Gastkommentar: Die Energiewende braucht eine radikale Beschleunigung

Dirk Stenkamp ist Vorstandsvorsitzender des Tüv Nord.
Wir durchleben derzeit eine Zeitenwende, eingeleitet durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Dieser Krieg kostet viele Menschenleben und hat in Europa zu einer tiefen politischen, sozialen und vielfach existenziellen Verunsicherung geführt.
Dabei geht es insbesondere auch um die Sicherheit der Energieversorgung, die für die Stabilität von Gesellschaft und Industrie in Deutschland und Europa von zentraler Bedeutung ist. Deutschland betrifft diese Debatte im Besonderen, nicht nur wegen der Abhängigkeit von russischem Gas, sondern auch mit Blick auf den Umgang mit erneuerbaren Energien.
Die Forderung nach einer Beschleunigung der Energiewende erlebt dadurch aktuell eine ungeahnt hohe Intensität in Bevölkerung, Industrie und Politik.
Die Energiewende ist von den gesetzten Zielen bislang weit entfernt
Die Beschleunigung der Energiewende in Deutschland ist ein zentrales Element des Koalitionsvertrags der Bundesregierung, der neben ambitionierten Ausbauzielen für die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Wind auch das Erreichen einer nahezu vollständig auf Grünstrom basierten Stromversorgung bis 2035 sowie Klimaneutralität bis 2045 einfordert.
Ergänzt wird der Koalitionsvertrag aktuell um ein mehr als 500 Seiten starkes Energiesofortmaßnahmenpaket, das sogenannte Osterpaket.





