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Concardis-Chef Robert Hoffmann „Eine Konsolidierung unter den Zahlungsdienstleistern ist dringend notwendig“

Der Geschäftsführer der Concardis Payment Group will das Bezahlen in Zentraleuropa digitaler machen. Besonders die Girocard hat er dabei im Blick.
13.06.2018 - 20:10 Uhr Kommentieren
Besonders im osteuropäischen Markt sieht er Potenzial für eine Digitalisierung. Quelle: Concardis
Geschäftsführer der Concardis Payment Group Robert Hoffmann

Besonders im osteuropäischen Markt sieht er Potenzial für eine Digitalisierung.

(Foto: Concardis)

Frankfurt Kaum drei Monate war Robert Hoffmann der erste Mann an der Spitze der neu geschaffenen Concardis Payment Group. Jetzt fusioniert seine Gruppe mit dem dänischen Zahlungsdienstleister Nets.

Herr Hoffmann, was bedeutet der Zusammenschluss mit Nets für Sie?
Ich habe nun eine fantastische Chance, meine ohnehin gesetzten Ziele in einem noch größeren Rahmen anzugehen. Das sehe ich sehr positiv. Ich bin weiterhin Kopf der Dachorganisation und habe die gleiche Verantwortung wie bisher. Neu ist nun aber, dass ich an den Gruppen-CEO Bo Nilsson berichte.

Welche Vorteile soll die Fusion bringen?
Gemeinsam erreichen wir eine kritische Masse und ergänzen uns in Bezug auf unsere Marktabdeckung und unsere Produkte. Es sind große Investitionen in Innovationen notwendig, um die digitalen Dienstleistungen auch im deutschsprachigen Raum zum Kunden zu bringen. Dabei geht es etwa um „Smart-POS“, die Kombination aus Kassensystem und Kartenakzeptanz, sowie „Ratenzahlung am POS“, das heißt die einfache Vergabe von Sofortkrediten direkt beim Händler. Gemeinsam können wir das besser stemmen.

Nets ist in Skandinavien aktiv, Concardis im deutschsprachigen Raum und Südosteuropa. Wie ergänzen sich Ihre Produkte?
Concardis agiert als Zahlungsdienstleister für Händler – online und offline. Nets erbringt daneben auch Dienstleistungen für Banken und Firmen. Das Unternehmen unterstützt mehr als 200 Banken und gibt die dänischen Debit-Karten heraus, die vergleichbar sind mit der deutschen Girocard. In Deutschland können sie uns dabei helfen, die Kunden mit einer Lösung auf allen Kanälen zu bedienen, also beim Bezahlen im Laden, online und per App. Es gibt da noch Nachbesserungsbedarf, weil die Girocard nicht online einsetzbar ist.

Bei Fusionen kommt es häufig zu Entlassungen. Müssen Concardis- und Nets-Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze fürchten?
Nein, die Fusion hat vor allem das Ziel, unser Wachstum zu beschleunigen. Wir werden also eher noch neue Mitarbeiter einstellen.

Mit der Fusion kommt neben Advent International und Bain Capital mit Hellman & Friedman noch ein weiterer Private-Equity-Investor an Bord. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Mir gefällt die Zusammenarbeit mit Bain und Advent sehr gut, das sind aktive Eigentümer, die gute Vorschläge für Lösungen bringen, da sie nicht nur Geld, sondern auch ein großes Marktwissen haben. Bei Hellman & Friedman ist das ähnlich.

In den vergangenen Wochen wurden auch andere Übernahmen zwischen Zahlungsdienstleistern angekündigt. Warum schließen sich in dem Bereich gerade so viele Firmen zusammen?
Eine Konsolidierung ist dringend notwendig, denn die Märkte in Zentraleuropa hinken Großbritannien und Skandinavien in Bezug auf Digitalisierung von Zahlungsdienstleistungen etwa fünf Jahre hinterher. Der digitale Umsatz in Skandinavien ist fünfmal so groß wie im deutschsprachigen Raum, da müssen wir aufholen und dafür vor allem bei den Händlern ansetzen. Die sind von den Vorteilen elektronischer Zahlungen noch schwieriger zu überzeugen als die Konsumenten.

Wenn die Konsolidierung so wichtig ist, hat sich dann auch Ihre Fusion mit Nets schon abgezeichnet?
Ja, denn allein im deutschsprachigen Raum kann in unserer Branche keiner überleben. Gemeinsam decken wir nun immerhin schon 19 Märkte ab.

Sind noch weitere Zusammenschlüsse geplant?
Wir wollen aus eigener Kraft, aber auch über Akquisitionen wachsen. Auch dabei sind unsere Investoren sehr hilfreich.

Welche Lücken gilt es jetzt noch zu schließen?
Wir sehen ein großes Wachstumspotenzial in Osteuropa, weil diese Märkte noch nicht verteilt sind. Das würde unsere aktuelle Präsenz ergänzen.

Sie kommen aus der Telekommunikationsbranche. Von welchen Erfahrungen können Sie profitieren?
Schon in der Telekommunikationsbranche war es meine Aufgabe, digitale Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und Geschäftskunden erfolgreich zu machen. Diese Prozesse sind gerade auch in der Zahlungsindustrie im Gange, und hier stehen für mich ebenfalls die Geschäftskunden im Fokus, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen.

Herr Hoffmann, vielen Dank für das Gespräch.

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