Gastkommentar: So sollte die Schule der Zukunft aussehen

Thomas Straubhaar ist Professor der Universität Hamburg für Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Direktor des Instituts für Integrationsforschung des Europa-Kollegs Hamburg.
Die Corona-Pandemie öffnet uns die Augen. Viele der nun offengelegten Defizite waren an sich lange schon erkennbar. Das gilt in besonderem Maße für das Bildungswesen. Die vielerorts verschlafene Digitalisierung ist dabei eigentlich nur ein Symptom.
Trotz der allgemein geteilten Einsicht, dass sich am Erfolg des Bildungswesens das Schicksal künftiger Generationen entscheidet, setzt niemand konsequent um, was längst hätte geschehen müssen. Anspruch muss sein, das bestmögliche Bildungssystem zu schaffen. Zukünftige Generationen haben keine geringere Erwartung.
Im Vordergrund steht, dass jeder Mensch unabhängig von Herkunft und Geschlecht in jeder Lebensphase und immer wieder von Neuem jene Bildung erhält, die für die freie und vollumfängliche Entfaltung der eigenen Talente und Fähigkeiten notwendig ist. Diese Zielsetzung wird in der Praxis kläglich verfehlt. Das zu korrigieren, ist Absicht einer heute veröffentlichten Broschüre der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Vor allem müssen vielfältig bestehende Bildungsungerechtigkeiten reduziert werden. Deshalb sollten sich Bund, Länder und Kommunen auf einen Zukunftspakt „Beste Bildung für alle“ verständigen. Natürlich ist und bleibt Bildung Ländersache. Und ebenso unstrittig hat der deutsche Föderalismus durchaus seine Stärken. Er ermöglicht Wettbewerb und Experimente.





