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+++ Banken-Gipfel 2020 +++ Fall Wirecard: UBS-Chefkontrolleur Weber kritisiert Versagen des Aufsichtsrats

Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank warnt zudem vor einer endlosen Verschuldung durch Corona. Finanzminister Olaf Scholz verteidigt die Krisenpolitik der Bundesregierung.
02.09.2020 Update: 03.09.2020 - 12:46 Uhr 1 Kommentar

  • Zweiter Tag des Handelsblatt Banken-Gipfels: Im Fokus standen erneut die Wirecard-Pleite, die Konjunkturpolitik der Bundesregierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie sowie nachhaltiges Banking.

  • Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz verwahrte sich gegen den Vorwurf, die Regierung schaffe mit ihren Hilfsmaßnahmen „Zombie-Firmen“, also Unternehmen, die ohne die Hilfen nicht überlebensfähig wären. 

  • Der SPD-Politiker sieht sein Ministerium gut gerüstet für den Bundestags-Untersuchungsausschuss zum Fall Wirecard. Scholz mahnte eine deutlichere Trennung von Beratung und Prüfung bei den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften an. 

  • UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber sieht das Versagen auch im Aufsichtstrat von Wirecard. Es gebe mehrere Verteidigungslinien innerhalb des Risikomanagements und ein Aufsichtsrat dürfe sich nicht nur auf die Berichte des Managements verlassen.

  • Die immer höhere Verschuldung der Staaten infolge der Coronakrise mache ihm etwas Angst, sagte Weber. 

  • Der Deutschland-Chef von Goldman Sachs, Wolfgang Fink, sieht allerdings auch positive Effekte der Krise: So werde sich die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft beschleunigen. 

  • Die Ereignisse zum Nachlesen im Newsblog.

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Tom Körkemeier
Damit beenden wir den Newsblog vom zweiten Tag des Handelsblatt Banken-Gipfels. Vor Ort und digital geht es nach einer kurzen Pause weiter mit einer Live-Schaltung zur Handelsblatt-Auslandskorrespondentin Dana Heide, die über den Kampf gegen Corona und die Situation der Banken in China berichtet, mit Dorothee Blessing von JP Morgan und ihrer Sicht auf eine EU-Kapitalmarktunion, Nick Jue von ING Deutschland zur Zukunftsfähigkeit von Banken und vielen weiteren spannenden Gästen. 
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Elisabeth Atzler

Deutschland hat am Mittwoch die erste grüne Staatsanleihe platziert – ein Vorbild für Unternehmen und Banken, wie Barron meint. Auch Markus Beumer, Vorstand der HypoVereinsbank, rechnet damit, dass etliche Unternehmen folgen werden.

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Elisabeth Atzler

Susan Barron, zuständig für Nachhaltigkeitsthemen bei der britischen Bank Barclays, betonte, dass ESG-Kriterien in „allen Entscheidungen“ der Bank berücksichtig würden – und dass das auch so sein sollte. Unter ESG werden Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensführung verstanden. 

Derzeit steht vor allem der Klimaschutz im Vordergrund der Diskussion. Barron geht davon aus, dass alle großen Banken dabei einen Beitrag leisten wollen.


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Elisabeth Atzler
Hohe Homeoffice-Quote bei Goldman Sachs: In der Spitze der Pandemie hätten 98 Prozent der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von zu Hause aus gearbeitet, berichtet Fink aus dem Unternehmen.
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Elisabeth Atzler

Goldman Sachs heuert mehr Frauen an. Die Hälfte des neuen Personals sei inzwischen weiblich, sagt Fink.

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Elisabeth Atzler
Entscheidend ist Fink zufolge, dass nicht nur der Staat mehr in Klimaschutz investiert, sondern dass auch private Mittel mobilisiert werden – zum Beispiel von Pensionsfonds. Der Umbau funktioniert demnach nur mit den „klassischen Rentabilitätskriterien“. Und Fink zeigte sich zuversichtlich: „Da ist Geld zu verdienen.“
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Elisabeth Atzler
Die Coronakrise werde die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft eher beschleunigen. „Wir werden weiter Flugzeuge, Autos und Industriegüter produzieren und verwenden“, meint Fink. Aber es gebe gerade jetzt ein Nachdenken über wirtschaftliche Notwendigkeiten.


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Elisabeth Atzler

Die Kapitalmärkte spielen aus Sicht Finks eine „eine wesentliche Rolle“ bei der Senkung klimaschädlicher Emissionen.

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Elisabeth Atzler
Geht das Thema Nachhaltigkeit in der Coronakrise unter? Nein, meint Wolfgang Fink, der Deutschland-Chef der Investmentbank Goldman Sachs und der nächste Gast beim Handelsblatt Banken-Gipfel: Sowohl Politik als auch Finanzmärkte seinen gefordert. „Wir stehen vor den größten Investitionsmöglichkeiten der nächsten 20 bis 30 Jahre.“
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Tom Körkemeier
Trotz der Vorschusslorbeeren für Hamers wird Weber den Niederländer an seinen Leistungen messen: Wie der Engländer sagt: 'The proof of the pudding is in the eating.' 
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Felix Holtermann

Weber lobt den neuen UBS-Chef Ralph Hamers, bisher Vorstandschef der ING. Dieser müsse die CEO-Rolle nicht erst lernen, sondern könne sie bereits ausfüllen. Weber sieht Hamers vor allem als Manager der folgenden Wellen der Digitalisierung. Die „erste Welle der Digitalisierung habe die Verbreitung von Bank-Apps umfasst, deren Nutzung in der Corona-Pandemie um 70 Prozent angestiegen sei. 


Nun komme die zweite Welle: Die Digitalisierung der Vermögensverwaltung und des Asset Management. Heute wolle der Kunde hier keine physischen Berater mehr sehen. Die dritte Welle umfasse die Digitalisierung des Investmentbankings.

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Tom Körkemeier

„Mir macht es etwas Angst, dass Notenbanken und Staaten die Angst verloren haben vor immer neuen Schulden“, sagt Weber. „Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem die Märkte nicht mehr bereit sind, das zu finanzieren.“

Das Traurige werde sein, dass es nicht mehr nur ein Schwellenland-Problem wie etwa bei Argentinien sei, sondern auch entwickelte Länder treffen werde. 

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Jakob Blume

Weber warnt vor einer „Riesenbürde“, mit der Europa zukünftige Generationen durch Schulden belastet. „Irgendwann werden die zukünftigen Generationen diese nicht mehr zurückzahlen wollen.“ Und Weber ist überzeugt: Schulden führten langfristig immer dazu, „dass die Wirtschaft leidet.

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Tom Körkemeier
Weber fordert ein eigenes Einnahmekonzept für die Europäischen Union. Denn sonst gebe es nur das „08/15“-Konzept der Politik, Krisen mit neuen Schulden zu bekämpfen. 
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Felix Holtermann

Weber stellt klar, wie wichtig eine gute Firmenkultur ist, um Skandale zu verhindern: „Wenn jemand fünf Jahre in einem Führungsposition ist, dann hat er fünf Jahre Zeit, Probleme zu verursachen“, so der UBS-Chefkontrolleur. 


Er kenne den Fall Wirecard nur aus der Presse, aber: „Hier gab es offensichtlich ein Aufsichtsversagen.“ Weber verweist subtil auch auf die Rolle der Schweizer Konkurrentin Credit Suisse im Fall Wirecard: „Wir habe eine Situation, dass die andere Bank in der Schweiz im Wirecard-Skandal in der Presse ist.“ Er spielt damit auf die Beteiligung der Credit Suisse am Weiterverkauf der vom japanischen Technologieinvestor Softbank gekauften Wirecard-Anleihe im Sommer 2019 an. Diese ist nach der Wirecard-Insolvenz größtenteils wertlos.

„Die beste Art, Risiken zu managen, ist, schlechte Kredite gar nicht erst zu vergeben“, sagt Weber. 

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1 Kommentar zu "+++ Banken-Gipfel 2020 +++: Fall Wirecard: UBS-Chefkontrolleur Weber kritisiert Versagen des Aufsichtsrats"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Hat nicht Scholz durch massive steuerliche Gesetze es unmöglich gemacht sich gegen eine Baisse abzusichern, wie sie am Anfang des Jahres stattfand?
    Viele Aktionäre kamen da anständig ins Schwitzen.
    Absicherung ist für Privatanleger wie Unternehmer enorm wichtig, das verhilft zur Stabilität, man kann dann auch leichter wieder investieren.

    Eine blutleere Lehrbuchspekulation ist die Angst vor Zombie-Unternehmen nicht. Da liegt Scholz absolut falsch. Eher zeigen solche Sprüche eine gewisse Ignoranz gegenüber tatsächlichen Problemen und den Menschen, die sich tapfer in die Öffentlichkeit hinstellen und darauf hinweisen. Scholz scheint ein Kapitalismus-Hasser und ein Marktphobiker zu sein. Er liebt wohl den Sozialismus, wo alle gleich sind - nur Politiker sind gleicher!
    Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis Ende 2021 ist ein Wahlkampfgeschenk der Bundesregierung. Es werden Wähler gekauft und deren Abhängigkeit von staatlichen Zuwendungen gefördert. Freiheit sieht anders aus.
    Prinzipiell ist Kurzarbeitergeld über einen sehr beschränkten Zeitraum gut.
    Ich hoffe nur, dass die Unternehmer verantwortungsvoller sind und die süßen, staatlichen Hilfen nur in der Not abrufen.

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