Gastkommentar: Verletzliche Großmacht – Die USA verlieren mit Trump an Einfluss
US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Programm eines extremen ökonomischen Nationalismus auf nicht weniger als den Umsturz der internationalen Handelsordnung gezielt. Doch seine radikale Zollpolitik löste Schocks in der globalen Wirtschafts- und Finanzwelt aus. Damit hatte er in dieser Dimension nicht gerechnet.
Die von seinem Vorgänger übernommene robuste Wirtschaft gerät nun ins Wanken. Trumps ideologischer Protektionismus, gepaart mit einem unberechenbaren Zickzack-Kurs, legte Verwundbarkeiten und Risiken der Wirtschaftsmacht USA offen.
Der Schaden ist ausschließlich selbst verschuldet. Den entstandenen Vertrauens- und Einflussverlust wird diese US-Administration kurzfristig nicht heilen können.
Nur fünf Tage nach dem „Liberation Day“ zog Trump wegen der massiven Reaktion der Märkte die Notbremse. Er setzte die reziproken Zölle aus und verhandelt nun mit Dutzenden von Staaten.
Gleichzeitig lenkte er seinen Furor mit einem Zoll von 145 Prozent gegen die chinesische Wirtschaft. Damit sollte dem Chaos eine politisch plausible (und in den USA weithin populäre) Richtung gegeben werden. Wahrscheinlich wird es der Regierung in den nächsten Monaten tatsächlich gelingen, mit zahlreichen Ländern vorteilhafte „deals“ abzuschließen.