künstler wie Rammstein und Rolf Zuckowski gehören zum Portfolio.
Ackman hatte mit seinem Spac Pershing Square im Juli 2020 vier Milliarden Dollar eingesammelt – so viel Geld wie keine Blankoscheck-Gesellschaft zuvor. Ein Spac, kurz für Special Purpose Acquisition Company, ist eine Mantelgesellschaft, die kein eigenes Geschäft hat. Sie sammelt Geld ein, um später mit einem Start-up zu fusionieren und dieses so im Schnelldurchgang an die Börse zu bringen.
Pershing Square will die eingesammelte Summe jetzt offensichtlich vollständig in die Anteile von Universal Music investieren. Wie ein Insider berichtet, wäre der Deal die bisher größte Fusion unter Beteiligung eines Spac.
An der Börse kam die Nachricht nicht gut an: Die Aktien von Pershing Square fielen im nachbörslichen Handel um fast zwölf Prozent, nachdem die Nachricht über den möglichen Deal bekannt wurde, grenzten das Minus letztlich jedoch auf rund sechs Prozent ein.
Börsengang könnte Schlagkraft im Konkurrenzkampf erhöhen
Ackman hatte im vergangenen Jahr erklärt, auf der Suche nach einem “ausgewachsenen Einhorn” zu sein. Als Einhörner werden Start-ups bezeichnet mit einer Marktbewertung von mehr als einer Milliarde Dollar. „Wir befinden uns in einem Paarungstanz der Einhörner und wir wollen ein sehr attraktives Einhorn von der anderen Seite heiraten, das unseren Eigenschaften entspricht”, sagte Ackman damals in einem Interview mit Bloomberg TV. “Uns selbst haben wir so gestaltet, dass wir ein sehr attraktiver Partner sind.”
Für Vivendi würde der Deal eine Möglichkeit bieten, Universal Music ohne IPO an die Börse zu bringen. Der französische Mediengigant hatte ursprünglich einen Universal-Börsengang im Jahr 2023 geplant, Anfang des Jahres aber erklärt, einen IPO bis Ende 2021 anzustreben.
Dank steigender Einnahmen aus Streaming-Diensten hat sich die Musikindustrie hat von einer jahrzehntelangen Flaute erholt. Vivendi möchte aus der Sparte mehr Wert herausholen, nachdem der Konzern Rückgänge im Werbe- und Verlagsgeschäft hinnehmen musste. Ein Börsengang könnte auch die finanzielle Schlagkraft im Konkurrenzkampf mit Warner Music Group Corp. und Sony Music Entertainment erhöhen.
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