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Wall Street US-Börsen schließt im Minus – Furcht vor Zinserhöhungen als Belastungsfaktor

Der Essenslieferant Doordash will für sieben Milliarden Euro den finnischen Rivalen Wolt kaufen und auch in Deutschland Fuß fassen. Anleger freuen sich.
10.11.2021 Update: 10.11.2021 - 22:39 Uhr Kommentieren
Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange. Quelle: dpa
Händler an der Börse New York

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.

(Foto: dpa)

Frankfurt, New York Eine sich weiter beschleunigende Inflation hat die Laune der Anleger am US-Aktienmarkt am Mittwoch getrübt. Anfangs noch hatten sich die US-Preisdaten kaum nachteilig ausgewirkt auf die Börsenkurse, dann aber gerieten sie mit den steigenden Renditen am Anleihemarkt stärker unter Druck. Nach ihren jüngsten Rekorden befinden sich die Börsen-Indizes in New York nun auf Konsolidierungskurs.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,66 Prozent auf 36.079 Punkte. Am Montag noch hatte der Leitindex ein Rekordhoch erreicht. Der marktbreite S&P 500 sank zur Wochenmitte um 0,82 Prozent auf 4646 Punkte. Erheblich mehr gab der technologielastige Nasdaq 100 nach, er verlor 1,44 Prozent auf 15.985 Punkte. Techwerte reagieren meist anfälliger auf eine steigende Inflation und eine in der Folge womöglich straffere Geldpolitik.

Die US-Teuerungsrate stieg im Oktober überraschend stark um 6,2 Prozent, den höchsten Stand seit 31 Jahren. „Auch wenn die Fed glaubt, dass die Inflation vorübergehend ist, gibt es immer mehr Anzeichen dafür, das dies nicht stimmt“, sagte Rick Meckler, Partner beim Vermögensverwalter Cherry Lane. Bislang hätten die US-Notenbanker keine überraschenden Schritte gemacht. „Aber selbst sie werden sich angesichts dieses Anstiegs wohl langsam etwas Sorgen machen.“

Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill, mahnte dagegen zur Besonnenheit. Der aktuelle Rücksetzer sei eine natürliche Verschnaufpause. „Die Kurse sind im Vergleich zu ihren Tiefs vom September in kurzer Zeit recht stark gestiegen.“

Am Devisenmarkt verhalfen Zinserhöhungsspekulationen dem Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, zu einem Kursplus von 0,8 Prozent auf 94,678 Punkte. Staatanleihen flogen dagegen aus den Depots. Dadurch stieg die Rendite der zehnjährigen Treasuries auf 1,544 Prozent.

Gefragtes Edelmetall

Einige Investoren deckten sich zudem mit der „Anti-Inflationswährung“ Gold ein. Der Preis für das Edelmetall stieg um bis zu zwei Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 1868,20 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Dies verhalft Goldminen-Betreibern wie Anglogold Ashanti, Barrick, Gold Fields, Harmony, Newmont, Kirkland und Sibanye Stillwater zu Kursgewinnen von 6,2 Prozent.

Andere Anleger griffen zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum, die mit 69.000 beziehungsweise 4867,60 Dollar neue Rekordhochs erreichten.

Bei den Unternehmen rückte Doordash ins Rampenlicht. Der Essenslieferant will für sieben Milliarden Euro den finnischen Rivalen Wolt schlucken und damit unter anderem in Deutschland Fuß fassen. Mit diesem Deal komme die internationale Expansion in Schwung, die sonst deutlich langwieriger wäre, kommentierte Analyst Jake Fuller vom Brokerhaus BTIG.

Doordash-Titel steuerten mit einem Plus von zeitweise rund 21 Prozent auf den zweitgrößten Tagesgewinn seit dem Börsengang Ende 2020 zu. In Amsterdam rutschten die Aktien von Just Eat Takeaway, zu dem neben „Lieferando“ auch der Doordash-Rivale GrubHub gehören, um 3,3 Prozent ab. Die Papiere des Fahrdienst-Vermittlers Uber, der mit „Uber Eats“ in dieser Branche ebenfalls mitmischt, gaben drei Prozent nach.

Blick auf Einzelwerte

Coinbase: Nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch rutschten die Aktien von Coinbase um 8,06 Prozent ab. Die Kryptowährungsbörse meldete einen Umsatz von 1,31 Milliarden Dollar gegenüber den Konsensschätzungen von 1,57 Milliarden Dollar. Die Zahl der monatlichen Nutzer ging im Vergleich zum Vorquartal auf 7,4 Millionen zurück, stieg aber im Vergleich zum Vorjahr an.

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FuboTV: Die Aktien gaben mehr im Handelsverlauf um rund 23 Prozent nach, nachdem die Sport-Live-TV-Streaming-Plattform schwächer als erwartet ausgefallene Finanzergebnisse gemeldet hatte. Das Unternehmen verzeichnete im dritten Quartal einen Verlust von 74 Cents pro Aktie und einen Umsatz von 156,7 Millionen Dollar. Analysten hatten einen Verlust von 63 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 143,6 Millionen Dollar erwartet.

Palantir: Die Aktie fiel zeitweise um mehr als sieben Prozent. Die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) hatten den Titel „sector perform“ auf „underperform“ herabgestuft und das Kursziel auf 19 Dollar pro Aktie von 25 Dollar gesenkt hatte. RBC begründete seine Entscheidung mit dem sich verlangsamenden Umsatzwachstum von Palantir.

Alphabet: Die Aktien der Google-Muttergesellschaft gaben zwischenzeitlich um mehr als zwei Prozent nach. Das Gericht der Europäischen Union hatte die Anordnung der Europäischen Kommission bestätigt, Google wegen eines Verstoßes gegen das Kartellrecht mit einer Geldstrafe in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar zu belegen.

Rivian: Der Elektrofahrzeug-Hersteller Rivian ist erfolgreich an der Börse gestartet. Die Aktie startete mit einem Kurs von 106,75 Dollar in den Handel, ein Plus von bis zu 37 Prozent. Damit war Rivian zum Börsenstart schon gut 90 Milliarden Dollar wert – mehr als Amerikas größte Autobauer General Motors (GM) und Ford. Zunächst war erwartet worden, dass die Aktie bei über 120 Dollar öffnen könnte, doch die Stimmung hatte sich kurz vor Handelsbeginn überraschend noch abgekühlt.

Expensify: Die Aktien des Anbieters Cloud-basierter Spesenabrechnungen steigen bei ihrem Börsendebüt an der Wall Street auf 43,49 Dollar. Damit notierten sie gut 60 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 27 Dollar je Aktie. Die Emission ist rund 263 Millionen Dollar schwer.

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  • rtr
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