Gastkommentar: Die Krise bietet die Chance, eine alternative Wirtschaftspolitik zu entwerfen

Mariana Mazzucato ist Gründungsdirektorin des Institute for Innovation & Public Purpose am University College London und Vorsitzende des „Council on the Economics of Health for All“ der Weltgesundheitsorganisation.
Da große Teile der Welt mit unvermeidbaren Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie, Lebenshaltungskosten und Klima konfrontiert sind, haben progressive Politiker nun die Gelegenheit, eine echte Alternative zur herkömmlichen Wirtschaftspolitik zu formulieren. Dies erfordert eine mutige und in sich schlüssige Vision, wie sich ein inklusives und nachhaltiges Wachstum erreichen lässt.
Unglücklicherweise hat das Fehlen einer solchen mutigen und klaren progressiven Politik den Rechtsextremen ermöglicht, überall in Europa an Boden zu gewinnen – nicht zuletzt in Italien, wo Giorgia Melonis postfaschistisches Bündnis regieren wird.
Wann immer wie derzeit einkommensschwache Gruppen leiden, nutzen fremdenfeindliche Parteien deren Not aus und geben (so wie Donald Trump das tat) anderen die Schuld, um von ihren eigenen schwachen, unausgegorenen oder nicht vorhandenen politischen Vorschlägen abzulenken.
Politische Versäumnisse und unerfüllte populistische Versprechen stellen für progressive Politiker eine Chance dar. Angesichts des starken wirtschaftlichen und politischen Gegenwinds werden sie aber nicht nur über Umverteilung nachdenken müssen, sondern auch über Vermögensbildung und Wertschöpfung.





