Gastkommentar: Bravo, Frau Reiche: Die Lebensarbeitszeit muss dringend steigen

Der Rentenvorstoß von Bundeswirtschaftsministerin Reiche war stark und absolut richtig. Endlich greift ein Mitglied aus der Bundesregierung die Debatte auf, die wir in Deutschland so dringend brauchen: Die Lebensarbeitszeit muss verlängert werden.
Grund ist der demografische Wandel. Immer mehr Alte müssen von immer weniger Jungen versorgt werden. Das Verhältnis verändert sich deshalb so rasant, weil wir alle immer älter werden (zum Glück) und in den vergangenen Jahrzehnten nicht so viele Kinder geboren wurden wie früher.
Länger zu arbeiten als bislang, gefällt den meisten Bürgern nicht. Das ist verständlich. Unabdingbar ist es dennoch. Weil den Bürgern die Auswirkungen des demografischen Wandels nicht vollständig bewusst sind und sie Rentenreformen mehrheitlich ablehnen, trauen sich die Politiker nicht, die nötigen Rentenreformen anzupacken.
Dabei waren wir in Deutschland vor zwei Jahrzehnten schon viel weiter. Der damalige SPD-Vorsitzende und Arbeits- und Sozialminister Müntefering sagte einmal, es genüge Volksschule Sauerland, um zu verstehen, dass wir selbstverständlich auch länger arbeiten müssen, wenn wir alle älter werden. Damals kam die Rente mit 67.





