Gastkommentar: Die Energiewende braucht Sprünge, keine Trippelschritte
Heinz Dürr ist Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Dürr AG.
Foto: ImagoSeien wir ehrlich: Die Energiewende ist gescheitert. Mit der aktuell verfolgten Strategie werden wir es nicht schaffen, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen.
Und nicht nur das – wenn es einfach so weitergeht wie bisher, gefährden wir auch die Versorgungssicherheit von Haushalten und Industrieunternehmen. Und wir nehmen explodierende Energiepreise in Kauf. So dürfen wir nicht weitermachen.
Stattdessen brauchen wir Sprunginnovationen, um die Energiewende zu schaffen. Und das bedeutet: Wir müssen technologieoffen denken, denn nur eine kluge Kombination vieler verschiedener Lösungen wird zum Ziel führen.
Anders ausgedrückt: Wir müssen auf das Rennen wetten, nicht auf das Pferd! Mit dem aktuell sehr beschränkten Werkzeugkasten – im Wesentlichen Wind und Sonne plus Speicher – wird der Wandel jedenfalls nicht gelingen.
Einige Zahlen belegen, wie ernst das Problem ist: Im vergangenen Jahr lag der Primärenergieverbrauch in Deutschland bei rund zwölf Exajoules – so viel liefern 480.000 Windräder an Land unter optimalen Bedingungen (heute gibt es davon rund 30.000).