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US-Börsen Rekordjagd an der Wall Street geht weiter: Jobdaten und Corona-Mittel von Pfizer euphorisieren Anleger

Die US-Indizes haben erneut mit Höchstständen geschlossen. Die Anleger erfreuen sich an besser als erwarteten Arbeitsmarktdaten. Pfizer macht mit einem neuen Covid-Medikament Mut.
05.11.2021 Update: 05.11.2021 - 23:18 Uhr Kommentieren
Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange. Quelle: dpa
Händler an der Börse New York

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.

(Foto: dpa)

Frankfurt Starke Jobdaten und ermutigende Testergebnisse für ein Coronavirus-Medikament von Pfizer haben die US-Börsen am Freitag gestützt. Alle drei Auswahlindizes gingen mit frischen Bestmarken aus dem Handel. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher auf 36.327 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,2 Prozent auf 15.971 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 4697 Punkte zu.

Im Oktober entstanden in den USA 531.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft, Analysten hatten nur mit 450.000 gerechnet. Das lieferte Händlern zufolge einen weiteren Beweis, dass die US-Wirtschaft zu Beginn des vierten Quartals wieder an Schwung gewinnt. „Es bestätigt, dass die Wirtschaft auf dem richtigen Fundament steht und es besteht die Möglichkeit, dass die Weihnachtsrally eine der stärksten in der jüngsten Vergangenheit sein könnte“, sagte Peter Essele, Leiter des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter Commonwealth Financial Network.

Im Großen und Ganzen war es förderlich, dass die US-Wirtschaft im Oktober mehr Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet. Börsianer sahen darin eine Bestätigung, dass die wirtschaftliche Erholung voranschreitet. „Der Beschäftigungsmotor läuft“, kommentierte Bernd Krampen von der NordLB. Allerdings kamen im Verlauf auch Bedenken auf, dass die Stärke des Jobmarktes die US-Notenbank Fed in Zugzwang bringen könnte.

In Kauflaune versetzten die Anleger Studiendaten, denen zufolge ein Pfizer-Medikament die Wahrscheinlichkeit für schwere Corona-Verläufe um 89 Prozent verringert. Die Titel des Pharmariesen sprangen um fast elf nach oben, während die Impfstoffhersteller Moderna und Biontech um 16,5 beziehungsweise 20,9 Prozent abstürzten.

„Das wird als 'Game Changer' angesehen“, sagte ein Börsianer. Das gelte vor allem für die von den Pandemie-Beschränkungen besonders gebeutelten Branchen. „Es ist eine schnelle und wirksame Lösung ... wenn Sie eine Diagnose erhalten, nehmen Sie einfach die Pille und sind wieder im Einsatz. Der Markt liebt es, der Reise- und Freizeitsektor liebt es und wir lieben es“, sagte Investmentexperte Thomas Hayes vom Vermögensverwalter Great Hill Capital. Die Aktien von American Airlines, United Airlines, Delta sowie der Kreuzfahrtunternehmen Carnival und Norwegian Cruise stiegen zwischen 5,7 und 8,3 Prozent.

Auch Titel aus weiteren Branchen, die von einer Normalisierung des öffentlichen Lebens profitieren würden, zählten zu den Gewinnern, darunter Kinobetreiber wie AMC Entertainment und die Themenparkbetreiber Disney und Six Flags Entertainment. Live Nation Entertainment um Prozent, nachdem der Ticketverkäufer mehr verdiente als erwartet und für Shows in 2022 bereits 22 Millionen Eintrittskarten verkauft hat. Positiv wirkten sich in der Reisebranche insgesamt aber auch starke Quartalszahlen des Reiseportals Expedia und des Unterkünfte-Vermittlers Airbnb aus. Deren Papiere rückten um 15,7 beziehungsweise 13 Prozent vor.

US-Börsenexperte Koch: „Pfizer radiert die Mitbewerber mit Covid-Wunderpille aus“

Blick auf weitere Einzelwerte

Canada Goose: Ein optimistischer Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft verhalf Canada Goose zu kräftigen Kursgewinnen. Die Aktien des Anbieters von hochpreisigen Daunenjacken stiegen um 19,3 Prozent. Die Firma rechnet für diesen Winter anders als andere Anbieter nicht mit wesentlichen Umsatzeinbußen durch Lieferengpässe oder Versandbeschränkungen.

Ocugen: Die Hoffnung auf eine baldige US-Freigabe des Coronavirus-Impfstoffs von Ocugen für Kinder ab zwei Jahren beflügelt die Pharmafirma. Die Aktien stiegen zunächst um fünf, später nur noch um 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat bei der Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag auf eine Notzulassung gestellt.

GoPro: Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert GoPro den größten Kurssprung seit einem halben Jahr. Die Aktien des Anbieters von Action-Kameras stiegen um 7,9 Prozent. Das Unternehmen steigerte den Umsatz den Angaben zufolge um 13 Prozent auf 317 Millionen Dollar. Der Gewinn lag mit 0,34 Dollar je Aktie fast doppelt so hoch wie prognostiziert.

Mainz Biomed: Ansonsten machte in New York noch der kleine Börsengang eines deutschen Unternehmens Schlagzeilen. Die Aktien von Mainz Biomed vervielfachten sich am ersten Handelstag in der Spitze bis auf 18 Dollar, nachdem sie zu 5 Dollar ausgegeben wurden. Am Ende wurden sie dann zu knapp 10 Dollar gehandelt. Das Mainzer Unternehmen ist auf Tests zur Darmkrebs-Vorsorge spezialisiert.

Uber: Nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie erholt sich auch das Geschäft beim Taxi-Konkurrenten Uber weiter. Im dritten Quartal steigerte der Fahrdienstvermittler die Erlöse im Vorjahresvergleich deutlich. Auf bereinigter Basis schaffte er erstmals ein positives Betriebsergebnis. Anleger waren davon angetan, der Kurs legte 4,2 Prozent zu.

Peloton: Gesenkte Geschäftsziele brocken Peloton den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Fitnessgeräte-Herstellers fielen um etwas mehr als ein Drittel auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 56,39 Dollar. Wegen einer überraschend schnell sinkenden Nachfrage nach Heimtrainern rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Gesamtjahresumsatz von 4,4 bis 4,8 statt 5,4 Milliarden Dollar. Damit werde auch der operative Verlust größer ausfallen als bislang erwartet, kommentiert Analyst John Blackledge vom Vermögensverwalter Cowen.

Börsianer rechnen mit weiterem Gegenwind. Dass die Firma in so kurzer Zeit in Ungnade gefallen sei, sei ziemlich erstaunlich, sagte Wedbush-Analyst James Hardiman. Zwar böten die angebotenen vernetzten Fitness-Angebote der Firma noch Potential, allerdings sei der Weg zunehmend schwieriger, sagte Analyst Kaumil Gajrawala von Credit Suisse.

Mehr: 15 Aktien mit Marktmacht: Wer in Zeiten der Inflation die Preise setzt.

  • rtr
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