Gastkommentar – Homo oeconomicus: Eine Reform der Geldordnung ist unausweichlich

Daniel Stelter fordert eine Reform der Geldordnung.
Noch nie war die Welt so hoch verschuldet. Nach Berechnungen des Institute of International Finance (IFF) betrug die weltweite Verschuldung im zweiten Quartal dieses Jahres 296 Billionen US-Dollar, 36 Billionen mehr als vor der Coronapandemie. Seit Jahrzehnten wachsen die Schulden deutlich schneller als die Wirtschaftsleistung – vor allem in der westlichen Welt.
Jeder neue Dollar Schulden hat immer weniger belebenden Effekt auf die produzierende Wirtschaft. Zuletzt waren vier Dollar neue Schulden erforderlich, um diese um einen Dollar wachsen zu lassen.
Ausgangspunkt dieser Entwicklung war das Ende der Goldbindung des US-Dollars. Seither befinden wir uns in einer Geldordnung, die faktisch unbegrenztes Schuldenwachstum ermöglicht. Entgegen verbreiteter Meinung bedarf es keiner Ersparnis, um Kredite zu vergeben. Vielmehr schaffen die Banken durch Kreditvergabe neues Geld. Das ist so lange kein Problem, wie diese Kredite produktiven Zwecken dienen.
Weltweit wächst jedoch der Anteil der unproduktiven Kredite. Deren wichtigste Kategorie sind Kredite für den Erwerb von Vermögenswerten wie Immobilien. Dieser Umstand erklärt auch den Anstieg der Vermögen: Ein knappes Gut (Immobilie) wird





